Der Baustoffhersteller Sika hat kurz vor dem nächsten Showdown um den Verkauf des Konzerns ein Rekordergebnis präsentiert. Der Halbjahres-Gewinn stieg um über 11 Prozent, obwohl der Umsatz wegen der Frankenstärke leicht rückläufig war.
Zwischen Januar und Juni erwirtschaftete Sika einen Gewinn von 197 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitagmorgen mitteilte. Im gleichen Zeitraum im Vorjahr waren unter dem Strich 178 Millionen Franken geblieben. Das entspricht einem Gewinnwachstum von 11,1 Prozent. Es handle sich um den höchsten Halbjahres-Gewinn der Firmengeschichte, teilte Sika weiter mit.
Der Umsatz lag bei 2.625 Milliarden Franken und blieb damit 1,2 Prozent unter dem Wert der Vorjahresperiode. Bei konstanten Währungen, also ohne die negativen Umrechnungseinflüsse durch den starken Franken, wäre der Umsatz laut Sika um 5,6 Prozent angestiegen.
Dass der Gewinn trotz Frankenstärke so hoch ausfiel, begründet Sika mit mehreren Faktoren: Es sei mehr verkauft worden – Sika übernahm einige Firmen –, die Effizienz sei gestiegen, geholfen hätten aber auch die niedrigen Rohstoffpreise. Das alles führte zu einer überproportional höheren Marge.
Gewachsen ist Sika umsatzmässig in sämtlichen Regionen, zumindest in Lokalwährungen. In der wichtigsten Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) verschlang die Frankenstärke indes das Wachstum von 3,8 Prozent komplett, so dass in Franken eine Umsatzreduktion von 7 Prozent resultierte.
Stark angezogen hat dafür die Region Nordamerika (+13.6 Prozent), was laut Sika unter anderem auf die Baukonjunktur in den USA zurückzuführen war. Der erstarkte US-Dollar dürfte auch einen Einfluss gespielt haben.
Ausserdem nennt Sika die Schwellenländer und sein Mörtelgeschäft als wichtige Wachstumstreiber. Ein Minus musste Sika dagegen in China hinnehmen.
Im Kampf um den Verkauf von Sika an die französische Gruppe Saint-Gobain findet am Freitagvormittag ab 10.30 Uhr in Baar ZG eine ausserordentliche Generalversammlung statt. Die Sika-Erbenfamilie beantragt erneut, drei Verwaltungsratsmitglieder abzuwählen, womit sie bei der ordentlichen Versammlung im April gescheitert war. Der Verwaltungsrat beschränkte damals die Stimmrechte der Familie.
Ob es der Gründerfamilie diesmal gelingt, einen eigenen Kandidaten anstelle eines unabhängigen Mitglieds zu installieren, dürfte nebensächlich sein. Die Fronten scheinen verhärtet: Vermutlich entscheiden dereinst Gerichte den Übernahmestreit. (sda/meg)