Wirtschaft
Schweiz

Krankenkassen: So viel wären den Schweizern ihre Gesundheitsdaten wert

Zugriff gegen billigere Prämien: So viel wären den Schweizern ihre Gesundheitsdaten wert

28.03.2019, 07:0028.03.2019, 07:23
Mehr «Wirtschaft»

Für eine Prämienreduktion von monatlich 10 bis 50 Franken würde eine deutliche Mehrheit der Schweizer ihre persönlichen Gesundheitsdaten freigeben. Dies ergab eine Umfrage von Marketagent im Auftrag des Internetvergleichdienstes Comparis.

Daten Krankenkasse Frau
Kohle gegen Daten.Bild: shutterstock.com

34 Prozent der 1000 im Februar in der Deutsch- und Westschweiz befragten Personen gaben an, sie würden «für 50 Franken oder mehr» ihre Handy-Gesundheitsdaten ihrem Versicherer übermitteln. 19 Prozent würden dies bereits für 20 Franken tun, 12 Prozent für 10 Franken im Monat, 4.7 Prozent sogar für einen Fünfliber, wie es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung hiess. Auf keinen Fall würden 30 Prozent ihre Daten hergeben.

Bereits heute liefern gemäss Mitteilung 9 Prozent der Befragten ihre Daten über Bewegung, Ernährung, Sport oder Schlaf an ihre Versicherung weiter. Gemäss den Resultaten der Umfrage steht gut ein Drittel einer Nutzung der Gesundheitsdaten für die Versicherungen offen gegenüber, solange die Datenlieferung freiwillig ist. Ein Viertel findet zudem eine Datennutzung durch die Versicherungen in Ordnung, wenn die Datenbesitzer belohnt werden.

In beiden Fällen fiel jeweils die Zustimmung bei den Jungen mit 42 beziehungsweise 32 Prozent am deutlichsten aus. Die Generation 50+ dagegen ist um einiges skeptischer: 46 Prozent haben eine Weitergabe von Daten ausgeschlossen.

Eine Diskrepanz fällt allerdings auf: 46 Prozent der Befragten sind zwar grundsätzlich der Meinung, Versicherer sollten keine aufgezeichneten Gesundheitsdaten ihrer Kunden nutzen dürfen. Bei der Aussicht auf eine Belohnung fällt die Ablehnung allerdings in sich zusammen. 70 Prozent sind bereit, ihre Daten zu teilen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
10 Tage krank ohne Arztzeugnis bei Bâloise
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
18 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
El Vals del Obrero
28.03.2019 07:44registriert Mai 2016
Die Krankenkasse kann meine Handy-Gesundheitsdaten gerne haben:

- Akku hat schätzungsweise noch 3/4 der Originalkapazität. Aktueller Ladestand ca 60%.
- mehrere leichte Kratzer am unteren linken Rand des Bildschirms
- CPU-Belastung schwankt aktuell so zwischen 20 und 40%
- Temperatur 25° C
1384
Melden
Zum Kommentar
avatar
sapperlord
28.03.2019 07:28registriert September 2015
Für Geld macht man (bekanntlich) sehr, sehr vieles. 🤷🏽‍♂️
572
Melden
Zum Kommentar
avatar
Maranothar
28.03.2019 09:28registriert Juni 2016
Die geben ihre Daten ziemlich billig her. -.-
271
Melden
Zum Kommentar
18
«Pablo Escobar der Bettelei»: Das steckt hinter dem Menschenhandel-Prozess in Genf
Ein bulgarisches Trio soll mit «seinen» Bettlern Hunderttausende Franken verdient haben, auch in der Schweiz. Der Prozess wegen Menschenhandels ist aus mehreren Gründen aufsehenerregend.

In Genf startet diese Woche ein Prozess wegen Menschenhandels, der schweizweit für Aufsehen sorgt. Ein bulgarischer Familien-Clan soll in seinem Heimatland Menschen aus prekären Verhältnissen rekrutiert und unter anderem in Genf sowie Lausanne für sich betteln lassen haben. Insider verglichen die Vorgänge in einer Recherche von CH Media mit einem «Familienunternehmen».

Zur Story