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Astronomie

So bekommen massereiche Sterne ihre Masse

Stern AFGL 4176 (künstlerische Darstellung): Massereicher Stern legt weiter zu.
Stern AFGL 4176 (künstlerische Darstellung): Massereicher Stern legt weiter zu.
Bild: K. G. Johnston/ ESO

Ein Stern, der eine Scheibe trägt

29.10.2015, 17:4030.10.2015, 06:22
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Astronomen haben ein wichtiges Puzzleteil für das Verständnis der Sternentstehung entdeckt: Erstmals ist einer Forschergruppe der Nachweis einer stabilen Gas- und Staubscheibe um einen jungen Stern grosser Masse gelungen, wie das Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) am Donnerstag in Heidelberg mitteilte.

Die Entdeckung könnte auf eine wichtige Rolle solcher Scheiben bei den Prozessen hindeuten, die massereichen Sternen zu ihrer Masse verhilft.

Die Forscher berichten über ihre Entdeckung in der Fachzeitschrift Astrophysical Journal Letters. Die Massen der Sterne im All liegen laut MPIA zwischen zehn Prozent der Masse unserer Sonne und dem mehr als Hundertfachen der Sonnenmasse.

Bisher nur indirekte Hinweise

Bei jungen massearmen Sternen wurden bereits häufig Gas- und Staubscheiben nachgewiesen, die zusätzliche Materie auf die Oberfläche der entstehenden Sterne lenken. Dagegen gab es bei massereichen Sternen bisher nur indirekte Hinweise auf die Existenz solcher Scheiben.

Das Astronomen-Team fand nun erstmals klare Hinweise auf eine Gas- und Staubscheibe auch um einen jungen und sehr massereichen Stern. Der Stern zählt zum südlichen Sternbild Centaurus und ist rund 14'000 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Der Scheibenradius ist demnach rund 2000 Mal so gross wie der mittlere Abstand der Erde von der Sonne, bei einer Gesamtmasse der Scheibe von zwölf Sonnenmassen. Der junge Stern hat eine Masse von rund 25 Sonnenmassen.

Den Wissenschaftlern zufolge belegt die Entdeckung, dass zumindest einige der massereichsten Sterne in gleicher Weise entstehen können wie ihre masseärmeren Verwandten: Mit Materie, die von einer stabilen Gas- und Staubscheibe auf den wachsenden jungen Stern geleitet wird. Für ihre Entdeckung nutzten die Wissenschaftler das Alma-Observatorium in Chile, das Beobachtungen im Millimeter- und Submillimeterbereich erlaubt. (sda/afp)

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