7 Planeten auf einen Blick – dieses Himmelsspektakel siehst du nur einmal im Leben
Abgesehen von der Erde, auf der wir leben, kreisen sieben Planeten um die Sonne, zumindest seit Pluto im Jahr 2006 zum Zwergplaneten deklassiert wurde. Ende Februar sind alle diese sieben Planeten – Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun – von der Erde aus gleichzeitig am Nachthimmel zu sehen, allerdings nicht alle von blossem Auge. Dies ist ein äusserst seltenes Phänomen, das sich erst am 19. Mai 2161 wieder einstellen wird.
Bereits seit dem 21. Januar ist eine solche sogenannte Planetenparade – auch als «Planetenreihe» oder «Planetenprozession» bezeichnet – zu sehen, jedoch mit lediglich sechs Planeten. Noch fehlt der Merkur im himmlischen Reigen. Dieser sonnennächste Planet des Sonnensystems gesellt sich nun schwach leuchtend zu den anderen Planeten, während Saturn sich bereits wieder langsam verabschiedet und zusehends weniger gut sichtbar wird.
Auf derselben Seite der Sonne
Für eine kurze Zeit Ende Februar, Anfang März sind daher alle sieben Planeten am Nachthimmel versammelt. Dies liegt daran, dass sich dann alle Planeten von der Erde aus gesehen auf derselben Seite der Sonne befinden – eine Konstellation, die sich periodisch durch die unterschiedlichen Umlaufbahnen und Geschwindigkeiten der Planeten um die Sonne ergibt. Alle acht Planeten inklusive der Erde umkreisen die Sonne nämlich in derselben flachen Ebene, der Ekliptik, aber mit unterschiedlicher Geschwindigkeit: Der Merkur benötigt für eine Umkreisung der Sonne 88 Tage, während der Neptun am anderen Ende der Skala rund 165 Jahre dafür benötigt.
Die Planeten befinden sich allerdings nicht etwa in einer Linie – eine Konstellation, die so quasi nie auftritt. Sie können aber so aussehen, als ob sie eine Linie am Himmel bilden. Ende Februar werden sie jedoch in einem Bogen angeordnet sein.
Nicht alle von blossem Auge sichtbar
Nur vier der Planeten sind freilich von blossem Auge zu sehen, wie die Astro-Plattform Starwalk betont. Es handelt sich um Merkur, Venus, Jupiter und Mars. Die anderen drei sind nur durch ein Fernglas oder ein ein kleines Teleskop zu beobachten. Schwierig wird der Saturn zu sehen sein, da dieser normalerweise gut sichtbare Planet knapp über dem Horizont nah an der Sonne steht. Das Timing spielt bei der Beobachtung daher eine wichtige Rolle – es ist ein relativ kurzes Zeitfenster zwischen dem Untergang der Sonne und dem Untergang des Saturn.
Nach Sonnenuntergang (in Zürich ist das am 28. Februar um 18.10 Uhr) sind die Planeten in der Abenddämmerung Richtung Süden in einem Bogen über dem Horizont zu sehen, wobei der Mars am höchsten und am weitesten im Osten steht. Gutes Wetter ist für die Beobachtung unabdingbar, zudem sollte der Blick nach Westen frei sein, da sich Merkur und Saturn tief am Horizont befinden. Sie sind zudem nur kurze Zeit nach dem Sonnenuntergang zu sehen. Ideal für die Beobachtung ist, dass am 28. Februar Neumond herrscht und damit kein Mondlicht stört.
- Mars: Der rötlich schimmernde Planet (-0,4 mag) steht am höchsten am Himmel, hoch über dem Südhorizont im Sternbild Zwillinge.
- Jupiter: Der zweithellste Planet (-2,3 mag) steht etwas tiefer im Sternbild Stier.
- Uranus: Dieser Planet (5,8 mag) steht im Sternbild Widder, nahe der Grenze zum Stier. Er ist theoretisch von blossem Auge zu sehen, jedoch nur bei völlig dunklem und klarem Himmel.
- Venus: Der hellste Planet am Nachthimmel (-4,8 mag) steht näher am westlichen Horizont, im Sternbild Fische.
- Neptun: Der Planet, der nur mit einem lichtstarken Fernglas zu sehen ist (7,8 mag), steht ebenfalls im Sternbild Fische, knapp über dem westlichen Horizont.
- Merkur: Der schwer fassbare Planet (-1,2 mag) steht noch näher am Horizont, im Sternbild Wassermann in der Nähe der Sonne.
- Saturn: Auch dieser Planet (1,1 mag) steht im Wassermann und sehr nahe bei der Sonne, was die Beobachtung erschwert.
quelle: starwalk
Zum Vergleich: Die Sonne hat eine scheinbare Helligkeit von −26,832 mag. Ein Objekt mit bis zu etwa +6,5 mag ist für uns von blossem Auge sichtbar. Der Vollmond scheint mit rund −13 mag, der Planet Venus mit etwa −4,7 mag, der Polarstern mit rund 2 mag und die Andromeda-Galaxie mit 3,5 mag.
Wie immer bei Beobachtungen von Himmelsphänomenen gilt, dass man Orte mit starker Lichtverschmutzung – beispielsweise Städte – eher meiden sollte. Es ist überdies nicht ganz einfach, die Planeten von den Sternen zu unterscheiden. Es hilft dabei, wenn man weiss, dass Sterne funkeln, Planeten hingegen deutlich weniger. (dhr)
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