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Astronomie

Die schönsten Weltraumbilder des Jahres 2025

Das sind die schönsten Weltraumbilder 2025

Zum Jahreswechsel präsentieren wir hier wieder eine Auswahl der faszinierendsten Aufnahmen aus dem Weltall.
27.12.2025, 18:3227.12.2025, 18:37

2025 ist bald Geschichte – und angesichts der schwierigen Zeitläufte gibt es diesem Jahr wohl nicht allzu viel nachzuweinen. Bei all dem irdischen Elend ist dafür der Blick nach oben tröstlich, in die unendlichen Tiefen des Weltalls. Zum Jahresausklang präsentieren wir daher die schönsten Aufnahmen von James Webb, Hubble und Co. – wobei die Auswahl wie immer willkürlich ist. Wer ein schönes Bild aus dem All beisteuern möchte, kann es gern in den Kommentaren posten!

Schleiernebel im Schwan

Der Cygnusbogen (engl. Cygnus Loop) im Sternbild Schwan (Cygnus) ist ein Supernova-Überrest – was nach dem explosiven Tod eines massereichen Sterns vor rund 8000 Jahren übrig blieb. Der im optischen Spektrum sichtbare Teil ist der Cirrusnebel (auch «Schleiernebel» genannt), der rund 1500 Lichtjahre von der Erde entfernt ist.

Verlorene Galaxie

Dieses Bild des Hubble-Weltraumteleskops zeigt die Spiralgalaxie NGC 4535, die sich etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Jungfrau (Virgo) befindet. Durch ein kleines Teleskop betrachtet, erscheint diese Galaxie extrem schwach, was ihr den Spitznamen «Verlorene Galaxie» eingebracht hat. Die rosa leuchtenden Wolken, die als H-II-Regionen bezeichnet werden, sind ein Zeichen dafür, dass die Galaxie besonders junge, heisse und massereiche Sterne beherbergt, die mit hochenergetischer Strahlung leuchten.

Roter Spinnennebel

Mit seiner Nahinfrarotkamera (NIRCam) hat das James-Webb-Weltraumteleskop der NASA bisher nie gesehene Details des Roten Spinnennebels, eines planetarischen Nebels, eingefangen. Die neue Aufnahme zeigt zum ersten Mal die gesamte Ausdehnung der ausgestreckten Lappen des Nebels – den «Beinen» der Spinne. Diese Lappen, die in Blau dargestellt sind, zeigen sich als geschlossene, blasenartige Strukturen, die sich jeweils über etwa drei Lichtjahre erstrecken. Aus dem Zentrum des Nebels strömendes Gas hat diese massiven Blasen über Jahrtausende hinweg aufgebläht.

Farbenprächtige Spiralgalaxie

Die Spiralgalaxie NGC 1068 im Sternbild Walfisch ist etwa 50 Millionen Lichtjahre von der Milchstrasse entfernt. In ihrem Zentrum befindet sich ein Schwarzes Loch, das doppelt so viel Masse enthält wie jenes in der Milchstrasse. Die Aufnahme aus dem Juli 2025 ist eine Kombination aus Röntgen-Daten des Chandra-Röntgenobservatoriums (blau), Radio-Daten des Karl G. Jansky Very Large Array (rosa) und optischen Daten des Hubble-Teleskops (gelb, grau, gold).

Reflexionsnebel

Diese kombinierte Aufnahme des Chandra-Röntgenobservatoriums und des James-Webb-Weltraumteleskops zeigt die Sternentstehungsregion IC 348. Die feinen Strukturen, die das Bild dominieren, sind interstellares Material, das das Licht der Sterne des Sternhaufens reflektiert; dies wird als Reflexionsnebel bezeichnet. Die punktförmigen Quellen in den Röntgendaten von Chandra sind junge Sterne in dem Sternhaufen, die sich dort entwickeln.

Galaktische Fabrik

Hier sehen wir Westerlund 1 in einer kombinierten Aufnahme des Chandra-Röntgenobservatoriums, des James-Webb-Weltraumteleskops und des Hubble-Weltraumteleskops. Westerlund 1 ist ein kompakter, junger offener Sternhaufen im Sternbild Altar und der massereichste bekannte offene Sternhaufen in der Lokalen Gruppe, einer Ansammlung von Galaxien, zu denen auch die Milchstrasse gehört. Es handelt sich gewissermassen um eine galaktische Fabrik, in der Sterne in grosser Zahl entstehen.

Junger Sternhaufen

Pismis 24 ist ein offener Sternhaufen im Kern des Emissionsnebels NGC 6357, der auch unter der Bezeichnung Hummernebel bekannt ist. NGC 6357 befindet sich etwa 5500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Skorpion. Pismis 24 ist eine Sternenwiege, in der zahlreiche massereiche Sterne entstehen. Die massereichsten Sterne im Sternhaufen sind die grössten und hellsten Sterne in dieser Aufnahme des James-Webb-Weltraumteleskops. Sie zeigen die für dieses Teleskop typischen sechsstrahligen Beugungsspitzen.

Südliches Polarlicht

Dieses Foto wurde am 12. Juni 2025 von der Internationalen Raumstation aus aufgenommen, während sie sich in einer Höhe von 433 Kilometern zwischen Australien und der Antarktis befand. Zu sehen ist die Aurora Australis (das Polarlicht auf der Südhalbkugel) über dem teilweise bewölkten Indischen Ozean.

Hand Gottes

Diese Aufnahme kombiniert Radiodaten des Australia Telescope Compact Array mit Röntgendaten des Chandra-Röntgenobservatoriums. Sie zeigt den 17'000 Lichtjahre entfernten Pulsar B1509-58, einen schnell rotierenden Neutronenstern mit einem Durchmesser von nur etwa 19 Kilometern. Dieses vergleichsweise winzige, aber enorm massereiche Objekt – Überrest eines explodierten Sterns – ist für die Entstehung einer komplexen Nebelformation verantwortlich, die einer Hand mit ausgestreckten Fingern ähnelt, die nach rechts oben zeigen. Diese kosmische Hand ist als «Hand Gottes» bekannt.

Katzenpfotennebel

NGC 6334, auch Cat’s Paw Nebula (Katzenpfotennebel) oder selten Bear Claw Nebula (Bärenklauennebel) genannt, ist ein 5700 Lichtjahre entfernter Emissionsnebel im Sternbild Skorpion. Er hat einen Durchmesser von geschätzten 50 Lichtjahren und ist eines der aktivsten Sternentstehungsgebiete unserer Galaxis. Die NIRCam (Nahinfrarotkamera) des James-Webb-Weltraumteleskops enthüllte bisher unbekannte strukturelle Details und Merkmale: Massive junge Sterne zerreissen das nahegelegene Gas und den Staub, während ihr helles Sternenlicht ein helles, nebulöses Leuchten erzeugt, das in Blau dargestellt ist. Als Folge der Einwirkung dieser massiven Sterne wird der lokale Sternentstehungsprozess schliesslich zum Stillstand kommen.

Funkelnde Andromeda

Hier sehen wir unsere grosse Nachbargalaxie M31, besser bekannt als Andromeda-Galaxie. Sie ist mit einer Entfernung von etwa 2,5 Millionen Lichtjahren die der Milchstrasse am nächsten gelegene Spiralgalaxie. Astronomen nutzen Andromeda, um die Struktur und Entwicklung unserer eigenen Spiralgalaxie zu verstehen, was aufgrund der Einbettung der Erde in die Milchstrasse wesentlich schwieriger ist.

Turbulenter Jupiter

Diese farbverstärkte Aufnahme der nördlichen Breitengrade des Jupiters wurde von der JunoCam – der Kamera für sichtbares Licht an Bord der NASA-Raumsonde Juno – am 28. Januar 2025 während des 69. Vorbeiflugs der Raumsonde an dem Gasriesen gemacht, in einer Höhe von etwa 58'000 Kilometern über den Wolken. Die Gürtel und Zonen des grössten Planeten unseres Sonnensystems sind deutlich zu erkennen, ebenso die Turbulenzen an ihren Rändern, die durch Winde aus verschiedenen Richtungen verursacht werden.

Glitzernder Sternhaufen

NGC 6981 (auch als Messier 72 oder M72 bezeichnet) ist ein Kugelsternhaufen im Sternbild Wassermann, rund 50'000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die starke Anziehungskraft zwischen den dicht gepackten Sternen verleiht Kugelsternhaufen ihre regelmässige, kugelförmige Gestalt. Es gibt etwa 150 bekannte Kugelsternhaufen, die mit der Milchstrasse in Verbindung stehen. Die auffällige Vielfalt der Farben der Sterne in diesem Bild resultiert aus der Ergänzung der bisherigen Daten im sichtbaren Licht durch Beobachtungen im ultravioletten Bereich. Die Farben kennzeichnen Gruppen unterschiedlicher Sterntypen: Blaue Sterne sind solche, die ursprünglich massereicher waren und nach dem Verbrennen eines Grossteils ihres Wasserstoffvorrats heissere Temperaturen erreicht haben; die leuchtend roten Objekte sind Sterne mit geringerer Masse, die zu roten Riesen geworden sind.

Milchstrasse am Horizont

Der NASA-Astronaut Don Pettit verwendete eine Kamera mit Einstellungen für schlechte Lichtverhältnisse und lange Belichtungszeiten, um dieses Bild der Milchstrasse hinter dem Horizont der Erde aufzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt – am 29. Januar 2025 kurz vor Sonnenaufgang – befand sich die Internationale Raumstation in einer Höhe von 426 Kilometern über dem Pazifischen Ozean vor der Küste Chiles.

Kosmisches Bouquet

Diese Aufnahme besteht aus einer Kombination von Röntgendaten des Chandra-Röntgenobservatoriums (blau und grün) mit optischen Daten des Hubble-Weltraumteleskops (gelb) und Radiodaten des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (orange). Es zeigt die Sternentstehungsregion 30 Doradus, auch bekannt als Tarantelnebel. Sie befindet sich in etwa 160'000 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Schwertfisch (Doradus) in der Grossen Magellanschen Wolke, einer kleinen Nachbargalaxie der Milchstrasse.

Sterbender Stern

Das ist NGC 1514, auch Kristallkugelnebel genannt. Es handelt sich um einen planetarischen Nebel mit einem Durchmesser von einem halben Lichtjahr im Sternbild Stier, rund 900 Lichtjahre von der Erde entfernt. Das Gas und der Staub des Nebels stammen von einem sterbenden Stern im Zentrum, der vor 4000 Jahren die Masse von 2,2 Sonnen aufwies. 2017 konnten Astronomen nachweisen, dass es sich um ein Doppelsternsystem handelt, bei dem einer der beiden Sterne sich im Laufe seiner Entwicklung aufblähte und dann mittels eines dichten Sternwinds Schichten aus Gas und Staub abwarf.

Auge Gottes

Seit mehr als 40 Jahren empfangen Astronomen ein mysteriöses Radiosignal aus diesem Nebel. Es ist der Helixnebel (NGC 7293), der auch «Auge Gottes» genannt wird, ein etwa 650 Lichtjahre entfernter planetarischer Nebel im Sternbild Wassermann. In seinem Zentrum befindet sich ein Weisser Zwerg, ein alter und sehr kompakter Stern. Dieser Weisse Zwerg könnte einen Planeten, der ihn sehr nah umkreiste, zerstört haben – was bisher noch nie beobachtet wurde. Dies könnte auch das Radiosignal erklären.

Kosmische Sanduhr

Like Sands Through the Hourglass…
Two actively forming stars are responsible for the shimmering hourglass-shaped ejections of gas and dust that gleam in orange, blue, and purple in this representative ...
Bild: NASA/ESA/CSA/STScI

In dieser Aufnahme des James-Webb-Weltraumteleskops sehen wir das sich bildende Sternsystem Lynds 483, rund 650 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Schlange (Serpens). Die auffällige Sanduhr-Form verdankt es den zwei Protosternen im Zentrum. Diese sich aktiv bildenden Sterne, die in einer dichten Molekülwolke liegen, sind für die schimmernden, sanduhrförmigen Auswürfe von Gas und Staub verantwortlich.

Mitten durchs Bullenauge

Die gigantische Ringgalaxie LEDA 1313424 (PGC 1313424), die 534 Millionen Lichtjahre von der Milchstrasse entfernt im Sternbild Fische liegt, trägt den treffenden Spitznamen «Bullseye» («Bullenauge»). Sie weist neun Ringe auf, mehr als jemals bei einer anderen Galaxie entdeckt worden sind. Dies ist die Folge einer Kollision: Die weitaus kleinere blaue Zwerggalaxie in der Mitte links schoss vor etwa 50 Millionen Jahren wie ein Pfeil mitten durch das Bullenauge und hinterliess dabei Ringe wie Wellen in einem Teich. Mittlerweile sind die beiden Galaxien 130'000 Lichtjahre voneinander entfernt, aber noch durch eine dünne Gasspur verbunden.

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Die schönsten Weltraumbilder 2024
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Die schönsten Weltraumbilder 2024

Elektrischer Donut
Diese neonblau-weiss-goldene Schönheit ist das Resultat der Supernova Cassiopeia A – ein expandierender Ball aus Materie und Energie, den ein explodierter Roter Überriese ausgestossen hat. Das Gebilde, das einen Durchmesser von etwa 10 Lichtjahren hat, umhüllt einen Ort relativer Ruhe im Zentrum des Supernova-Überrests. Durch das Loch in der Mitte erinnert es an einen gigantischen, knisternden, elektrisch blauen Donut.

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Die wohl schönsten Blitzeinschläge im Weltall
Video: srf
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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jackie Brown
27.12.2025 20:47registriert Oktober 2022
Danke vielmals für die schönen Bilder! Ich habe mich sehr darüber gefreut 🥰
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Garp
27.12.2025 19:18registriert August 2018
Sooo schön 🥰, danke Dani.
Ich kann sie mir stundenlang ansehen. Ich hätte gern so einen Projektor für die Schlafzimmerdecke 😄
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Die Geschichte des Glühweins: Vom gewürzten Römerwein zum modernen Weihnachtsmarkt-Getränk
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