Wissen
Coronavirus

Corona: Impfungen verhindern auch Infektionen

FILE - In this March 26, 2021, file photo a member of the Philadelphia Fire Department prepares a dose of the Johnson & Johnson COVID-19 vaccine at a vaccination site setup in Philadelphia. Acting ...
Laut einer neuen Studie verhindern mRNA-Impfstoffe nicht nur schwere Krankheitsverläufe, sondern auch Infektionen an sich. Bild: keystone

Studie zeigt: Corona-Impfstoffe verhindern auch Infektionen, nicht nur schwere Verläufe

01.04.2021, 05:4901.04.2021, 12:38
Mehr «Wissen»

Die Frage beschäftigt seit Start der Corona-Impfungen: Können die Vakzine von Moderna, Pfizer und Co. verhindern, dass sich Menschen mit dem Coronavirus anstecken und es somit noch weitergeben können? Oder schützt es nur vor einer Covid-19-Erkrankung?

Eine neue Studie aus den USA will nun die Antwort darauf gefunden haben. Oder zumindest erste Hinweise auf die Antwort. Die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) kam bei ihren Untersuchungen zum Schluss, dass Geimpfte nicht nur kaum noch erkranken, sondern sich auch nur noch selten infizieren. Wissenschaftler debattieren seit längerem darüber, ob geimpfte Personen asymptomatische Infektionen bekommen und das Virus auf andere übertragen können.

mRNA-Impfstoffe schützen vor Verbreitung

Die Studie untersuchte die Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe von Pfizer und Moderna unter Alltagsbedingungen. 4000 Probanden, allesamt in medizinischen Berufen tätig, nahmen an der Studie teil. 62,8 Prozent davon hatten bereits beide Impfdosen erhalten, 12,1 Prozent wenigstens eine.

Die Probanden testeten sich während des Versuchszeitraums jede Woche mittels eines PCR-Tests auf eine Infektion mit dem Coronavirus. Auch wurden sie befragt, ob Symptome einer Erkrankung auftraten. PCR-Tests sind die akkurateste Methode zur Überprüfung einer Infektion. Sie können auch asymptomatische Infektionen feststellen.

Wie die Auswertung der Daten ergab, kam es bei der geimpften Gruppe viel seltener zu Infektionen. Eine vollständige Impfung mit zwei Dosen verhindere demnach in 90 Prozent der Fälle eine Infektion. Eine Dosis verhindere sie immer noch in 80 Prozent der Fälle.

So funktioniert der Corona-Spucktest

Video: watson/lea bloch

Bei den vollständig Geimpften gab es 0,04 Infektionen pro 1000 Personentage, was bedeutet, dass es bei 1000 Personen 0,04 Infektionen an einem Tag gab. Bei denjenigen, die nur eine Dosis des Impfstoffs erhalten hatten, gab es 0,19 Infektionen pro 1000 Personentage. Im Gegensatz dazu gab es 1,38 Infektionen pro 1000 Personentage bei ungeimpften Personen.

Begrenzte Aussagekraft

Obwohl dies gute Neuigkeiten sind, weisen die Autoren der Studie doch darauf hin, dass die Aussagekraft der Untersuchung begrenzt ist. Dies, weil die Probanden die Abstriche durch die Nase selbst durchgeführt haben. Es könnten daher einige Infektionen womöglich nicht entdeckt worden sein.

Die festgestellte Wirksamkeit der Impfung passt allerdings zu bisherigen Studien. Dass Geimpfte sich zudem seltener infizieren, hatte sich bereits zuvor abgezeichnet. (dfr)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Protest in Liestal
1 / 23
Protest in Liestal
quelle: keystone / georgios kefalas
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Diese Kinder sehen ihre Grosseltern nach Monaten wieder und es ist ...
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
32 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Dave1974
01.04.2021 08:08registriert April 2020
"This is an author submission that is not peer-reviewed or edited."

Bin generell pro gute Nachrichten, denn die können wir brauchen.
Aber wieso werden ungeprüfte Studien inzwischen rausgeblasen, als ob wir keine Pandemie hätten? Gerade, wenn es um so etwas Relevantes geht, wie eine mögliche Infektiosität nach einer Impfung?
Obwohl ich Clickbait verstehe, verstehe ich sowas hier nicht. Ist ja auch nicht anders, als wenn jemand irgendwas über andere Medien verbreitet. Für Schlagzeilenleser nicht geeignet und die gibt es zuhauf, wie wir inzwischen wissen.
9112
Melden
Zum Kommentar
32
Expertin über Schlafstörungen: «Wir leben in einer Gesellschaft des Schlafentzugs»
Ein Drittel der Schweizer Bevölkerung leidet an Schlafstörungen. Es handelt sich dabei um ein Problem, das sehr unterschiedliche Formen annehmen kann. Eine Expertin erklärt, was dahinter steckt.

Schweizerinnen und Schweizer schlafen schlecht. Im Jahr 2022 litt mehr als ein Drittel der Bevölkerung an Schlafstörungen, ein Prozentsatz, der in den letzten 25 Jahren stetig gestiegen ist. Nur 3 Prozent der Schweizer geben an, noch nie Schwierigkeiten beim Einschlafen gehabt zu haben. Dies geht aus den neuesten Zahlen zu diesem Thema hervor, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag veröffentlichte.

Zur Story