Neue Feststoff-Batterie aus Europa soll Reichweite von E-Autos erhöhen
Eine von Forschenden aus ganz Europa entwickelte Batterie kann auf gleichem Raum deutlich mehr Energie speichern. Die Batterie, an deren Entwicklung auch die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) beteiligt war, könnte laut der Forschungsanstalt die Reichweite von Elektrofahrzeugen erhöhen.
Ein Prototyp der neuen Feststoff-Lithium-Metall-Batterie sei in Belgien hergestellt worden, hiess es in einer Mitteilung der Empa vom Freitag. Die Batterie weise eine Energiedichte von 1070 Wh/L auf und liege damit deutlich über den 800 Wh/L von heutigen Lithium-Ionen-Batterien.
Damit eine Batterie geladen und entladen werden kann, müssen geladene Teilchen, sogenannte Ionen, von einem Pol zum Anderen fliessen können. Das Material, das diesen Fluss ermöglicht, heisst Elektrolyt. In herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien wird dafür eine flüssige Substanz genutzt. In den neuen Batterien wurde der flüssige Elektrolyt durch ein festes Elektrolytmaterial ersetzt.
Eine solche Batterie kostengünstig herzustellen, sei aber nicht einfach, betonte die Empa. Das europäische Forschungskonsortium mit dem Namen «Solidify» arbeitete mehrere Jahre an der neuen Batterie. Schlussendlich sei der Erfolg durch sorgfältige Evaluierung und Optimierung neuer Materialien und fortschrittlicher Beschichtungstechnologien erreicht worden.
Die neue Batterie kann laut der Forschungsanstalt bei Raumtemperatur hergestellt werden und sich an aktuelle Produktionslinien für Lithium-Ionen-Batterien anpassen. Die Forschenden schätzten, dass sie weniger als 150 Euro pro Kilowattstunde kosten wird. Das sei wichtig, da heutige Akkus «fast die Hälfte des Preises eines Elektrofahrzeugs» ausmachten.
(sda/oli)
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