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Neue Studie deckt auf: Das sind die tödlichsten Autos

Neue Studie zeigt: Das sind die tödlichsten Autos

Modernste Technik, aber alarmierende Zahlen: Eine aktuelle Analyse zeigt, welche Automarke in den USA die meisten Verkehrstoten hat – und warum auch modernste Sicherheitssysteme nicht immer schützen.
20.11.2024, 19:4421.11.2024, 21:15
Markus Abrahamczyk / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Tesla steht für innovative Technik und Elektroautos mit sehr guten Sicherheitswerten. Doch eine neue Studie zeigt: Die Fahrzeuge des US-Herstellers haben die höchste tödliche Unfallrate in den USA. Besonders betroffen ist das Tesla Model Y.

Tesla mit der höchsten Unfallquote

Die Plattform iSeeCars hat Daten des «Fatality Analysis Reporting System» (FARS) aus den Jahren 2017 bis 2022 ausgewertet. Daraus geht hervor, dass es in den USA durchschnittlich 2,8 tödliche Insassen-Unfälle pro einer Milliarde gefahrener Kilometer gibt. Bei Tesla-Fahrzeugen ist dieser Wert mit 5,6 jedoch fast doppelt so hoch. Dahinter folgen Kia und Buick.

FARS, schnell erklärt
Das Fatality Analysis Reporting System (FARS) ist eine Datenbank der US-amerikanischen Verkehrsbehörde NHTSA. Sie erfasst und analysiert alle tödlichen Verkehrsunfälle in den USA, um Ursachen und Trends zu identifizieren.

Tödliche Insassen-Unfälle pro einer Milliarde gefahrener Kilometer

Eine hohe Insassen-Unfallquote bedeutet nicht, dass das Auto unsicher ist. Sie ist auch vom Verhalten der Fahrer abhängig.
Eine hohe Insassen-Unfallquote bedeutet nicht, dass das Auto unsicher ist. Sie ist auch vom Verhalten der Fahrer abhängig.tabelle: t-online / quelle: iSeeCars

Teslas schneiden bei Crash-Tests generell gut ab. Es kann aber spekuliert werden, dass durch die potenzielle Ablenkung der Touch-Bedienung gefährliche Situationen entstehen. Nicht Konstruktionsfehler, sondern das Verhalten der Fahrer könnte also die Unfallquote in die Höhe treiben.

Rein statistisch sind die Modelle Hyundai Venue (Kompakt-SUV), Chevrolet Corvette (Sportwagen) und Mitsubishi Mirage (Kompaktwagen) die drei tödlichsten Autos auf amerikanischen Strassen. Modelle von Porsche, Honda, Tesla, Mitsubishi, Buick und Kia vervollständigen die Top 10.

Autos mit den häufigsten Insassen-Todesfällen

Der kleine SUV Hyundai Venue hat laut der Analyse eine fast fünfmal höhere tödliche Insassen-Unfallquote als der Durchschnitt aller Modelle. Als unsicher gilt das Auto deswegen aber nicht.
Der kleine SUV Hyundai Venue hat laut der Analyse eine fast fünfmal höhere tödliche Insassen-Unfallquote als der Durchschnitt aller Modelle. Als unsicher gilt das Auto deswegen aber nicht.tabelle: iSeeCars

Innerhalb der Tesla-Flotte sticht der Elekto-SUV Model Y besonders negativ hervor. Es liegt mit einer Unfallrate von 10,6 fast fünfmal über dem Durchschnitt aller SUV-Modelle. Auch das Model S schneidet vergleichsweise schlecht ab: Seine Unfallrate liegt mit 5,8 sogar über dem Tesla-Durchschnitt – aber noch weit hinter dem Model Y.

Warum ist die Unfallquote so hoch?

Trotz der auf den ersten Blick alarmierenden Zahlen gelten Marken wie Hyundai, Chevrolet oder Tesla als sicher. «Die Modelle haben hervorragende Sicherheitswerte», sagt Karl Brauer, Analyst bei iSeeCars. Die hohe Insassen-Unfallrate führt Brauer nicht auf Konstruktionsprobleme zurück, sondern auf das Verhalten der Fahrer. «Ein Auto ist nur so sicher wie der Mensch, der es fährt», betont er.

Kritik gibt es allerdings am Türgriffmechanismus von Tesla: In einigen Fällen konnten sich Insassen nach Unfällen nicht rechtzeitig aus dem Fahrzeug befreien. Solche Vorfälle sind selten, können aber im Ernstfall fatale Folgen haben.

Kleinwagen besonders gefährdet

Insassen von Kleinwagen haben ein erhöhtes Risiko.
Insassen von Kleinwagen haben ein erhöhtes Risiko.tabelle: t-online / quelle: iSeeCars

Die Studie zeigt auch, dass Klein- und Kompaktwagen besonders häufig in tödliche Unfälle verwickelt sind. Ihre geringere Grösse und ihr Gewicht machen sie bei Kollisionen mit grösseren Fahrzeugen wie Pickups anfälliger.

SUVs wiederum bieten zwar aufgrund ihrer Grösse und Sitzposition einen besseren Schutz, weisen den Daten zufolge aber ein höheres Überschlagrisiko auf.

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121 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Joe Smith
20.11.2024 20:30registriert November 2017
« … kann aber spekuliert werden, dass durch die potenzielle Ablenkung der Touch-Bedienung …» Ich habe noch nie verstanden, warum zwar das Telefonieren am Steuer verboten ist, gleichzeitig aber Autos, bei denen sogar grundlegende Funktionen nur über Touchscreen und Untermenüs bedient werden können, überhaupt zulassungsfähig sind.
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Franz Ferdinand
20.11.2024 20:41registriert November 2020
Kein Wunder kommen kleine Autos schlecht weg, wenn der Rest nur noch in 2-Tonner herumfährt. Sorry, aber der musste sein. Ich staune immer noch, wie verschiedene Nachbarn für die tägliche Pendelroute in die Stadt (10min bei wenig Verkehr, aber im Schnitt 25min) den SUV nehmen, obwohl Bus oder Ebike gleich schneller oder flexibler sind.
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Walter Sahli
20.11.2024 20:35registriert März 2014
In der Schweiz dürften BMW und Audi an der Spitze stehen. Nicht wegen den Autos, aber wegen ihren Fahrenden. Obwohl, bei BMW frage ich mich manchmal, ob nicht das Auto die Leute dumm macht. Weil irgendwie kann es einfach nicht sein, dass es in gefühlt acht von zehn Fällen immer BMW Fahrende sind, die sich im Verkehr so idiotisch verhalten. Soviele Doofe gibt es nun doch auch nicht. Die machen da vielleicht Koks oder sonstwas in die Lüftung rein, das den Leuten in die Nase geblasen wird, wenn sie einsteigen.
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