Beim Ausstoss von Treibhausgasen denken viele nur an den Verkehr. Klar sind Autos und Flugzeuge mitverantwortlich für den Treibhauseffekt. Unser Essen trägt sogar noch stärker dazu bei.
Unendliche Kolonnen von rauchenden Autos und Schornsteinen, so sieht das typische Bild für die Ursachen des Treibhauseffektes aus. Dazu gehört aber fairerweise auch das Bild einer saftigen roten Erdbeere aus Spanien, denn die Herstellung, der Transport und die Entsorgung unserer Nahrungsmittel produziert 31 Prozent der gesamten ausgestossenen Treibhausgase. Im Sektor Nahrung sind es neben CO2 vor allem Lachgas und Methan. In den folgenden Grafiken wird alles in CO2-Äquivalenten (CO2e) angegeben.
CO2-Äquivalent
Das Treibhauspotential oder CO2-Äquivalent ist eine Masszahl für den relativen Beitrag zum Klimaeffekt eines bestimmten Gases. Ein Gramm Methan hat zum Beispiel einen viel grösseren Effekt als ein Gramm CO2. Also wird umgerechnet, wie viel Gramm CO2 nötig wäre, um den gleichen Effekt eines Gramms Methan zu erzielen, dies ist dann das CO2-Äquivalent.
wikipedia/Treibhauspotential
Daten: Tukker et al., Environmental Impact of Products 2006. infografik: melanie gath watson
Zwölf Prozent dieses Anteiles ist auf Fleisch und Eier zurückzuführen
Fünf Prozent auf Milchprodukte
Gemüse/Früchte tragen zwei Prozent bei
Brot, Weizen und Gebäck sogar nur ein Prozent
Woher stammen die Daten?
Die Daten wurden von Eaternity gesammelt, aufbereitet und berechnet. Das Unternehmen beschäftigt sich seit sechs Jahren mit verschiedenen Studien rund um das Thema Nahrung. In Partnerschaft mit dem Institut IUNR an der ZHAW wird das Wissen dauerhaft ergänzt und verbessert. Laut Eaternity könnte der CO2-Anteil der Nahrung durch klimabewusstes Essen halbiert werden. Dazu arbeitet Eaternity mit Restaurants zusammen und macht die CO2-Emissionen vom Essen in der Gastronomie messbar. Um ein grösseres Bewusstsein in der Gesellschaft dafür zu wecken, arbeitet das Unternehmen weiter an einem einfach zugänglichen Online-CO2-Rechner. Damit kann die Klimabelastung von verschiedensten Menüs einfach und unkompliziert berechnet werden.
Fleisch verursacht am meisten Probleme, nicht nur was Ethik und Moral, sondern auch was den Treibhauseffekt betrifft. Die Produktion von Butter und Hartkäse ist ebenfalls mit hohem Aufwand verbunden. Das liegt an den mit der Kuhhaltung verbundenen Methan-Emissionen. Auf der anderen Seite der Tabelle befindet sich die Kartoffel. Bei deren Produktion werden am wenigsten Treibhausgase ausgestossen.
Doch wie lassen sich aus solchen Zutaten auch klimafreundliche Gerichte kochen? Hier jeweils fünf typische Gerichte mit einer klimafreundlicheren Alternative.
Fazit: Fleischlose Gerichte schneiden besser ab. Doch warum ist Fleisch so problematisch? Auf dem Weg vom Stall auf unsere Teller generiert die Produktion an einigen Stellen viele Treibhausgase:
Doch auch Gemüse und Früchte können zur CO2-Schleuder werden, wenn sie ausserhalb der Saison konsumiert werden. Hier ein vegetarisches Menu, und wie sich dessen CO2-Bilanz über das Jahr verändert.
Zurück zum Fleisch. Gibt es einen Unterschied zwischen Bio-Fleisch und normalem Fleisch? Den gibt es. Im Folgenden wird ein Kilogramm Fleisch aus Bio-Produktion und integrierter Produktion verglichen. Bei der integrierten Produktion werden zwar gewisse ökologische Faktoren mehr beachtet als bei der Konventionellen, jedoch nicht so stark wie dies beim Bio-Fleisch der Fall ist.
Hauptgrund dafür ist, dass bei der konventionellen Viehhaltung die Kälber mit energieintensivem Milchpulver gefüttert werden. Bei den erwachsenen Kühen verhält es sich aber genau umgekehrt:
Hier liegt der Grund darin, dass Bio-Rinder neun Monate länger leben als Rinder aus konventioneller Haltung.
Fazit: Bei vereinzelten biologischen Produkten kann die Klimabelastung höher sein. Die Lösung ist allerdings nicht, auf Fleischwaren aus integrierter Produktion zurückzugreifen, sondern allgemein weniger davon zu konsumieren. Denn die biologische Produktion von Lebensmitteln bringt unterschiedliche ökologische Vorteile. Zum Beispiel ist sie mit einer höheren Biodiversität verbunden und die tiergerechte Haltung wird stärker berücksichtigt.
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Berühmte Biologin verbreitet Zuversicht statt Weltuntergangs-Stimmung – aus gutem Grund
Jahrelang warnte sie vor dem drohenden Klima-Kollaps des Planeten. Nun spricht eine renommierte Wissenschaftlerin plötzlich von Hoffnung – und gibt zehn Beispiele.
Die US-Biologin Nancy Knowlton, einst als «Dr. Doom» (zu Deutsch etwa: Dr. Untergang) bekannt, will eine optimistischere Perspektive auf die Klimakrise vermitteln. Jahrelang hatte die ehemalige Leiterin der Meereswissenschaften am Smithsonian Museum of Natural History in Washington eindringlich vor den gravierenden Folgen des menschengemachten Klimawandels und der Zerstörung unseres Planeten gewarnt.