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Energie: Smarte Wärmepumpen und E-Autos könnten die Strompreise senken

So könnten smarte Wärmepumpen und E-Autos die Strompreise senken

11.11.2025, 10:2411.11.2025, 10:24

Elektroautos und Wärmepumpen könnten laut einer neuen ETH-Studie entscheidend zur Schweizer Energiestrategie beitragen. Würden sie dann Strom beziehen, wenn besonders viel erneuerbare Energie verfügbar ist, könnten sie das Stromnetz entlasten.

Das würde die notwendigen Stromimporte verringern und die Strompreise senken, wie die ETH Zürich am Dienstag mitteilte. Gemäss den Berechnungen der Forschenden könnten flexibel gesteuerte Wärmepumpen und Elektroautos die jährlichen Stromimporte um rund ein Fünftel reduzieren. Gleichzeitig könnten die Strompreise im Grosshandel um bis zu sechs Prozent sinken.

Konkret würde das folgendermassen aussehen: Bei Aussentemperaturen von 0 Grad können sich intelligent gesteuerte Wärmepumpen in Gebäuden mit Minergie-Standard bis zu zehn Stunden abschalten, ohne dass die Raumtemperatur spürbar sinkt. Dadurch lässt sich vermeiden, dass zu viele Wärmepumpen gleichzeitig laufen und das Netz überlasten, wie die ETH erklärte.

Elektroautos länger eingesteckt, als nötig

Auch Elektroautos bieten demnach grosse Flexibilität. Sie sind laut der ETH oft viel länger eingesteckt, als für eine vollständige Ladung nötig wäre – etwa über Nacht oder während der Arbeitszeit. Laut den Forschenden kann der Ladevorgang problemlos in Zeiten verlegt werden, in denen besonders viel Solarstrom zur Verfügung steht.

Dadurch wären weniger Importe notwendig, und es müssten weniger Gaskraftwerke und Batteriespeicher gebaut werden. «Gaskraftwerke und Batterien sind vor allem notwendig, um Spitzen der Stromnachfrage auszugleichen. Wenn Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen diese Funktion übernehmen, dann brauchen wir weniger davon», erklärte laut der Mitteilung Siobhan Powell, Energieforscherin an der ETH Zürich.

Die Schweiz will bis 2050 rund 50 bis 60 Prozent ihres Strombedarfs mit neuen erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik, Windkraft oder Biomasse decken. Die Studie zeigt, dass flexible Elektroautos und Wärmepumpen helfen können, dieses Ziel einfacher zu erreichen. (sda/awp)

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