Wer reich ist und sich deshalb im Alltag besser um seine Gesundheit kümmern kann, der bleibt im Alter auch gesünder. Diese Tatsache haben bereits viele Studien belegt. Nun zeigt der Fall eines 93-jährigen Iren aber, dass auch wir Normalos gesund altern können. Denn Richard Morgan kann laut Forschern den Körper eines gesunden 40-Jährigen vorweisen.
Doch worauf kommt es tatsächlich an? Genau das haben nun Wissenschaftler anhand von Morgan untersucht und ihre Resultate im Journal of Applied Physiology publiziert. Die gute Nachricht: Der Ire begann erst mit 73 Jahren damit, regelmässig Sport zu treiben. Die schlechte: Seither betreibt er diesen täglich.
Untersucht wurde Morgan im Physiologie-Labor an der University of Limerick. «Es war einer der inspirierendsten Tage, die ich je im Labor verbracht habe», sagt Gesundheits-Professor Philip Jakeman zur Washington Post. Sein Herz habe während der Untersuchung wie jenes eines 30 bis 40 Jahre jungen Mannes reagiert. Es habe bei Belastung die Schlagrate sofort erhöht und bei über 150 Schlägen pro Minute sein Maximum erreicht – Rekord, sagen die Forscher.
Morgan weist zudem einen Körperfettanteil von 15 Prozent auf. Für sein Alter zwar erstaunlich, jedoch weit weg von jenem eines Profisportlers. Kurzum handelt es sich beim ehemaligen Bäcker grundsätzlich um einen ganz normalen, sehr gesunden, alten Mann. Für die Forscher ist klar: Morgan macht vor, was jeder von uns erreichen kann.
Morgans Trainings- und Ernährungsplan ist simpel. An erster Stelle erwähnen die Wissenschaftler die Konsistenz. Der Ire rudere im Schnitt jeden Tag etwa 40 Minuten. Dabei achte er darauf, dass er sich zwischen lockeren, mittleren und intensiven Intervallen abwechselt.
Zusätzlich treibt der Ire Kraftsport. Dabei beschränkt er sich auf einfache Übungen und leichte Gewichte. Dennoch trainiert er, bis seine Muskeln ermüden. Bei der Ernährung achtet er besonders darauf, viele Proteine zu sich zu nehmen. Dabei überschreite er die empfohlene Dosis von 60 Gramm pro Tag klar.
«Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass der menschliche Körper in jedem Alter in der Lage ist, sich an Bewegung anzupassen», sagt Scott Trappe, der verschiedene Athleten im Alter begleitet, zur US-Zeitung. Der Mythos, wir müssten uns mit fortschreitendem Alter unweigerlich dem körperlichen Zerfall ergeben, sei klar widerlegt. (leo)
Fitness hat sicher einen grossen Einfluss auf die Gesundheit, aber es ist nie eine Garantie, gesund zu bleiben und Alt zu werden.
Aber selbständig (ohne Hände) vom Boden aufzustehen, seine Einkäufe Treppen hoch zu tragen, stabiles Gleichgewicht, Socken und Schuhe problemlos anzuziehen, einfach den Alltag sicher und selbständig so lange wie möglich zu bewältigen, ist doch das Ziel.
Wenn ich mit 90+ Jahren meinen Haushalt weitgehend alleine machen kann und meinen Hamster versorgen, ist viel erreicht. Dafür braucht es aber auch Sport, gerade bei Frauen nach der Menopause (Osteoporose, Muskelabbau).
Nein, ist es nicht. Sonst würde er auch wie 40 aussehen.
Ausserdem, selbst wenn die Regelmässigkeit erst mit 73 begann: Was war die 73 Jahren davor?
Hier wird ja suggeriert, man könne 73 Jahre Lang einen sesselfurzenden Couch-Potato sein und dann, dank tägliche Bewegung, sich verjüngen.