Vor vierzig Jahren verliert Les Baugh bei einem durch Strom verursachten Unfall beide Arme. Nun haben Forscher der Johns Hopkins Universität in Baltimore Prothesen entwickelt, die der Mann allein mit seinen Gedanken steuern kann.
Baugh ist damit Teil einer Weltneuheit, denn in seinem Fall war es zum ersten Mal möglich, dass über eine Verbindung zwischen Hirn und Computer zwei Gliedmassen gleichzeitig kontrolliert werden konnten.
Bevor es soweit ist, muss sich der Mann aus dem US-Bundesstaat Colorado einer Operation unterziehen. Dabei werden die verbliebenen Nervenenden in seinen Schultern neu angeordnet. Anschliessend trainiert Baugh an einem virtuellen Modell seiner «neuen Arme».
Als Baugh die modularen Armprothesen zum ersten Mal ausprobieren kann, ist er überwältigt. Es sei, als würde er in eine komplett neue Welt eintauchen: «Endlich sind mir ganz normale Dinge, über die andere Menschen gar nicht nachdenken, wieder möglich», so der Patient.
Und auch das Forschungsteam ist von den Ergebnissen überzeugt. Man stünde zwar noch ganz am Anfang – wie etwa in den ersten Tagen des Internets. In den kommenden fünf bis zehn Jahren erwarte man aber phänomenale Fortschritte, so der Leiter des Forschungsteams Mike McLoughlin. (viw)