Mindestens 883 Hinrichtungen in 20 verschiedenen Ländern – das ist gemäss dem alljährlichen Bericht von Amnesty International die traurige Bilanz des Jahres 2022. Unter den weltweit bekannten Fällen waren auch 13 hingerichtete Frauen, davon 12 im Iran und eine in Saudi-Arabien.
In einigen Ländern wie China, Nordkorea und Vietnam, die für den häufigen Einsatz der Todesstrafe bekannt sind, ist die Zahl der Hinrichtungen geheim, sodass die tatsächliche Zahl der weltweit durchgeführten Hinrichtungen weitaus höher ist.
Verglichen mit dem Vorjahr bedeuten die 883 Hinrichtungen eine Zunahme von 53 Prozent. Wegen einer Hinrichtungswelle im Nahen Osten und in Nordafrika erreichte die Zahl der vollstreckten Todesurteile im Jahr 2022 den höchsten Stand seit fünf Jahren.
Schon seit dem Beginn der Corona-Pandemie steigt die Zahl der vollstreckten Todesstrafen wieder an. Zuvor verzeichnete Amnesty International nach dem Negativ-Höhepunkt im Jahr 2015 mit 1634 Hinrichtungen einen stetigen Rückgang.
Rund 37 Prozent der Hinrichtungen basierten im vergangenen Jahr auf Drogendelikten. Besonders betroffen davon seien arme Menschen und Angehörige ethnischer Minderheiten, teilt Amnesty International dazu mit. Es sei Zeit, «dass Regierungen und die UNO den Druck auf jene erhöhen, die für diese eklatanten Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind, und dafür sorgen, dass internationale Schutzmassnahmen eingerichtet werden».
Bei den weiteren Gründen fehlen die Prozentzahlen. Angegeben ist nur noch, in welchen Ländern Personen wegen eines entsprechenden Vergehens exekutiert wurden.
Die folgenden Hinrichtungsmethoden kamen im vergangenen Jahr weltweit zur Anwendung: Enthauptung, Erhängen, Erschiessen und Giftinjektion. Nicht mehr zum Einsatz kommt der elektrische Stuhl, zuletzt wurde im Jahr 2020 im US-Bundesstaat Tennessee eine Person mit dieser Methode hingerichtet.
Auch wenn die genaue Zahl der in China hingerichteten Menschen nicht bekannt ist, besteht gemäss Amnesty International «kein Zweifel» daran, dass das Land nach wie vor die meisten Hinrichtungen durchführt. Noch vor dem Iran, Saudi-Arabien und Ägypten.
Auf Platz 5 folgen die USA, insgesamt 18 Personen wurden dort im Jahr 2022 hingerichtet. Davon wurden je fünf Hinrichtungen in Texas und Oklahoma, drei in Arizona, jeweils zwei in Missouri und Alabama sowie eine in Mississippi durchgeführt.
2016 Personen wurden im Jahr 2022 gemäss dem Amnesty-Bericht zum Tode verurteilt. Damit gab es im letzten Jahr 36 Todesurteile weniger als im Jahr 2021. Allerdings gilt auch hier: Für einige Länder gibt es nur wenige bestätigte Fälle, die Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher ausfallen.
Der Anstieg der Hinrichtungen im Jahr 2022 ist vor allem auf Entwicklungen im Nahen Osten und in Nordafrika zurückzuführen. Die Zahl der erfassten Hinrichtungen im Iran ist im Vergleich zum Vorjahr von 314 auf 576 gestiegen. In Saudi-Arabien verdreifachte sich die Zahl von 65 auf 196 im vergangenen Jahr. Das ist der höchste Wert seit 30 Jahren, den Amnesty für das Land verzeichnete.
In den USA wurden nach diesen Angaben im vergangenen Jahr 18 Menschen hingerichtet – im Jahr 2021 waren es noch 11 Fälle gewesen. In fünf Ländern wurden Hinrichtungen 2022 wieder aufgenommen: In Afghanistan, Kuwait, Myanmar, in den besetzten palästinensischen Gebieten und in Singapur wurden wieder Todesurteile vollstreckt.
Sechs Länder haben die Todesstrafe im Jahr 2022 entweder ganz (Kasachstan, Papua-Neuguinea, Sierra Leone und die Zentralafrikanische Republik) oder teilweise (Äquatorialguinea und Sambia, die die Todesstrafe nur für gewöhnliche Straftaten abschafften) abgeschafft.
Eine positive Entwicklung gab es auch in Liberia und Ghana. Die beiden Länder leiteten rechtliche Schritte zur Abschaffung der Todesstrafe ein. Die Behörden von Sri Lanka und den Malediven gaben ebenfalls bekannt, künftig auf die Vollstreckung von Todesurteilen verzichten zu wollen. Auch in Malaysia wurden Gesetzesentwürfe zur Abschaffung der obligatorischen Todesstrafe eingebracht.
Macht euch mal schlau was einem mit der Giftspritze genau reingejagt wird, da würde ich also das Richtschwert bevorzugen. Auch gegenüber Erhängen à la Iran (kein langer Fall, minutenlanger Todeskampf)
Besonders betroffen davon seien arme Menschen und Angehörige ethnischer Minderheiten "
Ist noch praktisch, dann ist man das "Problem" gerade los.....
Es braucht keine Sozialhilfe, keine Eingliederung..... 😈
Unwürdig für jeden Rechtsstaat.