Eigentlich sollte in dieser Zeit das «Festival der Natur» stattfinden: Verschiedene Veranstaltungen in der ganzen Schweiz sollten das Bewusstsein für die Biodiversität stärken und die Bewohner und Bewohnerinnen der Schweiz raus in die Natur locken. Unterstützt wird das Festival vom Bundesamt für Umwelt.
Doch Corona hat auch diesem Event einen Strich durch die Rechnung gemacht. Stattdessen entstanden in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Kati Rickenbach verschiedene Illustrationen rund ums Thema Biodiversität. watson präsentiert eine Auswahl davon – mehr zum Thema gibt's unter festivaldernatur.ch.
Die Biodiversität hat – ganz unabhängig vom Menschen – einen moralischen Wert. Dieser verpflichtet uns dazu, respektvoll mit der Natur und allen Lebewesen umzugehen. Wir sollten uns daher stets überlegen, welche Konsequenzen unsere Handlungen haben können.
Das Wohlergehen unzähliger Menschen auf dieser Erde hängt direkt von einer intakten Biodiversität ab. Die Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt ist daher von zentraler Bedeutung, etwa bei der Armutsbekämpfung und der Klimakrise. Wir tragen damit weltweit zu einer gerechten, nachhaltigen Entwicklung bei.
In der Schweiz müssen wir dem dramatischen Verlust von Lebensräumen und Arten entgegentreten. Wir sind dazu verpflichtet – nicht nur moralisch, sondern auch rechtlich. Die Pflicht zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität basiert auf nationalen, internationalen und völkerrechtlichen Bestimmungen.
Biodiversität spielt in vielerlei Hinsicht eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Sie bringt uns saubere Luft, gesunde Lebensmittel, reines Wasser und ermöglicht die Herstellung von Arzneimitteln. Zudem besitzt sie ein grosses präventives und therapeutisches Potenzial.
Jede Investorin und jeder Anleger weiss: Eine breite Diversifikation federt das Risiko ab, plötzlich mit leeren Händen dazustehen. Das Gleiche gilt auch für die Natur. Eine hohe Artenvielfalt ist die beste Versicherung, damit wir auch in Zukunft qualitativ hochstehende Leistungen der Ökosysteme nutzen können.
Pflanzen, Tiere und andere Organismen sind dann zukunftsfähig, wenn sie sich an veränderte Lebensbedingungen anpassen können – beispielsweise an den Klimawandel. Der Verlust an genetischer Vielfalt stellt diese Fähigkeit in Frage.
Die Natur bringt uns schier unschätzbare Leistungen. Manche davon kann man in Geldwerten ausdrücken. Diese entsprechen in etwa dem doppelten globalen Bruttoinlandprodukt. Die Monetarisierung der Natur ist zwar umstritten, liefert aber wichtige Argumente in politischen Entscheidungsprozessen.
Biodiversität ist für unsere Ernährung von entscheidender Bedeutung. Weltweit werden Zehntausende von Arten als Lebensmittel genutzt. Eine höhere Diversität in der landwirtschaftlichen Produktion trägt zu einer abwechslungsreichen und gesunden Ernährung bei, sichert stabile Ernten und fördert eine nachhaltige Entwicklung.
Es gibt zahlreiche rationale, wissenschaftlich fundierte Argumente dafür, die Biodiversität zu erhalten und zu fördern. Es gibt aber auch einen schlichten, emotionalen Grund: Sie ist von immenser Bedeutung für unsere Verbundenheit mit der Natur und für unser Lebensglück.
(lea / mit Material von festival der natur)
Und einfach mal ganz dicke Props, dass das richtigste, wichtigste, ehrenwerteste und ethischste Argument an Stelle 1 steht!
"Die Biodiversität hat – ganz unabhängig vom Menschen – einen moralischen Wert. Dieser verpflichtet uns dazu, respektvoll mit der Natur und allen Lebewesen umzugehen."
Diese essenzielle Grundmaxime muss endlich viel, viel stärker und bedingungsloser verstanden, vertreten und gelehrt werden.
Kant wusste es und jedes Kind lernt es ja eigentlich auch:
Behandle andere Lebewesen so, wie du selbst behandelt werden willst!