Bald werden wir künstliches Fleisch essen, sagt ein niederländischer Professor. Die Fleischindustrie ist skeptisch (Surprise!)
Mark Post (58), Professor aus Maastricht (Niederlande), will unser Essverhalten revolutionieren. Er züchtet im Labor künstliches Fleisch aus Stammzellen.
«Wenn Sie in zehn Jahren in den Supermarkt gehen, werden Sie die Wahl zwischen zwei Arten von Burgern haben», sagt der Professor für Physiologie im «SonntagsBlick». «Für den einen ist eine Kuh gestorben, sie hat Treibhausgase abgegeben und viele Ressourcen verbraucht. Für den anderen gilt das nicht. Geschmack und Preis sind gleich. Was kaufen Sie?»
Es ist sein Reklamespruch für Cultured Meat, aus Stammzellen kultiviertes Fleisch.
«Im deutschsprachigen Raum sind die Konsumenten deutlich kritischer gegenüber Technologie und Industrialisierung als anderswo.»
Ernähnurngsforscherin Hanni Rützler
Doch werden die Konsumenten das neue Produkt akzeptieren? Hanni Rützler war eine der ersten, die Professor Posts Burger probieren durfte. Die Österreicherin, die Ernährungstrends erforscht, sagt Cultured Meat zumindest in der Schweiz einen schweren Stand voraus: «Im deutschsprachigen Raum sind die Konsumenten deutlich kritischer gegenüber Technologie und Industrialisierung als anderswo.» Beim Essen sei diese Haltung besonders ausgeprägt.
Die Fleischindustrie sieht das ähnlich und macht sich wegen des potenziellen Konkurrenten noch keine Sorgen. «Wir haben uns noch nicht aktiv mit dem Thema auseinandergesetzt», schreibt die Schweizer Branchenorganisation Proviande auf Anfrage.
Es könne den Forschern zwar gelingen, einen Hamburger mit vergleichbarem Geschmack und Biss zu züchten. «Für ein ganzes Stück Fleisch wie einen Braten, ein Filet oder ein Entrecôte dürfte dies jedoch nur schwer möglich sein.»
Apropos: Diese Erfindungen werden in den kommenden Jahren den Alltag revolutionieren
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Diese Erfindungen werden in den kommenden Jahren den Alltag revolutionieren
Wearables: Heute hat jeder ein Smartphone. Bald werden wir auch smarte Kleider haben. Jacken, die die Temperatur mittels Chips selbstständig regeln oder Armbanduhren, die uns nicht nur die Zeit, sondern auch wichtige Daten über unseren Körper und andere Nachrichten vermitteln.
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Cold Case aus dem Mittelalter gelöst – es war Mord aus Rache
Am 3. Mai 1336 (oder 1337, je nach Quelle*) flanierte der Priester John Ford nach dem Abendgebet durch die Strassen von Westcheap, einem belebten Marktviertel im mittelalterlichen London. Dort näherte sich ihm Hascup Neville, ebenfalls Priester, und lenkte ihn mit einem netten Gespräch ab. Als die beiden die Foster Lane nahe der St. Pauls Cathedral erreichten, stürzten sich plötzlich vier Männer auf Ford. Einer schnitt ihm mit einem Dolch die Kehle durch, zwei andere stachen ihm ihre Messer in den Unterleib.