Das Forscherteam um die US-Forscherin Olivia Walch von der University of Michigan hat mobile Daten von rund 5500 Teilnehmern ausgewertet. Eins sei vorab verraten: Die Schweizer schlafen überdurchschnittlich viel.
In Japan und Singapur schlafen die Menschen im Durchschnitt nur 7 Stunden und 24 Minuten. Die längste Nachtruhe unter den Einwohnern diverser Industrienationen gönnen sich die Niederländer mit 8 Stunden, 12 Minuten. Die Schweizer liegen mit ihren rund 7 Stunden und 55 Minuten pro Nacht knapp über dem Durchschnitt. Sie schlafen kurz nach 23 Uhr ein und erwachen um 7 Uhr.
Auch wenn die Spannbreite nicht so gross erscheine, bedeute jede halbe Stunde Schlaf einen deutlichen Unterschied im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns und auch die Langzeitgesundheit, sagen die Forscher.
Vor allem der Zeitpunkt des Einschlafens werde durch Umgebung und soziale Normen bestimmt und – teils entgegen dem eigenen Schlafbedürfnis – nach hinten verschoben.
Ist es nicht genau umgekehrt? Man schläft selbstbestimmt ein und wacht dann auf, wenn es der Wecker befiehlt?
Offenbar eben gerade nicht. Denn die Forscher meinen, es gebe zwar Verpflichtungen wie Job, Kinder und Schule am Morgen, doch seien das nicht die einzigen Faktoren beim Aufstehen. Die biologische Uhr der Studienteilnehmer habe einen starken Effekt auf ihre Aufwachzeit gehabt, nicht nur ihre Wecker.
Hinzu kämen noch die genetische Veranlagung, etwa bei Menschen mit sehr geringem Schlafbedürfnis, und der Chronotyp jedes Einzelnen – also ob man eher zu den Frühaufstehern oder zu den Nachteulen gehört.
Es zeigte sich, dass Männer mittleren Alters am wenigsten schlafen, oft weniger als die empfohlenen sieben bis acht Stunden pro Nacht. Frauen hingegen – vor allem diejenigen zwischen 30 und 60 Jahren – schlafen durchschnittlich etwa 30 Minuten länger als Männer.
Die Moral der Studie kann in zwei Punkten zusammengefasst werden:
Doch die übermüdeten Menschen selbst würden dies selbst kaum merken, weshalb sie ihre Leistungsfähigkeit regelmässig zu hoch einschätzen.
Ihr wisst also, wie ihr euch entscheiden müsst.
(rof/sda/dpa)