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Neue Schlafstudie: Schweizer schlafen viel

Hach schlafen. Wichtig und schön.
Hach schlafen. Wichtig und schön.

Schweizer schlafen viel – aber wir alle sollten früher ins Bett (und nicht immer Serien gucken)

Ein US-amerikanisches Forschungsteam hat das durchschnittliche Schlafverhalten in 20 Nationen mit einer App ermittelt. Schweizer schlafen überdurchschnittlich viel. Doch wir alle sollten früher ins Bett. 
06.05.2016, 20:1608.05.2016, 11:20
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Das Forscherteam um die US-Forscherin Olivia Walch von der University of Michigan hat mobile Daten von rund 5500 Teilnehmern ausgewertet. Eins sei vorab verraten: Die Schweizer schlafen überdurchschnittlich viel. 

Wo die Menschen wie viel schlafen

In Japan und Singapur schlafen die Menschen im Durchschnitt nur 7 Stunden und 24 Minuten. Die längste Nachtruhe unter den Einwohnern diverser Industrienationen gönnen sich die Niederländer mit 8 Stunden, 12 Minuten. Die Schweizer liegen mit ihren rund 7 Stunden und 55 Minuten pro Nacht knapp über dem Durchschnitt. Sie schlafen kurz nach 23 Uhr ein und erwachen um 7 Uhr. 

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Nicht nur der Wecker, auch die biologische Uhr regelt die Aufwachzeit

Auch wenn die Spannbreite nicht so gross erscheine, bedeute jede halbe Stunde Schlaf einen deutlichen Unterschied im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns und auch die Langzeitgesundheit, sagen die Forscher.

Vor allem der Zeitpunkt des Einschlafens werde durch Umgebung und soziale Normen bestimmt und – teils entgegen dem eigenen Schlafbedürfnis – nach hinten verschoben. 

In einer Welt, die von Serien bestimmt wird, ist es eben wirklich schwierig, früh ins Bett zu gehen. 
In einer Welt, die von Serien bestimmt wird, ist es eben wirklich schwierig, früh ins Bett zu gehen. 
bild: pinterest
«Über alle Daten hinweg scheint es so zu sein, dass die Gesellschaft die Einschlafzeit regelt und die innere Uhr des Einzelnen die Aufwachzeit, und dass eine spätere Einschlafzeit zu einem Verlust an Schlaf führt.»
Mathematiker Daniel Forger

Da denkt man sich, hä? 

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Ist es nicht genau umgekehrt? Man schläft selbstbestimmt ein und wacht dann auf, wenn es der Wecker befiehlt? 

Offenbar eben gerade nicht. Denn die Forscher meinen, es gebe zwar Verpflichtungen wie Job, Kinder und Schule am Morgen, doch seien das nicht die einzigen Faktoren beim Aufstehen. Die biologische Uhr der Studienteilnehmer habe einen starken Effekt auf ihre Aufwachzeit gehabt, nicht nur ihre Wecker.

Die biologische Uhr also. 

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Hinzu kämen noch die genetische Veranlagung, etwa bei Menschen mit sehr geringem Schlafbedürfnis, und der Chronotyp jedes Einzelnen – also ob man eher zu den Frühaufstehern oder zu den Nachteulen gehört. 

Frauen schlafen mehr als Männer

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bild: crated

Es zeigte sich, dass Männer mittleren Alters am wenigsten schlafen, oft weniger als die empfohlenen sieben bis acht Stunden pro Nacht. Frauen hingegen – vor allem diejenigen zwischen 30 und 60 Jahren – schlafen durchschnittlich etwa 30 Minuten länger als Männer.

Die Moral der Studie

Die Moral der Studie kann in zwei Punkten zusammengefasst werden: 

1. Zu kurzer Schlaf schränkt die Leistung ein.

«Es braucht nur ein paar Tage Schlafdefizit und man ist wie betrunken.»
Studienleiterin Olivia Walch
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gif: imgur

Doch die übermüdeten Menschen selbst würden dies selbst kaum merken, weshalb sie ihre Leistungsfähigkeit regelmässig zu hoch einschätzen. 

2. Abendliche Aktivitäten bestimmen die Schlafdauer massgeblich.

Ihr wisst also, wie ihr euch entscheiden müsst. 

Hopp. Jetzt.
Hopp. Jetzt.
bild: pinterest

(rof/sda/dpa)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gnomi
06.05.2016 22:39registriert Februar 2016
Bei mir sind es nicht nur die Serien sonder auch die Bücher. Nur noch dieses Kapitel fertig lesen... Und schon ist das Buch Morgens um 5.00 Uhr zu Ende! Lohnt es sich da noch sich hin zu legen..???
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Yelina
06.05.2016 22:05registriert Juli 2014
Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber die zweite Maus kriegt den Käse. 😁
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