Zürich
ZüriToday

Zürcher Rettungssanitäter sollen alleine ausrücken können

Zürcher Rettungssanitäter sollen alleine ausrücken können

Bild
Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY
Schutz & Rettung Zürich will die Sanitäterinnen und Sanitäter gezielter einsetzen. Bei Fällen, in denen es nicht um Leben und Tod geht, sollen sie auch alleine ausrücken können. Noch in diesem Jahr will Schutz & Rettung das Projekt im Alltag testen.
31.01.2023, 09:3131.01.2023, 13:53
Bettina Zanni / ch media

Die Ambulanz rückt immer mit zwei Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitätern aus, auch wenn es sich nicht um lebensbedrohliche Fälle handelt. Weil auch bei Schutz & Rettung Fachkräftemangel herrscht und die Zahl der Notrufe laufend zunimmt, will Schutz & Rettung nun ein neues System testen, das die Sanität entlasten soll.

Zwei Mitarbeitende wurden bereits zu so genannten «präklinischen Fachspezialisten» ausgebildet, wie Mediensprecher Urs Eberle gegenüber dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF1 vom Dienstag sagte.

Nicht alle brauchen einen Rettungswagen

«Sie können nun beurteilen, welche Hilfe ein Anrufer oder eine Anruferin braucht und werden entscheiden, ob es einen Rettungswagen braucht oder wir den Fall anders abwickeln können, etwa mit einer Permanence oder einem Hausarzt», sagte Eberle weiter.

Eberle geht davon aus, dass der «präklinische Fachspezialist» ein Berufsbild sein wird, das längerfristig gesamtschweizerisch zum Einsatz kommen könnte. Weitere Mitarbeitende von Schutz & Rettung werden die Ausbildung ebenfalls absolvieren.

10 Prozent der Stellen sind offen

Wären diese Spezialisten bereits im vergangenen Jahr im Einsatz gewesen, hätten 3000 bis 4000 Einsätze weniger gefahren werden können. Je nach Schwere des Falls sollen die Sanitäter zudem nicht mehr in Vollbesetzung ausrücken, sondern alleine.

Eberle ist zuversichtlich, dass in diesem Jahr die ersten Versuche mit dem Entlastungsprojekt stattfinden können. Es brauche aber noch Gespräche mit der Gesundheitsdirektion und anderen Beteiligten.

Bei Schutz & Rettung können wegen Fachkräftemangels aktuell 10 Prozent der Stellen nicht besetzt werden. Gleichzeitig hat die Zahl der Einsätze im vergangenen Jahr einen neuen Höchstwert erreicht: Die Sanität rückte für den Rettungsdienst und den Verlegungsdienst 43'246 Mal aus, das sind 11 Prozent mehr als im Vorjahr.

(sda/bza)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!