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Rund zehn Tage vor Wahlsonntag haben viele noch nicht gewählt

Rund zehn Tage vor Wahlsonntag haben viele noch nicht gewählt

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Bild: KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE
Es geht nicht einmal mehr zwei Wochen. Dann wählt der Kanton Zürich für die nächsten vier Jahre eine neue Regierung und ein neues Parlament. In den zwei grössten Städten Zürich und Winterthur hat bisher erst ein Bruchteil der Stimmberechtigten gewählt.
01.02.2023, 15:5501.02.2023, 15:55
Michelle Howald / ch media

Es sind viele Zettelchen und Heftchen, und noch mehr Namen, die einem da beim Öffnen des Wahlcouverts entgegenflattern. Wahlzettel hier, Erklärstück da – und irgendwo dazwischen der Stimmrechtsausweis zur Unterzeichnung, ohne welchen die Stimmabgabe ungültig ist. Gleichzeitig scheint der Stichtag bei der Ankunft des Wahlcouverts jeweils noch weit weg. Und dann kommt der Tag dann doch schneller als gedacht.

Rund zehn Tage noch, dann wählt die Stimmbevölkerung des Kantons Zürich eine neue Regierung und ein neues Parlament. Sieben Regierungsrätinnen und Regierungsräte, und 180 Kantonsrätinnen und Kantonsräte. Sie werden in der neuen Legislatur während vier Jahren die Politik des bevölkerungsreichsten und wirtschaftsstärksten Kantons bestimmen.

Stimmbeteiligung in Winterthur erst bei 12 Prozent

Die aktuelle Stimmbeteiligung in den zwei grössten Städten Zürich und Winterthur zeigen: Viele Stimmberechtigte sind noch unentschlossen – oder haben zumindest das Couvert bislang noch nicht eingeworfen. Rund zehn Tage vor dem Wahlsonntag liegt die Stimmbeteiligung in Zürich bei 19 Prozent (Stand 01.02.2023). In Winterthur ist sie sogar noch tiefer und liegt bei 12,4 Prozent (Stand 01.02.2023).

So niedrige Zahlen entsprechen den Erwartungen, heisst es bei der Stadt Zürich auf Anfrage. Bei den letzten kantonalen Wahlen im Jahr 2019 war die Stimmbeteiligung gar noch etwas tiefer zu diesem Zeitpunkt, bewegte sich aber in einem ähnlichen Rahmen. «Entsprechend gehen wir von einer ähnlichen Schluss-Beteiligung aus», sagt Christina Stücheli von der Stadt Zürich. Bei den letzten Wahlen lag die Stimmbeteiligung am Schluss bei 36,2 Prozent.

Auch in Winterthur lag die Stimmbeteiligung zu diesem Zeitpunkt vor vier Jahren in einem ähnlichen Bereich und lag am Ende bei rund 36 Prozent. Ausserdem treffen die meisten Wahlunterlagen jeweils in den letzten Tagen vor dem Urnengang ein. «Der momentane Stand ist daher durchaus nicht aussergewöhnlich», sagt Thomas Bolleter, Wahlleiter der Stadt Winterthur. Er geht von einer Schluss-Beteiligung von 35 bis 40 Prozent aus.

Eidgenössische Vorlagen haben das grösste Potenzial

Obwohl die am 12. Februar gewählten Volksvertreterinnen und -vertreter durchaus viel entscheiden und bewirken können im Kanton Zürich, ist die Stimmbeteiligung dann am grössten, wenn Eidgenössische Abstimmungsvorlagen anstehen. Die Eidgenössischen Vorlagen weisen das grösste Mobilisierungspotenzial auf und das führt auch zu einer gesteigerten Beteiligung am Urnengang. Ohne Eidgenössische Vorlagen bewegt sich die Partizipation deutlich tiefer. Und auch mit Eidgenössischen Vorlagen schwankt die Stimmbeteiligung je nach Thema stark. In Winterthur reicht sie üblicherweise von 45 bis über 60 Prozent.

Nur kantonale Abstimmungsvorlagen, ohne dass am gleichen Abstimmungssonntag auch über eine Eidgenössische Vorlage befunden wird, gibt es eher selten. Das jüngste Beispiel ist aber noch gar nicht so lange her. Im vergangenen November entschied die Zürcher Stimmbevölkerung über höhere Krankenkassenabzüge bei den Steuern. Eine alleinstehende kantonale Vorlage. Die Stimmbeteiligung lag bei etwa 30 Prozent.

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