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Türkei

Das schreibt die Weltpresse zur Abstimmung in der Türkei

Infografik zu den Abstimmungsresultaten in der Türkei. Verfassungsreform Referendum
Die drei grossen Städte Istanbul, Izmir und Ankara lehnten das Referendum ab, aber in einem grossen Teil Anatoliens sagten die Wähler mit zum Teil überwältigender Mehrheit «Ja».grafik: watson

«Die Abstimmung hätte niemals stattfinden dürfen» – das schreibt die Presse zur Türkei

17.04.2017, 12:4017.04.2017, 13:01
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Das türkische Volk heisst die Verfassungsreform gut. Am Sonntagnachmittag haben 51 Prozent ein «Ja» in die Urne gelegt. Am Abend verkündete Präsident Recep Tayyip Erdoğan den Sieg. Damit wird die Türkei 2019 zu einem sogenannten Präsidialsystem umgewandelt. Das schreibt die Presse dazu:

Deutschland:

«ARD»:

«Das türkische Volk ist tief gespalten, die Beziehungen zur EU sind zerrüttet, das Verhältnis zu Deutschland ist auf dem Tiefpunkt.»
epa05911422 Supporters of Turkish President Erdogan celebrate as preliminary results of the constitutional referendum are announced in Istanbul, Turkey, 16 April 2017. State-run news agency Anadolu re ...
Abstimmungssieger beim Feiern.Bild: DENIZ TOPRAK/EPA/KEYSTONE
Participants at an election party held by the Turkish Republican People's Party (CHP, Cumhuriyet Halk Partisi) gather at Theater 28 in Berlin, Germany, Sunday, April 16, 2017. The “yes” side had  ...
Unglaube bei den Verlierern.Bild: AP/dpa

«Die Zeit»:

«Ob Erdoğan tatsächlich beim Referendum gewonnen hat, wird vielleicht erst in einigen Tagen feststehen, vielleicht auch nie. Die drangsalierte Opposition spricht von Manipulationen bei dieser sowieso schon unfairen Wahl.»

«Spiegel Online»:

«Die Abstimmung hätte niemals stattfinden dürfen – jedenfalls nicht in einem Land, das für sich beansprucht, eine Demokratie zu sein und offiziell weiter der EU beitreten will.»

England:

«The Guardian»:

«Es ist wohl die wichtigste Entwicklung in der türkischen Geschichte, seit das Land auf der Asche des Osmanischen Reiches gegründet wurde.» 
epa05911686 Turkish Prime Minister Binali Yildirim (C) acknowledges to his supporters during a rally after he declared a victory of the 'Yes' vote in the constitutional referendum as prelimi ...
Der türkische Premierminister feiert das «Ja» in Ankara.Bild: TUMAY BERKIN/EPA/KEYSTONE
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«BBC»:

«Eine polarisierende Kampagne endet in einem umstrittenen Resultat.»

Frankreich:

«Le Monde»:

«Der Charakter des knappen Ja-Anteils ist ein echter Schlag für den starken Mann der Türkei.»

«Le Figaro»:

«In den letzten Wochen konnte die Maschine der Macht die letzten Unentschiedenen überzeugen – oder erschrecken.»

International:

«Aljazeera»:

«Die Befürworter sehen kein Problem darin, die Macht des Präsidenten auszuweiten – solange Erdogan Präsident ist.»
epaselect epa05911606 Turkish President Erdogan arrives to deliver a statement in which he declared a victory of the 'Yes' vote in the constitutional referendum as preliminary results of the ...
Erdogan spricht nach seinem Sieg zum türkischen Volk.Bild: Tolga Bozoglu/EPA/KEYSTONE

«The Washington Post»:

«Trotz der vielen Unregelmässigkeiten in der türkischen Demokratie waren die letzten Wahlen grösstenteils fair. Diesen Eindruck machte die Abstimmung vom Sonntag aber nicht.»

«El Pais»:

«Fast die Hälfte der Türken hat das geplante neue System abgelehnt, sie stellen die Art von Erdogans Regierung in Frage. Er wird vom Land geliebt und von der anderen Hälfte gehasst.»

(leo)

Die AKP im Siegestaumel – so jubeln Erdogans Anhänger auf den Strassen der Türkei

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Die AKP im Siegestaumel – so jubeln Erdogans Anhänger auf den Strassen der Türkei
Nach Auszählung praktisch aller Stimmzettel am Sonntagabend führt das Ja-Lager beim Referendum in der Türkei laut Medien mit 51,3 Prozent.
quelle: epa/epa / deniz toprak
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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P. D.
17.04.2017 15:29registriert Oktober 2015
«Die Abstimmung hätte niemals stattfinden dürfen»

Richtig !

Die gesamte 4. Gewalt (150 Journalisten der oppositionellen Presse) wurde ja eingekerkert und mundtot gemacht.
Erdi will vielleicht auch die Todesstrafe, damit er noch einige lästige Journalisten bequem los wird..
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Ruefe
17.04.2017 13:33registriert August 2015
Die Analyse von "El Pais" erscheint mir beängstigend genau.
"Er wird vom Land geliebt und von der anderen Hälfte gehasst."
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