7 Bilder, die Flüchtlingshasser besonders gern teilen – und was wirklich dahintersteckt

7 Bilder, die Flüchtlingshasser besonders gern teilen – und was wirklich dahintersteckt

16.09.2016, 14:5616.09.2016, 14:56
kian ramezani

Seit der Einführung der Google-Bildsuche ist es sehr einfach geworden, die Herkunft von Bildern zu überprüfen. Mit einem einzigen Rechtsklick lassen sich bereits sehr viele Fakes entlarven.

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screenshot via list25.com

Wer auf sozialen Medien kontroverse Bilder teilt, ohne von diesem einfachen Werkzeug Gebrauch zu machen, handelt grob fahrlässig und fällt wie in folgenden Fällen auf allerbilligste Anti-Flüchtlings-Propaganda herein:

1. Kinderleiche zurechtgerückt

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screenshot via twitter

Auflösung: Beim einen Bild handelt es sich um Aylan, beim anderen um seinen ebenfalls ertrunkenen Bruder Galip, dessen Leiche an einem anderen Strandabschnitt entdeckt wurde.

2. Unqualifizierte Massen

Auflösung: Das Bild stammt aus dem Jahr 1991 und zeigt Flüchtlinge aus Albanien am Hafen von Bari in Süditalien. Hier ein anderes Bild von dem Ereignis.

JAHRHUNDERTRUECKBLICK AUSLAND === FLUCHT AUS DER HEIMAT === Thousands of Albanians refugees, fleeing starvation in their impoverished homeland and seeking asylum in Italy, crowd the dock in Bari, Ital ...
Originalbildlegende von Associated Press: «Thousands of Albanian refugees, fleeing starvation in their impoverished homeland and seeking asylum in Italy, crowd the dock in Bari, Italy, August 9, 1991 after disembarking from the freighter Vlora.»Bild: keystone/AP/luca turi

3. IS-Anabolikamonster

«Flüchtlinge? Kapiert ihr es jetzt?»
«Flüchtlinge? Kapiert ihr es jetzt?»bild via twitter
«Ich hab' gehört, in England gibt es gratis Steroide! Bitte helft, diesem armen und wehrlosen Flüchtling zu essen und ein Dach über dem Kopf zu geben. Sei kein Rassist und nimm mich auf!»
«Ich hab' gehört, in England gibt es gratis Steroide! Bitte helft, diesem armen und wehrlosen Flüchtling zu essen und ein Dach über dem Kopf zu geben. Sei kein Rassist und nimm mich auf!»bild via facebook/pegida uk

Auflösung: Nein, keine mit Anabolika vollgepumpten IS-Kämpfer, sondern Aufnahmen von Migranten aus dem Jahr 2013 bei der Ankunft auf der Weihnachtsinsel vor Australien.

4. Als Flüchtling getarnt 1/3

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screenshot via facebook

Auflösung: Kein IS-Terrorist, der als Flüchtling getarnt nach Europa kommt. Sondern Laith Al Saleh, ein Rebellenoffizier aus Aleppo, der das Assad-Regime, Al Kaida und den IS bekämpft hat. Associated Press porträtierte den Flüchtling im August 2015.

Flüchtlinge haben Gesichter

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Flüchtlinge haben Gesichter
In Europa sind die Flüchtlinge immer wieder Gesprächsthema. Ein wirkliches Gesicht von Flüchtlingen kennen jedoch die wenigsten.
quelle: getty images europe / dan kitwood
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5. Als Flüchtling getarnt 2/3

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screenshot via facebook/edl

Auflösung: Es ist nicht bekannt, wer der Mann in den beiden Bildern ist (wenn es denn derselbe ist). Wie ein typischer IS-Kämpfer sieht er jedenfalls nicht aus. Laut dem Chefredaktor von Radio Sawt in Beirut handelt es sich um einen kurdischen Kämpfer.

6. Als Flüchtling getarnt 3/3

«ISIS, schon bald in deiner Stadt.»
«ISIS, schon bald in deiner Stadt.»screenshot via facebook/Britain first

Auflösung: Auf dem Bild sind syrische Flüchtlinge zu sehen, welche den Grenzübergang Peshkhabour Richtung Nordirak passieren. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2013 und wurde von Galiya Gubaeva, einer Mitarbeiterin des UN-Flüchtlingskommissariats, aufgenommen.

7. Feige Männer

«In ein Kriegsgebiet gehen. Frauen und Kinder in einem sicheren Land zurücklassen. In ein sicheres Land gehen. Frauen und Kinder im Kriegsgebiet zurücklassen.»
«In ein Kriegsgebiet gehen. Frauen und Kinder in einem sicheren Land zurücklassen. In ein sicheres Land gehen. Frauen und Kinder im Kriegsgebiet zurücklassen.»screenshot via facebook/edl

Auflösung: Der Vergleich hinkt in zweierlei Hinsicht. Erstens dienen auch Frauen in Kampftruppen. Zweitens zeigt das zweite Bild einen Ausschnitt eines Videos ankommender Flüchtlinge in München, in dem durchaus Frauen und Kinder zu sehen wären:

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screenshot via cbcnews

Dass mehr Männer als Frauen unter den Flüchtlingen sind, ist objektiv richtig. Allerdings gibt es dafür plausible Gründe, die wenig mit Feigheit zu tun haben.

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