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Winterthurer «IS»-Teenager sind wieder in der Schweiz – sie wurden am Flughafen Kloten verhaftet

Die beiden Jugendlichen haben sich vermutlich «IS»-Truppen in Syrien angeschlossen.
Die beiden Jugendlichen haben sich vermutlich «IS»-Truppen in Syrien angeschlossen.
Bild: AP militant website

Winterthurer «IS»-Teenager sind wieder in der Schweiz – sie wurden am Flughafen Kloten verhaftet

Zwei jugendliche IS-Rückkehrer im Alter von 16 und 17 Jahren sind am Dienstagabend am Flughafen Kloten verhaftet worden. Die Jugendanwaltschaft Winterthur eröffnete ein Strafverfahren gegen sie.
30.12.2015, 14:3730.12.2015, 15:57
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Die beiden Jugendlichen sollen im Dezember 2014 die Schweiz verlassen haben. Sie werden verdächtigt, sich nach Syrien begeben und die Gruppierung Islamischer Staat unterstützt zu haben, wie die Jugendanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.

Sie reisten am Dienstag per Flugzeug von Istanbul nach Zürich, wo sie von der Zürcher Kantonspolizei festgenommen wurden, wie die Jugendanwältin Alexandra Ott auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.

Die beiden Jugendlichen befinden sich in Gewahrsam der Winterthurer Jugendanwaltschaft, in einer geschlossenen Institution. Sie sind in guter gesundheitlicher Verfassung, wie es in der Mitteilung heisst.

Die Jugendanwaltschaft führt ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Wiederhandlung gegen das Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierung Al-Kaida und Islamischer Staat sowie verwandter Organisationen. Zudem wird wegen des Verdachts der Unterstützung einer kriminellen Organisation ermittelt.

Die Ermittlungen und Abklärungen erfolgen in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Zürich und dem Bundesamt für Polizei (fedpol). Das Jugendstrafverfahren sei nicht öffentlich und es gelte die Unschuldsvermutung, schreibt die Jugendanwaltschaft.

Mehrere Winterthur Jugendliche nach Syrien gereist

Winterthur ist immer wieder in die Schlagzeilen geraten, weil schon mehrere junge Menschen aus der Stadt nach Syrien gereist sind und sich dem «IS» angeschlossen haben. Sie alle sollen zuvor in der An'Nur Moschee im Stadtteil Hegi verkehrt haben.

Stadtpräsident Michael Künzle hatte Anfang Dezember die Vertreter aller Winterthurer Moscheegemeinden zu einer Aussprache ins Stadthaus eingeladen. «Wir wollen unseren Anteil leisten, um zu verhindern, dass weitere Jugendliche in den Dschihad reisen», hatte Künzle gesagt. (sda/cma)

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40 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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xerxeszrh
30.12.2015 15:39registriert November 2015
in australien wurde kürzlich ein gesetz verabschiedet, welches doppelbürgern automatisch den australischen pass entzieht, sollten sie mit solchen vereinigungen sympathisieren...
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poga
30.12.2015 16:40registriert November 2014
Ich hoffe schwer, dass jetzt etwas Licht ins Dunkle kommt, wer diese Jugendlichen dazu verleitet hat. Informationen sind wohl die einzige Entschädigung für die Umstände die sie uns jetzt machen werden.
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足利 義明 Oyumi Kubo
30.12.2015 19:04registriert August 2014
Das freut jetzt aber die Psychotherapeuten. Jetzt werden die zwei Versager durchtherapiert auf unseren Kosten.
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