Kommentar
Ab dem 1. November gibt's «SBB Mobile» offiziell in einer komplett neuen Version für Android-Handys und das iPhone. Ist nun alles gut? Leider nein. Noch nicht.
28.10.2016, 11:1329.10.2016, 10:26
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Eine Vorbemerkung:
Diese SBB-Story ist kein Native Advertising. Ich betone das, um entsprechenden, natürlich witzig gemeinten, Leser-Kommentaren vorzubeugen. 😉
Sachlich begründete Kritik (am Inhalt dieses Beitrags und/oder an der neuen SBB-App, die ich seit dem Start der Testphase verwende) ist sehr willkommen. Nur zu!
Die Nachricht
Am 1. November erwartet uns ein mächtiges Update für die offizielle SBB-Mobile-App – eine der meistgenutzten Smartphone-Anwendungen in der Schweiz.
Die wichtigsten neuen Features sind:
- Die App wirkt übersichtlicher und alles – oder zumindest fast alles – ist intuitiver zu bedienen.
- Der Ticketkauf wird spürbar erleichtert. Und mit nur zwei Klicks kann man ein Billett (bis 40 Franken) kaufen.
- Fahrplan-Abfragen sind massiv einfacher – neu muss man kaum mehr Text über die Tastatur eintippen.
- Die App informiert automatisch über Verspätungen, Gleisänderungen und Zugausfälle.
Nach einer langen – und offenbar erfolgreich verlaufenen – öffentlichen Testphase legen die Verantwortlichen in wenigen Tagen den Schalter um. Ab nächstem Dienstag soll die neue SBB-Mobile-App in Apples App Store und Google Play Store verfügbar sein. Bestehende Nutzer der bisherigen SBB-Mobile-App müssen lediglich das Update durchführen.
Teilnehmer des Public-Beta-Programmes, die die «Mobile Preview»-App installiert haben, können wählen:
- Wer weiterhin Versuchskaninchen spielen will für die SBB und neugierig ist auf zukünftige Features, kann die Preview-App auch nach dem 1. November verwenden.
- Ansonsten kann man die Preview-App gefahrlos löschen und die aktualisierte SBB-Mobile-App verwenden. (Laut SBB werden persönliche Einstellungen am Touch-Fahrplan und zu Mitreisenden nicht automatisch übernommen).
Persönliche Eindrücke
Ich gehöre, wie oben erwähnt, zu den rund 12'000 Schweizerinnen und Schweizern, die die neue SBB-App seit der Lancierung des Public-Beta-Programmes verwenden.
Android-User konnten Ende November 2015 in die Testphase starten. Die Vorab-Version für das iPhone folgte zwei Monate später, dafür von Anfang an mit Touch-ID-Integration.
Damals berichtete ich wie folgt:
Und acht Monate später?
Bei unzähligen Ticketkäufen und noch viel mehr Fahrplan-Abfragen hat sich die Public-Beta-Version bewährt. Die praktischste Neuerung ist der Touch-Fahrplan.
Die in Zürich angesiedelte Firma Ubique ist zusammen mit Spezialisten der Bundesbahnen für die technische Umsetzung der neuen SBB-Mobile-App verantwortlich. Das geniale Fahrplan-Bedienkonzept entstammt der Ubique-App «Viadi».
Der schnellste Web-Fahrplan
Kennst du schon
vbot.ch, den «schnellsten Online-Fahrplan der Schweiz», wie die App-Entwicklerfirma Ubique verspricht? Man tippt einfach Abfahrts- und Zielort in gewohntem Deutsch ins Suchfeld und erhält im Nu die gewünschten Infos.
Ich wollte diese Woche gerade zu einem Lobgesang auf die neue SBB-App ansetzen – und dann das!
«NTW 503». Oder wohl eher: WTF!?
Nun ja, eine gefühlte Ewigkeit 15 Minuten später schien wieder alles tadellos zu funktionieren. Mein vorläufiges Fazit:
Abgesehen von kryptischen Fehlermeldungen, die (gefühlt) sehr selten auftraten – höchstens ein bis zwei Mal pro Monat –, kann ich mich als treuer Fan der neuen SBB-App «outen».
Aber was ist mit der Abo-Integration?
Im SBB-Community-Forum hiess es schon Ende 2015: «In einem späteren Release der App wird es möglich sein, die eigenen Abos (Swiss Pass, Halbtax, Zonenabos etc.) zu hinterlegen.»
Zum Start der App-Testphase wurde das Versprechen durch Christof Zogg, Leiter E-Business bei den SBB, wiederholt. Und so berichtete ich voller Vorfreude:
«[Die] SwissPass-Integration: soll kommen. Als erstes soll man das Halbtax-Abonnement in der App hinterlegen können. Man muss bei Kontrollen also nicht mehr zum Portemonnaie greifen.»
Nun ja. Da war ich wohl etwas vorschnell.
Man kann mittlerweile zwar in den App-Einstellungen die SwissPass-Kundennummer eingeben und die App merkt sich, ob man Billette zum halben Preis kaufen möchte. Aber eine richtige Abo-Integration sähe definitiv anders aus.
Dank Apple Watch muss ich zwar nicht mehr das iPhone hervorholen, wenn ich irgendwo in der Schweiz mit dem Zug unterwegs bin. Doch gilt es nach wie vor das Portemonnaie zu zücken, um das Halbtax-Abo vorzuweisen.
Und auch wenn ich auf meiner Hausstrecke von A nach B und zurück pendle, sind Billett-Kontrollen ein Ärgernis. Jedesmal muss ich das rote Bahn-Kärtchen hervorkramen.
Warum lässt die Abo-Integration so lange auf sich warten?
Eine befriedigende Antwort gibt's hoffentlich am Montag. Dann wollen die Verantwortlichen die Medienvertreter «aus erster Hand über ‹SBB Mobile› informieren und einen Ausblick auf die Roadmap und die neuen Features der App geben».
Weitere App-Fragen, die unter den Nägeln brennen:
- Wann kann man den Touch-Fahrplan als Standard-Einstellung festlegen, so dass nach dem Öffnen der App noch weniger Klicks erforderlich sind?
- Wann werden Verbund-Abos integriert, so dass man nur noch für Abo-lose Streckenabschnitte ein Billett lösen muss?
- Stichwort Barrierefreiheit: Wann kommt die Siri-, respektive Google-Assistent-Integration, so dass man die App über mündliche Anweisungen bedienen kann?
Überraschen uns die App-Entwickler und zaubern die Abo-Integration aus dem Hut? Wohl eher nicht, oder?
Als Abschluss habe ich noch ein paar Ratschläge, wie man im täglichen Umgang mit der neuen SBB-App Zeit spart.
Tipps und Tricks rund um die neue SBB-App
- Via-Stationen kann man direkt im Touch-Fahrplan durch längeres «Draufbleiben» auswählen.
- Zurück-zum-Start-Button: Wenn man in der App oben rechts auf das SBB-Logo drückt, gelangt man von überall wieder auf die Startseite.
- Schnell-Kauf: Nach links wischen (Swipe links), um möglichst rasch ein Billett zu kaufen.
Nach rechts wischen (Swipe rechts), um die Funktion «Reisebegleitung» zu aktivieren, dann werden Gleisänderungen und Verspätungen zu aktuellen Reisen angezeigt.
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