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Wenn Journis die Fäuste statt die Feder sprechen lassen

«Ready to Rumble»: Wenn Journalisten statt der Feder die Fäuste sprechen lassen

02.05.2016, 15:0402.05.2016, 15:14
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Das White House Korrespondentendinner findet normalerweise in einer eher besinnlichen Atmosphäre statt: Ein Comedian spöttelt über die Journalisten und den Präsidenten, der Präsident spöttelt über sich selber und über die Journalisten, und die anwesenden Journalisten lassen den Spott gutmütig über sich ergehen.

An der diesjährigen Afterparty des Senders MSNBC aber flogen für einmal die Fetzen – nicht nur verbal. In den Ring stiegen der Korrespondent von Fox News und der Korrespondent der Huffington Post. Das Verhältnis zwischen den beiden Medienhäusern ist ohnehin eher angespannt: Fox News ist die erste mediale Anlaufstelle der bibeltreuen, rechtskonservativen Hurrapatrioten, Huffington Post ein linksliberal ausgerichtetes Portal mit einigen Farbspritzern Infotainment. 

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Die Vorgeschichte und der Hauptakt: Fox-Reporter Jesse Waters, ehedem als «Ambush»-Reporter auf den Spuren von Celebrity-Verfehlungen, verfolgte vor einigen Jahren die Autorin Amanda Terkel. Diese fühlte sich von ihm belästigt und gestalkt, wie sie später zu Protokoll gab. Terkel schreibt mittlerweile für die Huffington Post und ist somit eine Kollegin von Ryan Grim, der sich offenbar berufen fühlte, die Ehre seines Bürogschpänlis zu verteidigen. Grim beschloss also, Fox-Watters von seiner eigenen Medizin kosten zu lassen und hielt ihm in den frühen Washingtoner Morgenstunden sein Smartphone vors Gesicht, was Watters dazu veranlasste, das Smartphone einzustecken. 

Gemäss Augenzeugen flogen anschliessend «definitiv» ein paar Fäuste». Das Gerangel wurde aber unterbunden, bevor sich einer der beteiligten ernsthafte Schäden zuziehen konnte – abgesehen vom Reputationsschaden natürlich. Die Medienschar jedenfalls freute es: Das manchmal etwas gar trockene Washingtoner Polit-Biotop wurde durch die kleine Episode erheblich angereichert. (wst)

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