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Die Grippe schlägt immer höhere Wellen: Epidemiewert um das Fünffache übertroffen

Fieber Grippe Krank (shutterstock)
302 Neuerkrankungen auf 100'000 Einwohner.Bild: Shutterstock

Die Grippe schlägt immer höhere Wellen: Epidemiewert um das Fünffache übertroffen

11.01.2017, 14:2711.01.2017, 15:28
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Die Grippewelle greift in der Schweiz weiter um sich. Die Anzahl der Neuerkrankungen ist in der letzten Woche in fast allen Altersklassen und Regionen der Schweiz weiter angestiegen.

Die 111 Ärztinnen und Ärzte, die dem Meldesystem für übertragbare Krankheiten (Sentinella-Meldesystem) angeschlossen sind, meldeten in der vergangenen Woche 56,9 Grippeverdachtsfälle auf 1000 Arztkonsultationen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch auf seiner Webseite mitteilte.

Schwellenwert massiv übertroffen

Hochgerechnet entspricht das 302 Neuerkrankungen auf 100'000 Einwohner. In der Vorwoche waren es erst 201 Fälle gewesen. Der Schwellenwert von 64 Verdachtsfällen auf 100'000 Einwohner, bei welcher von einer Grippeepidemie die Rede ist, wurde bereits in der Woche 50 des letzten Jahres überschritten. Das ist viel früher als in vergangenen Jahren.

Am meisten betroffen von Neuerkrankungen waren erneut die Null- bis Vierjährigen. Die Zahl blieb jedoch konstant bei 517 grippebedingten Arztkonsultationen auf 100'000 Einwohner. In allen anderen Altersgruppen ist sie steigend.

Die Grippe hat alle Regionen der Schweiz fest in ihrem Griff. Am stärksten verbreitet ist sie in der Region Graubünden/Tessin mit konstant 510 Neuerkrankungen pro 100'000 Einwohner, am wenigsten betroffen ist die Innerschweiz mit 223 Fällen. Gemäss dem BAG ist die aktuelle Phase die erste Hälfte der Grippewelle. (whr/sda)

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Der feminis­tisch interpre­tier­te Hodler der Ärztin Ida Hoff
Die aus Russland stammende Ida Hoff war um 1900 eine der ersten Studentinnen der Schweiz. Neben der Medizin setzte sie sich für die Rechte der Frauen ein. Geleitet wurde sie von ihrem feministischen Gewissen und ihrer Lust zu spotten. Das zeigte sich besonders am Zweiten Schweizerischen Kongress für Fraueninteressen 1921, wo sie in launigen Worten Ferdinand Hodlers Gemälde «Der Tag» feministisch neu interpretierte.

Ida Hoff (1880-1952) kam mit ihrer Mutter um 1900 aus dem zaristischen Russland, wo Frauen das Studium verboten war, in die Schweiz. Mutter und Tochter wollten hier, wie damals viele Slawinnen, die Universität besuchen und sich ein freieres Leben aufbauen. Ida war sehr begabt, absolvierte in Bern das medizinische Studium und eröffnete 1911 ihre eigene Praxis als «Spezialarzt für innere Krankheiten». Daneben arbeitete sie als Schulärztin.

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