Was ist denn da los beim zweifachen Spengler-Cup-Sieger Dynamo Moskau? 2013 gewann der ehemalige KGB-Klub den KHL-Titel, 2015 zog man in den neu errichteten VTB-Eispalast mit 14'000 Plätzen ein. Doch kurz nach der Einweihung verliess Präsident Arkadi Rotenberg, Oligarch, Putin-Vertrauter und bis dahin Mäzen des Klubs, die «Blau-Weissen».
Das neue Management rund um Andrei Safronow häufte danach einen riesigen Schuldenberg an. Mehr als 30 Millionen Franken soll dieser betragen. Die Liga verweigerte Dynamo daraufhin die Spielgenehmigung für die nächste Saison.
Safranow wurde mittlerweile gefeuert und die Dachorganisation – Dynamo Moskau hat auch eine Fussball- und eine Basketball-Abteilung – übernahm die Geschäfte. Doch weiterhin erhielten weder die Spieler noch die anderen Angestellten ihren Lohn. Die Dachorganisation fühlte sich nicht für die Misswirtschaft verantwortlich und Safranow verweigerte jegliche Zahlungen.
Ein Happy End gibt's jetzt immerhin für die Dynamo-Profis, die zuletzt mit einem Streik drohten. Alle 42 Spieler wurden per 4. Juli zu «Unrestricted Free Agents». Das heisst, dass sie bei einem entsprechenden Angebot ab sofort zu einem anderen KHL-Team wechseln dürfen.
42 Dynamo Moscow players became unrestricted free agents: https://t.co/HhjptLZ0fe pic.twitter.com/4rGp1Z95qJ
— KHL (@khl_eng) 5. Juli 2017
Damit der Traditionsklub nicht von der russischen Eishockeykarte verschwindet, suchte die KHL bis zum Schluss nach einer anderen Lösung. Vergebens. «Die KHL kann so etwas nicht dulden», erklärte Präsident Dmitry Chernyshenko. So wird Dynamo neben Metallurg Nowokusnezk und Medvescak Zagreb wohl schon der dritte Klub in diesem Jahr, der wegen finanzieller Probleme die KHL verlassen muss. (pre)