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War BVB-Torhüter Bürki nun der «Bayern-Blocker» oder eben doch ein Sicherheitsrisiko?

Bürki verkürzt im Duell mit Costa geschickt den Winkel.
Bürki verkürzt im Duell mit Costa geschickt den Winkel.
Bild: Martin Meissner/AP/KEYSTONE

Ist BVB-Torhüter Bürki nun der «Bayern-Blocker» oder eben doch ein Sicherheitsrisiko?

Der Bundesliga bleibt im Titelkampf zumindest ein wenig Spannung erhalten. Dank Torhüter Roman Bürki kämpft sich Borussia Dortmund gegen Bayern München zu einem 0:0. Doch der Schweizer Nati-Keeper kriegt nicht nur positive Kritiken.
06.03.2016, 11:0106.03.2016, 11:34
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In Dortmund haben sie auf einen Sieg gehofft. Sechs von sieben Spielen der Rückrunde hatten sie zuvor gewonnen. Ein weiterer Erfolg hätte das Duell um den Titel endgültig neu lanciert. Am Ende aber mussten sie froh sein, als der Schiedsrichter das Spiel beim Stande von 0:0 abpfiff.

Der eine Punkt war das Maximum, das sich die Borussia verdient hat. Die Bayern waren klar besser. Sie gewannen letztlich nur deshalb nicht, weil der Schweizer Torhüter Roman Bürki einige herausragende Szenen hatte und mit zwei starken Paraden das 0:0 festhielt.

In der 27. Minute verhinderte er das 0:1 gegen den auf ihn heran stürmenden Douglas Costa mit einer Fussabwehr. Kurz vor der Pause hielt er einen perfiden Schuss von Arjen Robben, obwohl ihm von Robert Lewandowski die Sicht verstellt war. Die beste Aktion hatte Bürki dann in der 63. Minute: Er lenkte einen hammerharten Schuss aus acht Metern von Arturo Vidal mit einem Riesenreflex an die Latte.

Bürkis Parade gegen Costa. 
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Der Reflex beim Gewaltsschuss von Vidal.
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«Ich bin stolz auf die Mannschaft und auf mich, dass wir gegen Bayern München zu null gespielt haben», sagte Bürki. Trotz der starken Paraden: Die Dortmunder Fans mussten wegen ihrem Keeper auch immer wieder zittern. Weil er komplizierte Flachpässe in enge Räume spielte, die bisweilen auch zu Ballverlusten und heiklen Situationen führten. «Es gab auch ein paar Aktionen, auf die ich nicht stolz bin», so Bürki selbstkritisch.

Bürki sieht bei einer Costa-Flanke schlecht aus. 
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Lewandowski rückt Bürki gefährlich auf die Pelle.
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Wegen seiner spielerischen Schwächen werden ihn seine Kritiker wohl nie ganz aus der Schusslinie nehmen. Die «Süddeutsche» schreibt in ihrer Einzelbewertung: 

«Der Schweizer kam mit grossen Vorschusslorbeeren aus Freiburg: Ein unheimlich starker und mitspielender Torhüter sei dies, doch das hat Dortmunds Nummer 1 bislang noch nicht durchgängig nachweisen können. Auch bei der Hinspiel-Niederlage in München patzte Bürki, beim Wiedersehen zeigte er in der Anfangsphase enorme Schwächen, als er an einer Flanke vorbeisegelte und kurz darauf gegen Lewandowski beinahe den Ball vertändelte.»

«Focus» streicht zwar das Positive heraus, hat die spielerischen Unzulänglichkeiten aber ebenfalls bemerkt:

«Der BVB-Keeper hat seiner Mannschaft den Punkt gerettet. Riesenparade im Eins-gegen-Eins gegen Douglas Costa. Noch riesigere Parade beim Schuss aus kurzer Distanz von Vidal. Zwar zeigte der Schweizer nach Rückpässen ein paar Wackler, doch alles in allem war es eine grossartige Leistung des Dortmunders.»

Dabei hat Bürki durchaus starke statistische Wert vorzuweisen. In der Rückrunde hat er beispielsweise in acht Partien erst zwei Tore kassiert hat. Doch immer wieder diese Aussetzer: Im Hinspiel gegen die Bayern im Oktober hatte Bürki gegen die Bayern besonders schlecht ausgesehen; 1:5 verlor Dortmund damals und Bürki hatte mehrmals richtiggehend danebengegriffen.

Von der «Bild»-Zeitung wurde er deshalb als «Gürki» verspottet. Nun sieht es wieder etwas anders aus. Als «Bayern-Blocker Bürki» wird er nun von der Boulevard-Zeitung gefeiert. Doch was ist die Wahrheit? Entscheide selbst ...

Wie schätzt du Roman Bürki ein?

(pre/spon/az)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Yippie
06.03.2016 11:47registriert Februar 2016
Das Spiel hat die Stärken und Schwächen sehr schön aufgezeigt. Auf der Linie und in den 1 vs. 1 Situationen ist er richtig stark. Dafür zeigt er Mängel in der Strafraumbeherrschung und im Spielaufbau. Dazu scheint er in den grossen und wichtigen Partien etwas nervös zu sein.
Er ist 25 Jahre alt und kann noch dazulernen. Ich bin zuversichtlich, dass er es schafft seine Schwächen zu reduzieren bzw. diese halt zu akzeptieren und sein Spiel anpasst (nicht jeder TW kann ein Manuel Neuer sein).
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