Der Turmbau zu Vals: Im Thermendorf soll das höchste Gebäude Europas entstehen. Wahnsinnig oder genial?
380 Meter: In der Gemeinde Vals soll dereinst das höchste Gebäude Europas stehen. Der Churer Investor Remo Stoffel hat laut Medienberichten den US-Architekten Thom Mayne beauftragt, einen Hotelturm zu planen. Das Projekt soll kommende Woche in New York vorgestellt werden.
Die Ausmasse: Auf einer Grundfläche von 16 mal 30 Metern soll der Turm laut Schweiz am Sonntag zu stehen kommen. Kostenpunkt: bis zu 200 Millionen Franken. 100 Luxussuiten zu Preisen von 1000 bis 25'000 Franken pro Nacht sind geplant.
Die Vorgaben: Damit der Bau realisiert werden kann, muss die Gemeinde einer Zonenplanrevision zustimmen. Ist das der Fall, muss laut der SonntagsZeitung noch der Kanton Graubünden sein Einverständnis geben. Einen Architekturwettbewerb für das Projekt hat die Jury vorzeitig abgebrochen.
Die Zweifel: Die kritischen Stimmen sind vielfältig.
- Gefährdung der Valserwasser-Quellschutzzone durch eine tiefe Verankerung
- Gefährdung der Denkmalschutzzone durch eine breite Verankerung
- Fremdkörper statt in die Landschaft eingefügtes Objekt
- Keine Notwendigkeit für Verdichtung im alpinen Raum
- Schwierige Zufahrt nach Vals, enger Talboden, wenig Sonne im Winter
- Angst vor fehlendem Geld
Der Zuspruch: Über Investitionen im Dorf ist die Gemeinde Vals laut Gemeindepräsident Stefan Schmid «grundsätzlich» froh. Qualität statt Quantität würde demnach zu Vals passen. Auch würde es dem Gebot «Luxustourismus statt Massenspektakel in den Alpen» entsprechen.
Die höchsten Gebäude der Schweiz
Die Reaktionen: Investor Stoffel will sich erst am 23. März zu den Plänen äussern. (kad)