Wo spielt der SCB-Leitwolf und WM-Silberheldn Martin Plüss in der nächsten Saison? Diese Frage ist deshalb schwierig zu beantworten, weil Martin Plüss keinen Spieleragenten zu Rate zieht, schon immer alle eine Karriere-Schritte sorgfältig für sich alleine im stillen Kämmerlein (bzw. im Kreis seiner Familie) abgewogen hat – und, so ganz nebenbei, sich immer richtig entschieden hat.
Der freundliche, kluge Zürcher ist die diskreteste Spielerpersönlichkeit der neueren helvetischen Hockeygeschichte. Er hat sich bekanntlich beim SC Bern nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen können. Deshalb ist weiterhin offen, wo er nächste Saison spielen wird.
Den SCL Tigers geht wirtschaftlich es gut. So gut wie noch nie. Sie sind zum ersten Mal in ihrer Geschichte «hablig» (=wohlhabend) geworden und haben diese Saison zum vierten Mal in Serie schwarze Zahlen geschrieben. Der Gewinn dürfte vor Steuern und Abschreibungen und sonstigen Zuwendungen zum zweiten Mal gegen eine Million betragen.
Ein «Königs-Transfer» wäre finanzierbar. Beispielsweise der Transfer von Martin Plüss. Es ist sogar so, dass im Verwaltungsrat Herren mit abgeschlossener Vermögensbildung sitzen, die sich bereit erklärt haben, Gutes zu tun, wenn Martin Plüss zu haben wäre. Will heissen: Am Geld würde ein Transfer in keinem Fall scheitern.
Wie steht nun die Situation? Einer, der sich bei den SCL Tigers ganz genau auskennt – also einer, der es direkt und nicht vom Hörensagen im Hirschen weiss – klärt auf:
«Wir haben Martin Plüss gesagt, dass wir unsere Mannschaft zusammengestellt haben und die Saison ohne ihn planen. Aber dass wir sehr, sehr an ihm interessiert sind und ihm deshalb, wenn er komme, den Platz in der Mannschaft geben werden, den er haben möchte. Wir haben ihm keinerlei Druck durch eine Frist gesetzt. Er hat uns ausgerichtet, dass er es sehr schätze, dass man nicht ständig ‹stürme› und Druck mache und er werde zu gegebener Zeit Bescheid geben. Wir gehen davon aus, dass er wohl drei Optionen prüft: Eine Saison in Schweden oder die Rückkehr mit der Familie ins Züribiet mit einem Transfer zu Kloten oder ein Verbleib in Bern. In diesem Falle hoffen wir, dass er zu uns kommt und nicht nach Biel geht.»
Das ist doch eine interessante «Wasserstands-Meldung». Aus einer sehr, sehr zuverlässigen Quelle.