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Nati: Warum der Schweizer Sieg auf Island so wichtig war

Switzerland's Haris Seferovic, center, celebrate his 1:0 goal during the UEFA Nations League soccer match between Iceland and Switzerland at the Laugardalsvoellur stadium in Reykjavik, Iceland, o ...
Es darf gejubelt werden – die Schweiz bleibt in der Nations League A-klassig.Bild: KEYSTONE

5 Gründe, warum der Zittersieg der Nati gegen Island wirklich wichtig war

16.10.2018, 11:2416.10.2018, 12:35
Philipp Reich
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Topf 1 der EM-Quali

Dank dem 2:1-Sieg in Island bleibt die Schweiz in der Liga A der Nations League – egal wie die letzte Partie gegen Belgien ausgeht. Das bedeutet, dass die Schweiz bei der Auslosung der EM-Qualifikationsgruppen am 2. Dezember in Dublin in Topf 1 gesetzt ist und so den formstärksten Top-Nationen aus dem Weg geht. 

Auf einen Grossen könnte die Schweiz dennoch treffen: Die Absteiger aus der Liga A werden in Topf 2 landen. Dazu gehören sicher Polen und Island, eventuell Deutschland, Holland oder Kroatien.

Die Tabellen der Liga A:

Bild
tabellen: srf

«Final» vor der Finalrunde

Die ganz wichtigen Spiele der letzten Jahre hat die Schweiz allesamt verloren: 2014 den WM-Achtelfinal gegen Argentinien, 2016 den EM-Achtelfinal gegen Polen und 2018 den WM-Achtelfinal gegen Schweden. Einzig in der WM-Barrage gegen das biedere Nordirland konnte sich die Nati mit Ach und Krach durchsetzen.

Im letzten Gruppenspiel der Nations League kommt es nun in Luzern zum «Final» um den Gruppensieg gegen Belgien. Es ist sozusagen der Viertelfinal dieses neu geschaffenen Wettbewerbs – wer sich durchsetzt, ist für das Finalturnier im Juni 2019 mit Halbfinal und Final qualifiziert. Dem Sieger winken 7,5 Millionen Euro Siegprämie und natürlich der Pokal.

epa06470393 The UEFA Nations League trophy on display during the UEFA Nations League draw at the SwissTech Convention Center in Lausanne, Switzerland, 24 January 2018. EPA/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Darum geht's im kommenden Juni.Bild: EPA/KEYSTONE

Das Team von Vladimir Petkovic bekommt also die nächste Chance, endlich zu beweisen, dass es in einem wichtigen Spiel einen «Grossen» packen kann. Zum ersten Titel der Verbandsgeschichte ist der Weg so kurz wie noch nie: Noch drei Siege und der Nations-League-Pokal gehört der Schweiz.

Zweite Chance fast garantiert

Sollte die Schweiz im Final gegen Belgien den Gruppensieg verpassen, wäre das keine Katastrophe. Denn auch der zweite Platz könnte wichtig werden: Dann nämlich, wenn die Schweiz in der EM-Qualifikation scheitern sollte und Belgien – immerhin die aktuelle Weltnummer 1 – sie übersteht. Dann wäre die Schweiz für die Nations-League-Playoffs qualifiziert. Dabei wird im März 2020 in einem Turnier mit Halbfinal und Final ein weiterer EM-Teilnehmer aus jeder Liga der Nations League ermittelt.

Kurz erklärt: So funktioniert die UEFA Nations League.Video: YouTube/UEFA.tv

Warnschuss zur rechten Zeit

Der 2:1-Sieg in Island war alles andere als souverän herausgespielt. In der ersten Halbzeit zeigte die Nati einen ganz schwachen Auftritt, trat ideenlos und uninspiriert auf. Nach der Pause steigerten sich die Schweizer markant, zogen fast mühelos auf 2:0 davon. Nachlässiges Verteidigen und ein Sonntagsschuss von Alfred Finnbogason brachten die Mannschaft von Vladimir Petkovic aber noch einmal unnötig ins Zittern.

Der Warnschuss von Finnbogason ins Lattenkreuz.Video: streamable

Die letzten Minuten zeigten deutlich auf, dass diese Schweizer Mannschaft noch nicht so gefestigt ist, wie sich selbst gerne sieht. Die spielerisch limitierten, aber aufsässigen Isländer führten den Schweizern schmerzhaft vor Augen, dass ihnen jeder Gegner gefährlich werden kann, der mit Leidenschaft anrennt und sie aus dem Konzept bringt. Sie holten die Schweizer vom hohen Ross, das sie manchmal gar schnell besteigen, und das ist – im Hinblick auf die nächsten Aufgaben – sicher gut so.

Experimente zu Ende geführt

Trainer Vladimir Petkovic hat in den ersten zwei Nations-League-Partien und im Testspiel gegen England an seinem System und am Personal herumgepröbelt. Auch gegen Island probierte er wieder einige Dinge aus, die wichtige Erkenntnisse brachten. Und zwar folgende:

  • Das 4-2-3-1 liegt der Schweiz besser als das 3-5-2, aber die Dreierkette bleibt eine taktische Variante in Petkovics Repertoire.
  • Shaqiri ist im Zentrum deutlich stärker als auf dem Flügel, aber ohne ihn geht auf den Aussenbahnen Qualität verloren.
  • Seferovic kann auf dem Flügel spielen, wenn die Schweiz das Spiel macht. Im Sturmzentrum ist er aber besser aufgehoben.
  • Lang und Moubandje können Lichtsteiner und Rodriguez nicht 1:1 ersetzen.
  • Zakaria ist noch kein Behrami.
  • Im Tor hat die Schweiz mit Mvogo neben Bürki einen zweiten valablen Sommer-Ersatz.
Die Highlights der Partie Island vs. Schweiz.Video: YouTube/Soccer Spot

Die Noten zum Schweizer Sieg gegen Island

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Die Noten zum Schweizer Sieg gegen Island
Yvon Mvogo – Note 5,5: Feiert sein Länderspieldebüt. Bis auf zwei riskante und kurze Abspiele hat er alles im Griff. Rettet sechs Mal, ist beim 1:2 aber chancenlos.
quelle: keystone / ennio leanza
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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dennis Schläger
16.10.2018 12:15registriert April 2018
Nach seinen Leistungen als „10er“ sollte Shaqiri nie mehr auf dem Flügel auflaufen müssen. Genial wie er das Spiel in die Hand nimmt und praktisch an jeder Offensivaktion beteiligt ist. Ausserdem sind die Optionen auf dem Flügel mit Fassnacht, Steffen und Embolo auch nicht so schlecht. Ersatz für Lichtsteiner wird wohl eher Mbabu und nicht Lang.
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TheMandalorian ⚜
16.10.2018 12:42registriert Januar 2016
ganz klar mbabu als lichtsteiner ersatz
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