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Wieso zahlte der Secret Service 250'000 Dollar an Trumps Golfclubs?

FILE - In this June 27, 2012, file photo, Donald Trump stands on the 14th fairway during a pro-am round of the AT&T National golf tournament at Congressional Country Club in Bethesda, Md. Donald T ...
Bild: AP/AP

Wieso zahlte der Secret Service 254'000 Dollar an Trumps Golfclubs?

22.11.2019, 09:2322.11.2019, 13:33
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Donald Trump spielt gerne Golf. Das wissen wir mittlerweile. Auch wissen wir, dass er dies gerne in seinen eigenen Golfclubs tut. 17 solcher Anlagen besitzt der amtierende US-Präsident, zwölf davon befinden sich in den USA. Laut The Golf Newsnet hat Trump, seitdem er Präsident ist, bereits 240 Mal Golf gespielt.

Natürlich ist auch der Secret Service, der für die Sicherheit des Präsidenten verantwortlich ist, immer mit von der Partie, wenn Trump wiedermal das Eisen schwingt. Eine Win-win-Situation für Trump: Er stellt der öffentlichen Hand happige Beträge für das Wohlbefinden seiner Beschützer in Rechnung.

254'000 Dollar – so hoch war die Zeche für den Secret Service in den ersten fünf Monaten von Trumps Amtszeit. Das macht rund 2000 Dollar pro Tag, direkt in Donald Trumps Portemonnaie. Dies geht aus Dokumenten hervor, die die NGO Property of the People eingeklagt hat.

Dabei gehen die Dokumente nicht allzu sehr ins Detail. Wie die Washington Post berichtet, zeigen sie lediglich das Datum und die Lokalität der entstandenen Rechnung an.

1000 Dollar für Drinks

Zwei Beispiele:

  • Am 2. April 2017 spielte Trump Golf in seinem Club in Virginia, nur einen Katzensprung vom Weissen Haus entfernt. An diesem Tag machte der Secret Service fünf Zahlungen an den Golfclub, total 26'802 Dollar.
  • Zwischen dem 31. Mai und dem 5. Juni 2017 gönnte sich Trump zwei Besuche in seinem Trump National Golf Club. Der Secret Service bezahlte 29'000 Dollar.

Wofür genau der Secret Service bezahlt, ist nicht bekannt. Trumps Bodyguards müssen oftmals Tage bevor der Präsident irgendwo auftaucht die Lage sichern und Vorkehrungen für den Besuch treffen. Jedoch hat es in den trumpschen Golfclubs keine Übernachtungsmöglichkeiten – Zimmerrechnungen können es also nicht sein.

Trump-Golfplätze

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Trump-Golfplätze
Trump Turnberry Golf Resort im schottischen Turnberry,(Tom Bergin/Reuters).
quelle: x01095 / staff
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Andere Dokumente haben bereits schon mal aufgezeigt, wie Trump sich ein goldenes Näschen mit seinen Gehilfen verdient. So zahlten amerikanische Steuerzahler der Trump Organization die Übernachtungen des Präsidenten-Teams in Mar-a-Lago, seinem herrschaftlichen Anwesen in Florida. Kostenpunkt: 546 Dollar pro Suite und Nacht. Auch durften die Steuerzahler die Bar-Zeche über 1000 Dollar begleichen.

Mehr als 100 Besuche

Weder das Weisse Haus noch die Trump Organization selber wollten gegenüber der «Washington Times» Stellung dazu nehmen. Auch der Secret Service verweigerte ein Statement.

Die amerikanische Verfassung verbietet es Präsidenten, abgesehen von ihrem Gehalt, das 400'000 Dollar im Jahr beträgt, Zahlungen von der US-Regierung entgegenzunehmen. Trump ist jedoch der Ansicht, dass diese Regelung ihm nicht verbietet, seiner eigenen Regierung Dienstleistungen in Rechnung zu stellen.

Der Secret Service veröffentlichte nur Dokumente der ersten fünf Monate von Trumps Amtszeit. In dieser Zeit machte der Präsident 21 Besuche zu eigenen Liegenschaften. Seitdem hat Trump mehr als 100 weitere Besuche gemacht.

(dfr)

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51 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
22.11.2019 10:17registriert Juni 2016
Korruption, Bereicherung und Vetternwirtschaft wie sie im Buche steht.

Er hat den Washingtoner Sumpf tatsächlich weggeräumt...
Indem er diesen mit noch mehr Sumpf flutete
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MarGo
22.11.2019 10:18registriert Juni 2015
Was ist denn das für eine Frage, watson?
Natürlich weil er ein korrupter Krimineller ist... ;)
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Paul Badman
22.11.2019 10:35registriert November 2015
Ich versuche mal zur Unterhaltung im Sinne eines fiktiven Republikaners zu antworten: Es gibt keine Beweise, dass Trump sich bereichern wollte. Die Rechnungen wurden vom Sekretrariat ausgestellt. Es gibt keine direkte Rechnung von Trump und keinen Beleg, dass Trump die Rechnungsschreibung angeordnet hat. Das weisse Haus macht bei dieser Hexenjagd nicht mit und es dürfen somit keine Zeugen aus dem weissen Haus verhört werden. Aber wenn der Präsident sagt, es war keine Bereicherung, dann ist es keine Bereicherung. KEINE BEREICHERUNG. Schluss der Satire.
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