14.06.2018, 15:5415.06.2018, 09:23
Folge mir
Das WM-Fieber ist ausgebrochen. Und das ist auch gut so. Doch bei manch einem scheint die Temperatur etwas gar hoch gestiegen zu sein. Anders ist folgender Text, der heute in der «Südostschweiz» erschienen ist und nur so vor Misogynie trieft, kaum zu erklären.
Bereits der Titel des Werkes lässt vermuten, dass wenig Pulitzer in ihm stecken wird.
Wo sind die schönen Olgas von der Wolga?
Dies fragt nicht etwa der Praktikant, sondern der Ressortleiter Sport der «Südostschweiz». Es folgt der Lead:
Russland ist bekannt für schöne Frauen.
Was mag da bloss kommen?
Die Antwort: Eine 446 Wörter umfassende Kolumne, in der sich der Sportreporter darüber beklagt, dass er in Russland noch keine schöne Frauen gesehen habe.
Also gut, nachfolgend ein paar Auszüge:
«Jeder (Mann) hat schon von der Schönheit der russischen Frauen gehört und bestimmt schon einzelne perfekte Exemplare gesehen. Weltweit gelten Russinnen als das Mass aller Dinge. Man spricht schnell einmal von Traumfrauen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen, in Russland jeden Tag nur Schönes zu sehen zu bekommen.»
Besonders wenig zu sehen gebe es in Toljatti, in der Stadt, wo die Schweiz ihr Camp aufgeschlagen hat.
«Was ich bisher in der 700 000-Einwohner-Stadt zu sehen bekam, war jedenfalls nicht viel Schönes.»
Deshalb gibt der Autor auch gleich Tipps an Schweizer WM-Touristen.
«Darum rate ich allen Schweizer WM-Touristen beziehungsweise dem einem Flirt nicht abgeneigten helvetischen Fan, nur mit sportlich hohen Erwartungen in den Osten Europas zu reisen. Die Chancen auf Punkte gegen Brasilien, Serbien und Costa Rica scheinen mir klar grösser als ein russischer Schönheits-Volltreffer.»
Danach meint der Journalist, dass es ja eigentlich durchaus schöne Russinnen gebe und zählt einige Topmodels und Tennisspielerinnen auf. Er gibt aber zu bedenken:
«Ob ich eines der russischen Supermodels erkennen würde, sollte es mir in den nächsten Tagen in einem der WM-Stadien über den Weg laufen, kann ich nicht mit Sicherheit bejahen.»
Zum Schluss der Kolumne zieht der Autor doch noch ein positives Fazit. Man müsse sich immerhin keine Sorgen machen, dass die Spieler zu fest abgelenkt seien.
«Und ich hoffe, dass das Interesse der Schweizer Spieler mehr ihren WM-Einsätzen als russischen Schönheiten gilt. Sorgen darüber muss ich mir, das wird die Frauen und Freundinnen der Nationalspieler beruhigen, eigentlich keine machen. Schöne Olgas sucht man an der Wolga vergeblich.»
Was wir jetzt hier ausgelassen haben, ist ein ganzer Abschnitt, in dem der Journalist Naomi Campbell nachtrauert. «Ein Hingucker». Vor dem Abflug nach Russland sei die «Traumfrau» vor ihm gestanden und er habe sie nicht erkannt, jammert er.
Da wissen wir jetzt grad gar nicht, was wir dazu sagen sollen. Wir sind einfach nur so:
In Russland sind sich übrigens alle einig, wer die WM gewinnen wird
Video: nico franzoni, laurent äberli
Das könnte dich auch interessieren:
24 krass sexistische Werbungen, die tatsächlich mal gedruckt wurden
1 / 26
24 krass sexistische Werbungen, die tatsächlich mal gedruckt wurden
In einer fernen Zukunft werden gar Frauen auf den Mond fliegen!
Und dort werden sie ... putzen.
quelle: thoughtcatalog/neatdesigns/huffpo / thoughtcatalog/neatdesigns/huffpo
Das könnte dich auch noch interessieren:
Vor dem Heimspiel von heute gegen den FC Baden zittert die AC Bellinzona um die Lizenz für die nächste Challenge-League-Saison. Juristisch, finanziell und infrastrukturell liegt bei den Tessinern einiges im Argen. Darum geht es im Detail.
Sorgen machen sie sich im Tessin keine. Zumindest nicht wegen diesem Spiel von heute (19.30 Uhr/AZ-Liveticker) gegen den FC Baden. Sieben Punkte Vorsprung hat Bellinzona auf die Aargauer. Es spricht vieles dafür, dass die Tessiner den Klassenerhalt sportlich schaffen. Doch was ist dies schon wert in diesen Tagen? Denn in Bellinzona wissen sie: Über die Ligazugehörigkeit wird weniger auf dem Rasen entschieden als in den Sitzungsräumen der Lizenzkommission der Swiss Football League.