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2,8 Millionen Schweizer nutzen Netflix, 6,3 Millionen schauen TV

2,8 Millionen Schweizer nutzen Netflix – TikTok überholt Facebook bei den Jungen

30.08.2021, 16:0030.08.2021, 16:17
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Netflix
Knapp die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer schaut Netflix.Bild: Shutterstock

Der Corona-Effekt hält weiter an: Wie im vergangenen Jahr haben die Einschränkungen dazu geführt, dass die Schweizerinnen und Schweizer mehr auf digitale Angebote setzen. Noch immer nutzen sie aber TV und Radio in breiten Massen und häufig – zwei Drittel hören täglich Radio oder sehen fern.

Der Streaminganbieter Netflix hat innert eines Jahres eine halbe Million neue Userinnen und User gefunden, wie dem am Montag veröffentlichten Digimonitor zu entnehmen ist. Gemäss der jährlichen Studie kommt er in der Schweiz auf 2,8 Millionen Nutzerinnen und Nutzer – Netflix erreicht damit 42 Prozent der Bevölkerung.

Bei Youtube klicken 4,6 Millionen Personen (68 Prozent). Play Suisse, das Streaming-Angebot der SRG, erreicht 690'000 Personen (10,2 Prozent). Disney+ nutzen fast ebenso viele (650'000 oder 9,7 Prozent).

Trotz dieses Digitalisierungsschubes – klassisches Fernsehen erreicht gemäss dem aktuellen Digimonitor deutlich mehr Zuschauerinnen und Zuschauer. 6,3 Millionen oder 94 Prozent der Bevölkerung sehen fern, und dies trotz Handy, Tablet und Laptop am liebsten auf dem bewährten TV-Apparat in der Stube.

Wachstum in Pandemiezeiten

Der Ansturm am Black Friday hat die IT-Systeme an ihre Grenzen gebracht. Die Bezahl-App Twint kämpfte mit Problemen. (Archiv)
Bild: KEYSTONE

Als einer der Wachstumssieger 2021 gilt die Schweizer Bezahl-App Twint. Mit ihr können inzwischen 2,8 Millionen Personen oder 42 Prozent der Bevölkerung kontaktlos bezahlen.

Die App verzeichnet damit über 1 Million Nutzende mehr als 2020. Bereits vor einem Jahr hatte sich – im Zuge der Pandemie und den Hygiene-Geboten – ein kräftiges Plus ergeben.

Ebenfalls mehr als 1 Million neue Userinnen und User als ein Jahr davor verzeichnen Zoom und Microsoft Teams. Auch diese Zuwächse sind natürlich auf Corona-Effekte zurückzuführen; die Tools für Videokonferenzen sind in Zeiten von Homeoffice stark nachgefragt.

Facebook verliert bei den Jungen

Social-Media-Plattformen sind in der Schweiz unabhängig von der Pandemie beliebt: 4,2 Millionen Personen oder 71 Prozent der Bevölkerung nutzen inzwischen zumindest gelegentlich eine solche. Bei den 15- bis 24-Jährigen liegt der Anteil gar bei 99 Prozent.

FILE- In this March 29, 2018, file photo, the logo for Facebook appears on screens at the Nasdaq MarketSite in New York's Times Square. A senior Federal Trade Commission official is criticizing F ...
Bild: keystone

Als grösste Plattform gilt nach wie vor Facebook, auf dem sich 3 Millionen Schweizerinnen und Schweizer tummeln. Bei den Jungen verliert es allerdings und ist nicht mehr die Nummer 1. Bei den 15- bis 24-Jährigen liegt nun zum ersten Mal das Videoportal Tiktok vor Facebook.

Konkurrenz für Whatsapp

Bei den Messengerdiensten bleibt Whatsapp mit grossem Abstand Marktführer. 5,6 Millionen Personen oder 42 Prozent der Bevölkerung verschicken darüber ihre Nachrichten. Die Konkurrenten legen aber zu: Telegram kommt auf 940'000 (14 Prozent), Signal auf 860'000 (12,9 Prozent ) und die Schweizer App Threema auf 710'000 (10,7 Prozent) mindestens gelegentliche Nutzer.

FILE - This March 10, 2017 file photo shows the WhatsApp communications app on a smartphone, in New York. The messaging app WhatsApp has sued the Indian government seeking to defend its users' pr ...
Bild: keystone

Knapp 30 Prozent der Bevölkerung nutzt damit gemäss Digimonitor mindestens einen dieser alternativen Dienste. Aber auch bei Personen, die eine Alternative runtergeladen haben, bleibt Whatsapp dennoch der Hauptmessenger.

Der Messengerdienst Telegram wird stärker im Tessin (17,4 Prozent) und in der Romandie (16,2 Prozent) als in der Deutschschweiz (13,1 Prozent) genutzt. Dagegen hat Threema fast nur User in der Deutschschweiz: 13,4 Prozent gegenüber 3,7 Prozent in der Romandie und 3,4 Prozent im Tessin. Whatsapp wird in allen Sprachregionen stark genutzt.

Die Studie Digimonitor wird jährlich von der Interessengemeinschaft elektronische Medien und der Wemf AG für Werbemedienforschung herausgegeben. Dank Unterstützung des Bundes wurde nun zum ersten Mal auch die italienischsprachige Schweiz erhoben. (aeg/sda)

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