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ETH Lausanne eröffnet erste Hyperloop-Versuchsanlage Europas

Une vue sur l'Hyperloop experimental de la start-up Swisspod en construction sur le campus de l'Ecole polytechnique federale de Lausanne, EPFL, le vendredi 23 juillet 2021 a Lausanne. L&#039 ...
So sieht die Testanlage aus.Bild: keystone

Die Zukunft des ÖV – ETH Lausanne eröffnet erste Hyperloop-Versuchsanlage Europas

23.07.2021, 15:37
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Hyperloop ist die Zukunft des öffentlichen Verkehrs: Kapseln, die sich in einer nahezu luftleeren Röhre auf Luftkissen fast mit Schallgeschwindigkeit fortbewegen. Die ETH Lausanne (EPFL) hat nun die erste funktionsfähige Hyperloop-Versuchsanlage Europas gebaut.

«Die kleine Hyperloop-Teststrecke der EPFL ermöglicht die Untersuchung grundlegender Aspekte des elektromagnetischen Antriebs und des Kapselschwebens mit dem Ziel, deren Design und den Betrieb der Hyperloop-Infrastruktur zu optimieren», erläutert Mario Paolone, Direktor des Distributed Electrical Systems Laboratory (DESL) der EPFL in einer Mitteilung vom Freitag.

Die Infrastruktur auf dem Campus in Ecublens hat die Form eines gegossenen Aluminiumrings mit einem Durchmesser von 40 Metern und einer Länge von 120 Metern. Der Ring ist vollgepackt mit Sensoren – ein Novum in Europa. Die Anlage wurde vom DESL entwickelt und wird die Simulation einer unendlichen Hyperloop-Strecke ermöglichen. Im Vakuum wird die Leistung der Antriebs-, Schwebe- und Kinematiksysteme im Massstab 1:6 getestet.

Une vue sur l'Hyperloop experimental de la start-up Swisspod en construction sur le campus de l'Ecole polytechnique federale de Lausanne, EPFL, le vendredi 23 juillet 2021 a Lausanne. L&#039 ...
Bild: keystone

Für die Herstellung der Komponenten verfügt das DESL über einen industriellen 3D-Drucker, der Objekte bis zu 45 Zentimeter in verschiedenen Materialien produzieren kann. Schliesslich soll ein Echtzeitsimulator, beispielsweise ein digitales Duplikat, das Verhalten von Stromversorgungsnetzen direkt nachbilden.

Nächstes Ziel: Linearmotor

Im Fokus steht zunächst das Antriebssystem. Zur Senkung der Kosten plant man, dass nicht die Infrastruktur, wie im Fall der Magnetschwebebahn, sondern das Fahrzeug die Energie für den Antrieb tragen soll. Es würde dann mit einem Linearmotor ausgestattet. Der Energieverbrauch pro Passagier soll bei 10-50 Wh/km liegen, je nach Länge der Fahrt entspricht das der Hälfte bis einem Zehntel des Verbrauchs pro Passagier im Elektroauto.

An dieser Vorgabe arbeitet das DESL-Projekt LIMITLESS (Linear Induction Motor drIve for Traction and LEvitation in Sustainable hyperloop Systems). Partner sind das Start-up Swisspod und die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Kantons Waadt (HEIG-VD). Mitfinanziert wird das Projekt durch ein Innosuisse-Stipendium. (sda)

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    37 Kommentare
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    Die beliebtesten Kommentare
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    MacB
    23.07.2021 19:25registriert Oktober 2015
    Die Kommentarspalte ist hier grad recht abtörnend. Freut euch doch, vielleicht ist es eine Investition im die Zukunft, vielleicht auch nicht. Es ist aber auf jeden Fall eine Investition in den Forschungsstandort.
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    kobL
    23.07.2021 16:30registriert Januar 2014
    "Der Energieverbrauch pro Passagier soll bei 10-50 Wh/km liegen, je nach Länge der Fahrt entspricht das der Hälfte bis einem Zehntel des Verbrauchs pro Passagier im Elektroauto."
    Warum genau vergleicht man hier den "Hyperloop" mit einem Elektroauto und nicht mit einem Hochgeschwindigkeitszug?
    Ist bei diesem Energieverbrauch auch die Erzeugung des Vakuums mit eingerechnet? Wieviel Personen pro Fahrzeug? Die Werte erscheinen mir für ein Hochgeschwindigkeitsfahrzeug gerade etwas zu gut um möglich zu sein.

    Noch als Vergleich, die "langsame" SBB gibt 79 Wh/Personenkilometer an im Jahr 2019.
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    Pram
    23.07.2021 19:53registriert Februar 2020
    Es steht so prominent das es sich um eine "Testanlage" handelt. Woher nun die negativen Kommentare herkommen ist mir rätselhaft. Das es nicht alle interessiert mag ja sein. Aber gleich so abwertend gegenüber eine Testanlage finde ich schon sehr fragwürdig. M.M.n etwas tolles, man forscht weiter an schnelleren und Umweltschonenden Techniken. Wieso ist man im der Schweiz so besessen nach "was sich bewährt wird weiter so geführt"? Stand den irgendwo das man nun das Ganze ÖV Netz auf Hyperloop umändern möchte? Echt heftig zum Teil die Kommentare, einfach nur unnötig am bashen.
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