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Donald Trumps umstrittene Aussagen bei seinem Besuch auf Puerto Rico.

President Donald Trump and first lady Melania Trump participate in a briefing on hurricane recovery efforts with first responders at Luis Muniz Air National Guard Base, Tuesday, Oct. 3, 2017, in San J ...
Trump bei seinem Besuch in Puerto Rico.Bild: AP/AP

«Solltet stolz auf die Todeszahlen sein» – 4 Trump-Fettnäpfchen vom Besuch in Puerto Rico

Der US-Präsident besuchte am Dienstag die vom Hurrikan «Maria» schwer getroffene Karibikinsel Puerto Rico. Nachdem Kritik an der Reaktion seiner Administration auf den Sturm lautgeworden war, sollte die Visite positive Schlagzeilen bringen. Doch Trump trat in mehr als ein Fettnäpfchen.
03.10.2017, 21:0004.10.2017, 17:03
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Kaum gelandet traf sich Trump mit Vertretern der Rettungsdienste, der Armee und lokalen Verantwortlichen. Während dem als «Briefing» für den Präsidenten angekündigten Treffen sprach vor allem Trump, der die «fantastische» Arbeit der Rettungsdienste und seiner Regierung lobte. 

Wer Trump lobt, kriegt Trumps Lob

Neben Trump sass Ricardo Rosselló, der Gouverneur der Insel. Trump lobte ihn dafür, dass er den Bemühungen der Regierung «die höchsten Noten» gegeben habe, so Trump. Eine Anspielung auf die ebenfalls am Briefing anwesende Bürgermeisterin der Inselhauptstadt San Juan, Carmen Yulin Cruz, welche Trump scharf kritisiert hatte. Sie erwähnte Trump beim Briefing mit keinem Wort.

Trump hält Puerto Rico die hohe Verschuldung vor

Trump teilte den versammelten Vertretern Puerto Ricos – wo immer noch über 90 Prozent des Stromnetzes nicht funktionstüchtig ist und es an Wasser und Nahrungsmitteln mangelt – mit, dass die Schuldenkrise des US-Territoriums das Budget der USA belaste. Dieses sei wegen der Insel aus dem Gleichgewicht geraten, so der Präsident.

Wenig Tote im Vergleich zu einer «echten Katastrophe»

Trump muss sich zunächst bei Gouverneur Rosselló erkundigen, wieviele Todesopfer es gegeben hat. Dessen Antwort – 16 bestätigte Sturmtote, wobei die offizielle Zählung der bestätigten Todesopfer wegen des herrschenden Chaos seit sechs Tagen nicht mehr angepasst werden konnte – scheint Trump zufrieden zu stellen. Jeder Tod sei ein Horror, so der Präsident: «Aber wenn man eine echte Katastrophe wie Hurrikan Katrina anschaut, mit hunderten Toten [...]  könnt ihr sehr stolz auf eure Leute sein.» 

«Have a good time»

Im Gespräch mit einer vom Hurrikan betroffenen Familie versprach Trump, dass man aushelfen werde. Er verabschiedete sich mit den Worten: «Have a good time» – was so viel wie «Viel Vergnüngen» bedeutet.

Das Fazit auf Twitter

«Trumps Äusserungen auf Puerto Rico sind als würde man einem High-School-Schüler zuhören, der ein Buch vorstellen muss, das er nicht gelesen hat.» (cbe)

Reaktionen zu Trumps Papierrollen-Wurf-Aktion:

Video: watson

«Eine zerstörte Insel»: Hurrikan «Maria» verwüstet Puerto Rico

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«Eine zerstörte Insel»: Hurrikan «Maria» verwüstet Puerto Rico
Hurrikan «Maria» hat mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern in Puerto Rico grosse Schäden verursacht. Auf der ganzen Insel fiel der Strom aus. Betroffen sind rund 3,4 Millionen Einwohner.
quelle: epa/efe / thais llorca
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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Calvin Whatison
03.10.2017 21:12registriert Juli 2015
Ach herrje, waren das noch Zeiten , als Donald bloss eine Ente war. 🙄
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Binnennomade
03.10.2017 22:44registriert Juli 2016
Naja. Man kann zum x-ten Mal über mangelndes Taktgefühl von Trump schreiben.

Oder man könnte fragen, wieso er den Jones Act für Puerto Rico nicht ausser Kraft setzt, wie er es ein paar Wochen zuvor für Texas gemacht hatte, ein Schritt, der die Hilfslieferungen massiv vereinfachen würde.

Das Problem an Trump ist, dass er soviel Scheisse redet, dass niemand mehr darüber berichtet, wenn er Scheisse baut.
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Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
03.10.2017 22:55registriert Juni 2016
😂Der Typ...
Ein Trumpeltier im Porzellanladen.😂

Jedes mal wenn ich mir denke das er nicht noch Narzistischer, Arroganter, Selbstherrlicher, Unsensibler, Dümmer, Peinlicher und Rücksichtsloser werden kann... Beweist er das Gegenteil 😂

Ich bin Dankbar über jeden Tag wo der Irre in Washington nicht entweder aus Versehen, Dummheit oder Bosheit heraus das Rote Knöpfchen drückt und die Welt einäschert und jeden Tag muss ich enttäuscht feststellen das ich nicht einen seit November 16 dauernden Albtraum träume 😭

Wann haut der endlich ab? 😥😭
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