Football Porn – das Format für Bilder aus der Welt des Fussballs, die unmöglich im Archiv verstauben dürfen. Heute mit einem Special zu den Hallenturnieren, die kurz vor der Jahrtausendwende in der Schweiz und in Deutschland ihre populärste Zeit hatten. Anders als in der Gegenwart gab es damals noch eine rund zwei Monate lange Winterpause.
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Der FC St.Gallen wird 1998 Schweizer Hallenmeister, Hakan Yakin präsentiert lässig den glänzenden Pokal für den Sieg im Qualifikationsturnier in der heimischen Kreuzbleichehalle. Goalie Jörg Stiel trägt ein Feldspielertrikot, denn das Tor hütet unterm Dach die etatmässige Nummer 2, Thomas Alder. Alleine daran erkennt man, dass selbst die Sieger den Anlass nicht für den wichtigsten des Jahres halten. Einige Monate später steht das Team im Cupfinal, im Sommer 2000 feiern viele dieser Spieler den Meistertitel auf echtem Rasen.
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Dicht am Spielfeldrand sitzen die Fans in der Max-Schmeling-Halle in Berlin, wo 1998 Hansa Rostock das Qualifikationsturnier für das Hallenmasters gewinnt.
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Servettes Paolo Diogo macht 2001 einen Abflug, als die Genfer zuhause gegen Benfica Lissabon spielen. Diogo hat mit Spielfeldbegrenzungen auch andere, weit unliebsamere Begegnungen:
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Zwei alte Bekannte: BVB-Trainer Ottmar Hitzfeld reicht Bochums Peter Közle die Hand. Einige Jahre zuvor war der Stürmer bei GC Hitzfelds Spieler. Dortmunds Star Andy Möller sitzt entspannt auf der Bande.
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1996 feiert der TSV 1860 München dank eines 6:3-Siegs über den Hamburger SV den Triumph im DFB-Hallenpokal. Captain Manni Schwabl stemmt die Trophäe in die Höhe, vor ihm kauert das 21-jährige Talent Jens Jeremies und Trainer Werner «Beinhart» Lorant bringt einen Blumenstrauss nach Hause.
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Die Bank der Grasshoppers beobachtet, wie Augustine Ahinful den St.Galler Hakan Yakin bedrängt. Der Ghanaer ist einer dieser 77 legendären Afrikaner, die in der Schweiz Fussball gespielt haben:
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Ich wage die Prognose, dass dieser Schuss von Bayerns italienischem Stürmer Ruggiero Rizzitelli das Tor verfehlt.
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Unerschrocken stellt sich Aaraus Jeff Saibene im Januar 1996 dem grossen Star des VfB Stuttgart, Krassimir Balakow, in den Weg. Später ist der Bulgare in der Schweiz tätig, doch weder als GC-Trainer noch als Coach des FC St.Gallen, der 2008 unter dem Bulgaren absteigt, kann er an seine Klasse als Spielmacher des «magischen Dreiecks» anknüpfen.
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Ein kleineres Podest liess sich leider nirgends finden … Der Hamburger SV feiert 1994 den Sieg beim Turnier in Stuttgart, mit legendären Spielern wie Jörg «Ali» Albertz, Andreas «Wodka-Andy» Sassen, Torhüter Richard Golz, dem späteren Luzern-Trainer Markus Babbel, Torjäger Valdas Ivanauskas, Harald «Lumpi» Spörl oder Jordan Letschkow. Der Bulgare wird später im Jahr zu Deutschlands WM-Schreck.
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Stuttgarts Franco Foda macht einen Abflug. Vom heutigen Nationaltrainer Österreichs ist die schöne Anekdote seines Länderspieldebüts im Dezember 1987 bekannt. Deutschland spielt in Brasilien, und als der Stadionsprecher bei der Aufstellung seinen Namen vorliest, klatschen und johlen die Zuschauer. Der Spieler stutzt – und wird dann aufgeklärt, dass «franco foda» auf Portugiesisch der derbe Ausdruck für «kostenlosen Geschlechtsverkehr» ist.
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An den Hallenturnieren schätzen die Fans auch die Nähe zu ihren Idolen. Einer, der überall beliebt ist, ist Kölns österreichischer Stürmer Toni «Doppelpack» Polster.
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Glatt könnte man angesichts der abgebrühten Siegerpose glauben, die Spielvereinigung Unterhaching sei sich Titelgewinne gewöhnt. Dabei ist es der einzige nationale Titel des Münchner Vorortklubs, der 2001 zum bis heute letzten deutschen Hallenmeister wird.
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Hoher Besuch 2008 in der Genfer Eishalle Les Vernets: Die deutsche Formel-1-Legende Michael Schumacher zeigt bei einem Freundschaftsspiel ihre Qualitäten als Fussballer, hier gegen die zwei französischen Ex-Nationalspieler Patrice Loko (links) und Franck Silvestre.
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Magdeburgs Mark Mewes rauscht der Ball um die Ohren – kein Bild fürs Familienalbum.
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Andreas «Hausi» Hilfiker wird im Spiel gegen den VfB Stuttgart geprüft. Aaraus Keeper hinterlässt in Deutschland offenbar einen guten Eindruck, wird er doch zum ersten Schweizer Torhüter der Bundesliga-Geschichte.
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St.Paulis Thomas Meggle stochert an der Bande gegen Frankfurts «ewigen» Torhüter Oka Nikolov und dessen Mitspieler Henry Nwosu. Die Eintracht setzt sich im Spiel um Platz 3 des Qualifikationsturniers 1999 mit 4:2 durch, qualifiziert sich für das Finalturnier und schliesst auch dieses auf Rang 3 ab.
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Der bullige Bayern-Stürmer Carsten Jancker feiert seinen Torhüter Michael Tarnat – der eigentlich ein Feldspieler ist. Doch «Tanne» hat sich schon einige Monate vorher in der Bundesliga als Goalie bewährt, als er wegen der Verletzungen von Oliver Kahn und Bernd Dreher für die letzten 30 Minuten des Spiels gegen Eintracht Frankfurt in den Kasten muss. Diese Geschichte gibt es hier:
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Kaiserslauterns Torhüter Uwe Gospodarek hat das Nachsehen.
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Nürnbergs Freddy Skurks geht nach einem Zweikampf mit Karsten Neitzel von den Stuttgarter Kickers spektakulär zu Boden. Sein Schweizer Mitspieler Alain Sutter hält sich sicherheitshalber aus allem raus.
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Mit Duisburgs Stig Töfting verabschieden wir uns für heute. Bemerkenswert, wie cool Trainer Friedhelm Funkel bleibt, als sein dänischer «Bad Boy» in die Arme von Co-Trainer Seppo Eichkorn springt.
Lesetipp: Die kurze Geschichte des Schweizer Hallenmeisters im Magazin «Zwölf».