Schweiz
Reisen

Erleichterte Einreise: US-Grenzbeamte machen Interviews in der Schweiz

Global Entry Program USA Newark Airport
Mit Global Entry kann man die Einreiseformalitäten wie hier in Newark am Automaten erledigen.bild: ho

Erleichterte Einreise: US-Grenzbeamte machen Interviews in der Schweiz

11.10.2017, 11:5211.10.2017, 13:02
Mehr «Schweiz»

Wer in die USA einreisen will, kann etwas erleben. Manche erinnern sich wehmütig an die Zeiten, als man ein Visum einfach per Post bestellen konnte. Heute muss man ein Online-Formular ausfüllen und danach persönlich auf der US-Botschaft in Bern erscheinen. Für die visumfreie Einreise muss man ebenfalls online eine ESTA-Genehmigung beantragen.

Die US-Behörden sind sich bewusst, dass diese Prozedur mühsam ist für die überwältigende Mehrheit der Reisenden, die nichts Übles im Schilde führen. Sie haben deshalb ein Programm namens Global Entry geschaffen. Es ermöglicht so genannten «Low Risk Travelers» eine erleichterte Einreise, bei der man die Formalitäten ohne Schlangestehen am Automaten erledigen kann.

Trumps Politik hat Auswirkungen auf den Reiseverkehr

Video: watson

Die Schweiz ist seit dem 1. Februar 2017 zu diesem Einreiseprogramm zugelassen, als erst drittes Land in Europa neben Deutschland und Grossbritannien. Allerdings gibt es einen Haken: Für Global Entry ist ein persönliches Interview notwendig, das bislang nur an US-Flughäfen oder ausgewählten internationalen Flughäfen durchgeführt werden konnte.

In Bern, Genf und Zürich

Nun ist Abhilfe in Sicht: Vom 27. November bis 8. Dezember werden Beamte der US-Grenzschutzbehörde CBP in der Schweiz weilen, um Interviews durchzuführen, teilt die US-Botschaft in Bern mit. Die Gespräche finden dort sowie in den Konsulaten in Genf und Zürich statt. Allerdings kann man nicht einfach aufkreuzen, man muss einigen Aufwand auf sich nehmen.

In einem ersten Schritt müssen sich die Bewerber vom Bundesamt für Polizei (Fedpol) bescheinigen lassen, dass sie kein Risiko darstellen. Danach müssen sie sich auf der Website des Trusted Traveler Program (TTP) registrieren und die Zulassung zu Global Entry beantragen. Erst wenn CBP diesen Antrag genehmigt, erhält man einen Interviewtermin. Die US-Botschaft mahnt interessierte Reisende deshalb, mit dem Prozedere sofort zu beginnen.

Dieses ist nicht nur aufwändig, sondern mit Kosten verbunden. Das Fedpol verlangt 100 Franken, die Amerikaner zusätzlich 100 Dollar. Das Bundesamt für Polizei betont zudem, dass Global Entry weder ein Visum noch die ESTA-Genehmigung ersetzt. Es warnt weiter, dass das Datenschutzrecht in den USA «nicht mit demjenigen der Schweiz vergleichbar ist».

Den eingangs erwähnten Aufwand muss man folglich so oder so erbringen. Global Entry eigne sich deshalb in erster Linie für Vielreisende, heisst es von Seiten der US-Botschaft. Wer gelegentlich die USA besucht, kann sich die Durchleuchtung und die damit verbundenen Kosten sparen. Und weiter darauf hoffen, dass die Warteschlange bei der Einreise nicht allzu lang ist. (pbl)

Wut, Trauer, Entsetzen über Trumps «Dreamer»-Entscheid

1 / 26
Wut, Trauer, Entsetzen über Trumps «Dreamer»-Entscheid
Proteste in den USA nachdem Präsident Donald Trump das DACA-Programm, das Hunderttausende Söhne und Töchter illegaler Einwanderer vor Abschiebung schützte, als beendet erklärt.
quelle: ap/the tennessean / george walker iv
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
18 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Rascal
11.10.2017 12:10registriert Januar 2014
Oder man geht einfach nicht in die USA. So einfach ist das.
10414
Melden
Zum Kommentar
avatar
ChiliForever
11.10.2017 12:04registriert November 2016
Es gibt so viele schöne Reiseziele in Europa, Schweiz eingeschlossen & vorne mit dabei.
Da muß man sich über solche Dinge keine Gedanken machen...
619
Melden
Zum Kommentar
avatar
esmereldat
11.10.2017 12:37registriert März 2016
Also ich sehe nicht ganz, wo der Vorteil sein soll. Bei meiner letzten USA Reise habe ich das ESTA Formular ausgefüllt und die ca. 15 Dollar Bearbeitungsgebühr bezahlt. Aufwand maximal 30 Minuten. Bei der Einreise in die USA (LAX) konnte ich die Immigration direkt an einer Maschine selbst ausführen, am Zoll wurde nur nochmals kurz geschaut, ob mein Foto einigermassen so aussieht, wie das Foto aus dem Einreiseautomaten. In 30 Minuten war ich durch....

Ja, ich bin auch schon mal 2 Stunden bei der Immigration angestanden, das war nervig aber auch mal aushaltbar...
233
Melden
Zum Kommentar
18
Es wird sogar noch schlimmer: So mies wird das Wetter an Ostern

An Ostern zieht es die Menschen hierzulande und bei unseren nördlichen Nachbarn wie Zugvögel in den Süden. Wer auch dieses Wochenende so einen Trip plant, muss sich jedoch auf sehr viel schlechtes Wetter einstellen: «Am freundlichsten und wärmsten wird es von Karfreitag bis Ostersonntag mit teils stürmischem Föhn in den Alpentälern im Osten, am schlechtesten und kühlsten mit teils kräftigem Niederschlag dagegen im Süden», schreibt MeteoNews in einer Mitteilung.

Zur Story