Mehr als 50 Prozent der Deutschen schliessen nicht mehr aus, AfD zu wählen
In der traditionellen Sonntagsfrage ist die AfD seit längerer Zeit schon Spitzenreiterin. In dieser repräsentativen Umfrage werden Deutsche danach befragt, welche Partei sie wählen würden, wenn heute gewählt würde.
In der aktuellen Sonntagsfrage kommt die AfD auf 26 Prozent, die Union aus CDU und CSU auf 25,5 Prozent und die SPD auf 15 Prozent.
In einer anderen Umfrage kommt die AfD zum ersten Mal über 50 Prozent. Das Forschungsinstitut INSA fragt die Wählerinnen und Wähler parallel zur Sonntagsfrage auch: Würden Sie die AfD wählen?
In Teilen rechtsextrem
Erstmals seit diese Frage gestellt wird, schliessen über die Hälfte der Befragten das nicht mehr aus. Oder anders ausgedrückt: Nur noch 49 Prozent der Deutschen schliessen es grundsätzlich aus, der AfD die Stimme zu geben. Der Fehlerbereich liegt bei plus minus 2,5 Prozent.
«Das ist immer noch der schlechteste Wert aller Parteien in der ‹negativen Sonntagsfrage›» sagt INSA-Chef Hermann Binkert gegenüber der Bild. «Aber es ist der beste in dieser Kategorie für die AfD jemals gemessene Wert.»
Die AfD gibt es in Deutschland seit 2013. Ursprünglich als wirtschaftsliberale und euroskeptische Partei gegründet, hat sie sich in den letzten zwölf Jahren kontinuierlich radikalisiert und gilt heute in Teilen als gesichert rechtsextrem.
Bei den letzten Bundestagswahlen erreichte sie 20,8 Prozent Wähleranteile und wurde erstmals stärkste Oppositionskraft im Bundestag.
Das Meinungsforschungsinstitut INSA wurde vom ehemaligen CDU-Politiker Hermann Brinkert gegründet. Es erstellt die Sonntagsfrage exklusiv für die Bild-Zeitungen. Die ZEIT berichtete in der Vergangenheit über eine politische Nähe Brinkerts zur AfD. In der Schweiz arbeitet INSA unter anderem mit der NZZ zusammen.
(her)
