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* Die Autorin ist Schülerin an der Kanti Wohlen. Im Rahmen ihres Deutschunterrichts verfassen Schüler auch Konzertberichte, die in die Note mit einfliessen.
Leichte Bewegungen in einer Nebelwand, passend zu einzelnen Klängen auf Kontrabass, Keyboard und Gitarre, liessen das Publikum am Anfang des Konzerts gespannt warten. «Diese Nebelwand stellt das Weltall dar», erklärte Haggai Cohen Milo, der Kontrabassist des Ensembles, im späteren Interview.
Die Blicke zwischen Musiker und Tänzer waren deutlich zu sehen; sie beobachteten sich gegenseitig. Shiran Eliaserov, die Tänzerin, zitterte und schüttelte sich immer mehr. Ihre Arme hob und senkte sie schnell und dann wieder langsam. Daraus folgte eine Intensität und Lebendigkeit der Bewegungen, parallel zu den immer lauter und wieder leiser werdenden Klängen der Musik.
Solch ein Stil wurde noch nie inszeniert. Diese Art der Melodien und des Tanzes ist nicht für jedermann verständlich. Manchmal muteten die Klänge der Musiker und Bewegungen der Tänzer eigenartig an. Unter den Gästen gab es verwirrte Blicke. Karin Anderegg, eine Zuschauerin, meinte: «Die ganze Aufführung war sehr seltsam. Es war nicht wirklich eine Geschichte dahinter, also musste man sich eine Szene oder ein Bild vorstellen.»
Vor mehreren Jahren gab Haggai ein Konzert unter Mitwirkung eines Tänzers. Bei diesem Auftritt entwickelte sich die Idee, aus Musik und Tanz eine Einheit zu bilden. Er fand, dass die Dimensionen zwischen dem Tanz und der Musik gross sei und so entstand das Projekt, die Harmonie dieser zwei Elemente herzustellen. «Das gab es zuvor noch nie, es war schwer und wir hatten auch keinen Vergleich», sagte er.
Sie trafen sich mehrmals und probten. Die Teile, die ihnen gefielen, setzten sie in ihren Proben fort, behielten sie weiterhin und entwickelten sich ständig. Es sei 50 Prozent Struktur und 50 Prozent Improvisation.
Auf die Frage, wer die Führung hat im Geschehen, meint Haggai: «Wenn wir bemerken, dass sich etwas in der Bewegung ändert, dann gehen wir mit und passen uns an, so auch die Tänzer, die auf uns reagieren. Es leitet niemand das Spiel.» «Dieses Projekt, so seltsam es sich anhören mag, war noch nicht so schräg wie dasjenige in der Oper in München», erzählte er lachend im Interview.
In den vergangenen zwei Jahren arbeitete der israelische Bassist zusammen mit dem Choreographen Saar Magal für ein Tanz-Theater in der bayerischen Staatsoper. Dies enthielt auch Elemente des MakeSpeak-Projekts.
Das Konzert lieferte ein sehr spannendes, wenngleich auch skurriles Ergebnis der Zusammenarbeit der drei Musiker, darunter Mateo Lugo, Gitarrist, und James Shipp am Keyboard und Perkussion und dem Tanzpaar Shiran Eliaserov und André Lewski. Das ganze Spiel war an einem Stück, es gab zwar Unterschiede zwischen den einzelnen Teilen, jedoch erzählten die Künstler nie etwas dazu.
Trotz skurriler Vorführung gab es für jede Person Momente, die zum Fantasieren verleiteten, um vom Alltäglichen wegzukommen.