Wer am Mittwochmorgen das Haus verliess, musste erneut frieren: Die vergangene Nacht war die kälteste des Winters. Im Flachland sanken die Temperaturen teilweise auf bis zu -20 Grad. Nun soll es aber langsam wieder wärmer werden.
Der Höhepunkt der #Kältewelle in Zahlen. Auf den Alpengipfeln wars gestern aber noch etwas kälter. ^gf pic.twitter.com/2pJFKD4PWb
— SRF Meteo (@srfmeteo) 28. Februar 2018
Wie die Temperaturtabelle des Wetterdienstes MeteoNews zeigt, war es am frühen Mittwochmorgen in den tiefen Lagen der Alpennordseite fast überall unter -10 Grad kalt. An verschiedenen Stationen im Entlebuch sanken die Temperaturen auf unter -18 Grad.
#Kälteticker, Tiefstwerte bis 05:30 Uhr: #Buffalora: -30.1#Samedan: -29.1 #Davos: -22.9#Bern: -13.9#Basel: -10.6#Genf: -7.6#kaeltewelle
— SRF Meteo (@srfmeteo) February 28, 2018
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In weniger besiedelten Gebieten über 1000 Metern über Meer war es teilweise noch deutlich kälter. Die für Minusrekorde bekannte Wetterstation auf der Glattalp SZ registrierte -36 Grad. Auch auf der Alp Buffalora GR beim Ofenpass sank das Quecksilber auf -30 Grad.
Grund für die klirrend kalte Nacht war laut MeteoNews die Kombination aus vielfach klaren Verhältnissen, wenig Wind und der russischen Kaltluft, die aktuell noch über der Schweiz liege.
#Kältewelle2018: Ab morgen gehts wieder aufwärts - schneller in der Höhe, langsamer im Flachland. Auf 2000 m Höhe in 48 Stunden Erwärmung um 20 °C. Heute -20 °C, morgen -10 °C und am Donnerstag 0 °C. #fastschonHitzewelle ^jz pic.twitter.com/DTwDWUQHiJ
— SRF Meteo (@srfmeteo) February 27, 2018
Nun setze aber langsam eine Trendwende ein. In der Höhe sollen die Temperaturen bis am Donnerstag bereits markant ansteigen. Auf 2000 Metern rechnen die Meteorologen mit einem Temperaturanstieg von fast -20 Grad auf rund 0 Grad.
Aber auch in den tiefen Lagen wird es bis zum Wochenende von Tag zu Tag etwas milder, wie Prognosen zeigen. Im Süden und Westen setzt in der kommenden Nacht Schneefall ein. Hier muss demnach zum meteorologischen Frühlingsanfang am 1. März für den morgendlichen Berufsverkehr teilweise auch mit prekären Strassenverhältnissen gerechnet werden. (sda)
Gleisschäden, Fahrleitungsstörungen, vereiste Bahnanlagen: Die SBB haben mit der Kälte zu kämpfen. Innert zwölf Stunden traten insgesamt rund 200 Störungen auf. Zusätzliche Mitarbeitende stehen im Einsatz. Derweil ist ein Ende der «Russenpeitsche» in Sicht.
Wer am Mittwochmorgen den Bahninformationsdienst konsultierte, bekam zahlreiche Störungsmeldungen auf dem Schweizer Schienennetz angezeigt. «Die Kälte wirkte sich sehr stark auf die Fahrzeug- und Anlagenverfügbarkeit bei den SBB aus», sagte Sprecher Christian Ginsig auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Betroffen war der morgendliche Berufsverkehr. Schweizweit mussten sich Pendlerinnen und Pendler gedulden. Zwischen Mitternacht und Mittag registrierten die SBB aufgrund der Kälte rund 100 Störungen an Fahrzeugen und noch einmal 100 mittlere und kleinere Störungen an Stellwerkanlagen.
Das Problem waren laut Ginsig insbesondere die Sicherungsanlagen. Konkret habe sich an verschiedenen Gleisanlagen Eis gebildet. Der Stromkreislauf sei so unterbrochen worden. Daraus hätten sich Stellwerkstörungen ergeben.
Auch bei Weichen traten Störungen auf. Verschiedentlich seien die Heizungen ausgefallen, was zum Einfrieren der Anlagen geführt habe, sagte Ginsig. Zusätzliche Mitarbeitende, die wegen des Winterdienstes in Bereitschaft seien, hätten die Probleme beheben müssen.
Ginsig führte weiter aus, dass Bahnanlagen und Fahrzeuge sowohl bei massiver Hitze im Sommer als auch bei extremen Temperaturen im Winter funktionieren müssten. Eine kritische Schwelle zu beziffern, bei der ein Grossteil der Anlagen Probleme bekommen würde, sei aber schwierig, «da nicht nur die Temperatur, sondern weitere Witterungseinflüsse die Störungen beeinflussen können».