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Wäsche waschen mit 20 Grad? – Igittigitt, dachte ich und fing an

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Wäsche waschen mit 20 Grad? – Igittigitt, dachte ich und fing an

Meine Schmerzgrenze lag bisher bei der 30-Grad-Wäsche, und selbst an die musste ich mich herantasten. Doch dann kam dieser Hype mit der 20-Grad-Wäsche. Das ist jetzt DIE Art zu waschen und als Madame Energie habe ich da gefälligst mitzumachen, finde ich.
22.01.2025, 16:35
Sabina Galbiati
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Nie hätte ich gedacht, dass man aus dem Waschen eine Wissenschaft machen kann. Aber so ist es. Nun habe ich «Waschen» ausführlich studiert. Das Ergebnis: saubere Wäsche, die länger hält und wenn der Waschplan aufgeht, eine Energieersparnis von etwa 50 % hat.

Vielleicht erinnert ihr euch noch an mein Stromspar-Spiel mit dem Mist. Fürs Waschen bei 30 statt 40 Grad habe ich mir jeweils 10 Punkte gegeben. Damals – zu Beginn meines Wasch-Studiums – war ich stolz darauf. Doch seit die 30 Grad normal wurden und ich die 40 fast nicht mehr brauche, ist es halt, was es ist: eine Energieersparnis von gut 20 Prozent pro Waschgang und die Waschmaschine braucht fünf Minuten weniger lang.

Die Überwindung des Igittigitt-Reflexes

Vor meinem Studium der Waschwissenschaften hatte ich immer diese Vorstellung, dass die Kleider bei 30 Grad nicht richtig sauber werden und nach dem Waschen weiter vor sich hin müffeln. Doch tatsächlich sind unsere heutigen Waschmaschinen und Waschmittel so effektiv, dass die Kleider auch bei tiefen Temperaturen sauber werden. Mit dieser Info ausgerüstet, fiel mir das Waschen bei 30 Grad viel leichter. Bis im Netz plötzlich all diese Artikel von der 20-Grad-Wäsche aufploppten und ich wieder von vorne anfangen konnte.

Die Basics oder von der Kunst der Kaltwäsche

Ich lasse mich also in die Kunst der Kaltwäsche ein. 20 statt 40 Grad sparen rund 50 % Energie. Denn das Aufheizen des kalten Wassers benötigt am meisten Strom. Zudem heisst es, das kältere Wasser schone die Textilien, wodurch sie länger halten.

Nach den ersten gewaschenen T-Shirts, Hosen und Socken kann ich sagen, das Zeug riecht frisch.

Nach den ersten gewaschenen T-Shirts, Hosen und Socken kann ich sagen, das Zeug riecht frisch.

Was es für die 20-Grad-Wäsche braucht

  • Eine Waschmaschine mit 20-Grad-Programm oder dem Programm «Kaltwäsche»/«Feinwäsche». Das Wollprogramm eignet sich nicht, weil die Wäsche zu wenig durchgewaschen wird.
  • Ein Waschmittel, das bei 15/20 Grad funktioniert, was bei den meisten Waschmitteln der Fall ist und auf der Packung steht.
  • Wäsche, die für 20 Grad geeignet ist. Also verschwitzte und leicht verschmutzte Kleider.

Und was ist mit Unterhosen und Spüllappen?

Spül- und Geschirrtücher sowie Frotteewäsche wasche ich gemäss den Empfehlungen nach wie vor bei 60 Grad. Gerade auch, weil ich mir die Waschmaschine mit allen anderen Hausbewohnern teile. Wer eine Waschmaschine für sich alleine hat und keine kranken oder immungeschwächten Personen im Haushalt, kann die Bettwäsche, Unterwäsche und Socken auch bei 30 Grad waschen, sofern sie normal oder leicht verschmutzt sind. Bei stärkerer Verschmutzung und richtig stinkigen Gerüchen sollten es dann doch 40 Grad sein.

Es gibt übrigens einen super Leitfaden vom «Forum Waschen». Man kann einfach den Linien folgen und erfährt, wie was am besten gewaschen wird.

Und jetzt der Realitäts-Check

In der Theorie klingen all diese Fakten einleuchtend. Was bei mir nicht so ganz aufgeht, ist der Umstand, dass ich oftmals nicht so viel Wäsche für die verschiedenen Temperaturen zusammenkriege. Dass ich dann bei 20 Grad eine halbvolle Maschine laufen lasse und eine halbvolle bei 30, macht null Sinn. Also wird es häufig eine volle Maschine bei 30 Grad.

Weil ich mir die Maschine mit anderen teile, wird mir auch empfohlen, vor der 20-Grad- eine 60-Grad-Wäsche laufen zu lassen, was man der Waschmaschinen-Hygiene zuliebe ein- bis zweimal pro Monat sowieso machen sollte. Da kriege ich die Maschine zwar durchaus voll, aber ob ich dann auch gleich eine 20-Grad-Wäsche parat habe, ist eher fraglich. Auch hier bin ich der Meinung, dass ich keine halbvolle Maschine bei 60 Grad laufen lassen sollte, nur um danach 20 Grad waschen zu können – oder umgekehrt.

In einem Vier-Personen-Haushalt sehen die Wäscheberge natürlich ganz anders aus und man kriegt die Maschine wohl immer voll.

Was fast immer geht

Jenseits von Temperatur-Tabellen beachte ich ein paar Dinge, die immer gehen. Beispielsweise spare ich mir das Vorwaschen und den Weichspüler. Auch den Tumbler benutze ich lediglich, um die Daunenjacke zu trocknen – also einmal im Jahr. Gerade letzteres spart sehr viel Energie, denn ein Trocknungsgang mit dem Tumbler verbraucht etwa so viel Strom wie eine 60-Grad-Wäsche.

Auch das Eco-Programm spart Energie. Da kommt das gleiche Prinzip zum Zug wie bei der Spülmaschine. Das Programm wäscht länger, dafür bei tieferen Temperaturen.

Und zum Schluss ein Fun-Fact

Fürs Tumblern verbrauchen Schweizer Haushalte pro Jahr 800 Millionen Kilowattstunden Strom. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 29 Rp/kWh im Jahr 2025 zahlen wir dafür 232 Millionen Franken.

Gelingt euch das Waschen bei tiefen Temperaturen und wer hat weitere Wasch-Tipps zur Hand? Ab damit in die Kommentarspalte!

Sabina Galbiati

Über die Autorin

Sabina Galbiati ...
... ist freie Journalistin, Bloggerin und Autorin. Am liebsten schreibt sie Geschichten über inspirierende Menschen und über die simplen Dinge, die uns im alltäglichen Leben bewegen. Als «Die Nachhalterin» hat sie auf watson.ch bereits über Klima- und Umweltschutz im Alltag gebloggt. Als «Madame Energie» widmet sie sich nun dem Energiesparen innerhalb und ausserhalb ihrer vier Wände und berichtet von den ganz alltäglichen Herausforderungen und Diskussionen, die sie dabei erlebt. Wie immer tut sie das mit einer Prise Humor.
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99 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Houseli ab em Gurnigu
22.01.2025 18:16registriert November 2021
Energiesparwahn in Ehren. Der Autorin möchte ich gerne ans Herz legen, dass sie sich mal mit dem Thema "Der Sinnersche Kreis" beschäftigt und sich Gedanken darüber macht, ob das was sie hier geschrieben hat wirklich seine Richtigkeit hat, oder ob es doch nicht ganz so einfach ist, wie sei es sich macht, da es bei Wäsche auch immer um das Thema Hygiene geht. Kurz gesagt, braucht es nach dem Tensidchemiker Herbert Sinner für eine erfolgreiche Reinigung ein gewisses Mass an Chemie, Mechanik, Temperatur und Zeit. Also: weniger Temperatur = mehr Chemie oder mehr Mechanik oder mehr Zeit!
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Marjorie
22.01.2025 17:32registriert Mai 2021
Sorry, ich verstehe das Problem nicht, wir sind ein 2 Personen Haushalt mit Hund. Handtücher, Bettwäsche, Unterwäsche, Putztücher und Hundesachen werden bei mindestens 60 Grad gewaschen. Alle 2 Wochen habe ich eine 9kg Maschine damit voll, dunkle und helle 30 Grad Wäsche kann sein, dass ich da auch 2-3 Wochen brauche, bis die voll ist, also bleibt es liegen, bis es voll ist, wer jagt mich, dass ich es diese Woche machen muss, ich besitze wirklich nicht viele Kleider, aber über 2-3 Wochen komme ich und jedes Teil wird mal benutzt.
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John T. Ripper
22.01.2025 17:09registriert September 2022
"Nach den ersten gewaschenen T-Shirts, Hosen und Socken kann ich sagen, das Zeug riecht frisch." Klar, aber das liegt daran, dass Waschpulver parfümiert wird. Und damit auch der Dreck wirklich weg geht, braucht es Chemie welche anschliessend im Abwasser landet. Oder wie El Mussol schon schreibt, auf der Haut. Vom Regen in die Traufe..
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