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Supply Chain Manager: Dieser Beruf erlebt gerade einen Boom

Illustration: FH SCHWEIZ/Flavia Korner
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Dieser Beruf erlebt gerade einen Boom

Während in einigen Branchen die Arbeitslosigkeit steigt, fehlt es in anderen Bereichen an Fachkräften. Gesucht sind insbesondere «Supply Chain Manager». Weshalb diese gerade in der Pandemie wichtig sind, was sie mit Nachhaltigkeit zu tun haben und wie du selbst zur Fachperson wirst, erfährst du im Beitrag.
18.05.2021, 10:4930.07.2021, 10:24
Larissa Speziale
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Sagt dir der Begriff «Supply Chain» etwas? Nein? Kein Wunder, er ist vielen unbekannt – obwohl wir fast alle davon beeinflusst sind. Für grössere Firmen ist «Supply Chain», und je länger desto mehr «Digital Supply Chain», der Grundbaustein für den Erfolg. Auf Deutsch bedeutet der Begriff so viel wie «Lieferkette oder Wertschöpfungsnetzwerke».

Heute können wir mit einem Klick fast alles jederzeit und überall kaufen. Dies ist vor allem dank der Digitalisierung der Lieferketten möglich. Gut funktionierende Lieferketten sind entscheidend für den Unternehmenserfolg und schonen die Ressourcen: Prozesse werden effizienter und ökologischer. Nachhaltiges Wirtschaften ist heute unabdingbar – die Weiterentwicklung der Digitalisierung der Lieferketten umso wichtiger. Hierzu wird dringend Fachpersonal, sogenannte «Supply Chain Manager», gesucht. Sie stellen sicher, dass das richtige Produkt zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommt.

«Die Wirtschaft reisst sich nur so um Fachpersonen», sagt Dominic Käslin. Er ist der Studiengangleiter des neuen Bachelorstudienganges «Digital Supply Chain» der Fachhochschule Graubünden. Wegen der hohen Nachfrage wurde der Teilzeitstudiengang mit hohem Praxisbezug mit 17 Partnern aus der Wirtschaft entwickelt.

Warum ist Digital Supply Chain gerade jetzt wichtig?

  • Nachhaltigkeit:
    Die Industrie hat grosse Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Diese Auswirkungen sind stark vom Supply Chain Management abhängig. Der grösste Ressourcenverbrauch und die grösste Menge Schadstoffe fallen in diesen Prozessen an. Genauso hat das Design einer Supply Chain Einfluss auf die Gesellschaft. Sei es durch die Standortwahl für eine Verteilzentrale oder durch die Entscheidung, bei einem Lieferanten einzukaufen, der unter fairen Bedingungen produziert. Das Bündner Startup Muntagnard verfolgt gar einen zirkulären Ansatz. Bei der Entwicklung des Produkts wird die «Reverse Supply Chain» mitberücksichtigt. «Wir fragen uns, was am Ende der Nutzungszeit einer Jacke oder eines T-Shirts mit dem Produkt geschieht und wie der Kreislauf von Herstellung, Nutzung, Rücknahme und Wiederverwendung der Rohstoffe geschlossen werden kann», so Dario Pirovino, Mitgründer von Muntagnard. «Um diese Frage zu beantworten, brauchen wir Spezialisten, welche die Komplexität verstehen und bezüglich Digitalisierungsmöglichkeiten up to date sind.»
  • Industrielle Revolution und digitale Transformation:
    Der Schweizer Logistikkonzern Kühne+Nagel ist Partner des Studiengangs «Digital Supply Chain» und mischt seit Jahren ganz vorne mit bei der digitalen Transformation der Supply Chains. «Wir beobachten, dass die globalen Lieferketten immer komplexer werden. Gleichzeitig erwartet der Kunde, dass 24/7 alles verfügbar ist», so Valerie Charlemagne-Mattheus, Senior Supply Chain Consultant bei Kühne+Nagel. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, braucht es Fachpersonen, die daten- und technologieaffin sind und das Business sowie die Menschen verstehen – und zwar über die Landesgrenze hinaus.
  • Pandemie:
    Zu den bereits genannten Punkten kommt der Pandemie-Effekt hinzu. Die Pandemie verursacht Unsicherheiten und erfordert enorme Flexibilität. Die Spezialisten müssen neue Kompetenzen mitbringen, um auf die schnellen Änderungen mit neuen Lösungen noch schneller reagieren zu können. «Wir wollen die Studierenden des Studienganges ‹Digital Supply Chain› ab Beginn einbinden, Erfahrungen machen lassen und ihr Wissen direkt in die Firma integrieren. Gleichzeitig bringen wir unser Wissen mit Gastvorträgen ein. Es ist eine klare Win-Win-Situation», so Valerie Charlemagne-Mattheus.
Contentpartnerschaft mit FH Schweiz
Die Beiträge dieses Blogs stammen vom Dachverband der Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen (FH Schweiz). Darin geht es um Arbeit, Karriere sowie Aus- und Weiterbildung. Es handelt sich nicht um bezahlten Content. (red)

Wie wirst du zur Fachperson?

Seit 40 Jahren werden die Lieferketten globalisiert. «Allerdings wurde das in der Bildung kaum angeschaut», so Dominic Käslin. Jede Person, die eine Lehre absolviert, kann zeitgleich oder danach die Berufsmaturität machen. Diese erlaubt den direkten Zugang zur Fachhochschule. Personen mit einer gymnasialen Matura brauchen ein Jahr Praxiserfahrung, um an der Fachhochschule zugelassen zu werden. Nebst der Grundausbildung im «Digital Supply Chain Management» gibt es Weiterbildungen. Eine gewisse Erfahrung mit Wertschöpfungsprozessen, Logistik oder Distribution ist notwendig. Je nach dem ist eine Zulassung ohne Berufsmaturität möglich. CAS zum Thema «Supply Chain» können an den meisten Fachhochschulen absolviert werden.

Livio Benz ist gelernter Elektriker und hat sich entschieden, das Studium «Digital Supply Chain» im Herbst 2021 zu starten: «Ich wollte mich in einem wirtschaftlichen Bereich spezialisieren. Supply Chain hat Zukunft: Die Digitalisierung ist für jede Firma ein Thema», so Livio Benz. Er absolviert momentan die Berufsmatura. Nebst dem Studium will er direkt in den Arbeitsbereich von Supply Chain einsteigen. Studiengangleiter Käslin unterstützt ihn, eine passende Stelle bei einem Partnerunternehmen zu finden. Ein Angebot, das allen Studierenden offensteht. Livio hat also beste Voraussetzungen, im Bereich Supply Chain Fuss zu fassen.

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11 Kommentare
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Ich war für ein Wochenende in Davos und habe eine kleine Analyse und eine Nummer für euch mitgebracht.

Wer in Zürich jemanden kennenlernen will, so im echten Leben, in einer Bar oder einem Club, ich rede hier nicht von den ganz verrückten Dingen, die nur in Filmen passieren, wo sich Leute am helllichten Tag auf dem Trottoir kreuzen und so verzaubert sind, dass sie umdrehen und einander auf der Stelle ehelichen, nein, ich rede hier vom billigbanalen, promillebedingten Ansprechen an Orten, wo man sich kaum sieht und hört, davon rede ich, und auch das passiert in Zürich nie. Mir nicht, meinen Freundinnen und Freunden nicht und dir ganz bestimmt auch nicht. Ausser vielleicht, du siehst aus wie Jennifer Lawrence. Aber wer sieht schon aus wie Jennifer Lawrence? Eben.

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