Digital
Apple

Apple soll mit Google über KI-Technologie verhandeln

Gemini statt Siri? Apple verhandelt angeblich mit Google über KI-Technologie

18.03.2024, 09:2518.03.2024, 09:47

Apple verhandelt einem Medienbericht zufolge mit Google über die Integration von KI-Technologie des Internet-Konzerns in seine iPhones. Dabei gehe es um die neue Google-Software mit dem Namen Gemini, berichtete der Techjournalist Mark Gurman für den Finanzdienst Bloomberg in der Nacht zum Montag (siehe Quellen).

Es werde darüber verhandelt, auf ihrer Basis einige neue iPhone-Funktionen aufzusetzen, schreibt Gurman unter Berufung auf informierte Personen. Apple habe auch Gespräche mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI geführt.

Apple und Google äusserten sich zunächst nicht zu dem Bericht.

Hohe Erwartungen

Der Chatbot ChatGPT hatte vor mehr als einem Jahr den aktuellen Hype rund um Künstliche Intelligenz angestossen. Die grossen Sprachmodelle (LLM) hinter Programmen wie ChatGPT und Gemini werden mit gewaltigen Mengen an Informationen trainiert und können Sätze auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren und Bilder aus Text-Vorgaben erzeugen. Das Prinzip dahinter ist, dass sie Wort für Wort abschätzen, wie ein Satz weitergehen sollte – oder Bildelemente aus den erfassten Daten verwenden.

Google Gemini
Apple soll mit Google über Gemini verhandeln.Bild: imago-images.de

Google und Apple haben schon lange einzelne Funktionen auf KI-Basis in ihren Diensten und Geräten – der Erfolg der sogenannten generativen KI wie ChatGPT erhöhte jedoch den Erwartungsdruck an die Tech-Riesen, mit ähnlichen Funktionen nachzulegen. Google konterte erst mit dem Chatbot Bard und erneuerte die Software dann mit Gemini.

Von Apple werden neue KI-Funktionen bei der jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC erwartet, bei der traditionell im Juni neue Software für Geräte des Konzerns vorgestellt wird.

Was wären die Vor- und Nachteile eines solchen Deals?

Eine Partnerschaft mit Apple könnte Google helfen, die Gemini-KI im Wettstreit mit OpenAI populärer zu machen. Zugleich könnte die Kooperation der Tech-Schwergewichte Wettbewerbshüter auf den Plan rufen, die beide Unternehmen bereits im Blick haben. Ausserdem könnte sie als Zeichen dafür gewertet werden, dass Apple bei der Entwicklung von KI-Software nicht so weit ist, wie es dem iPhone-Konzern lieb wäre.

Apple hatte jüngst laut Medienberichten nach rund einem Jahrzehnt sein Auto-Projekt eingestellt. Dabei hiess es auch, ein Teil der betroffenen Software-Entwickler solle stattdessen an KI-Anwendungen arbeiten.

Google erntete vor kurzem Kritik für einen Patzer bei Gemini: Die Software generierte durch nicht an den Kontext angepasste Diversitäts-Einstellungen Bilder von nicht-weissen Nazi-Soldaten und nicht-weissen amerikanischen Siedlern. Die Funktion zur Erzeugung von Bildern aus Text-Vorgaben wurde danach vorerst abgeschaltet.

Quellen

(rbu/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
35 Beweisfotos, die zeigen, dass KI-Fotos herrlich kurios sein können
1 / 37
35 Beweisfotos, die zeigen, dass KI-Fotos herrlich kurios sein können
Ein KI-generierter Trump beim Zubereiten der Urwalddroge Ayahuasca.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
OpenAI enthüllt Sora: Ein Meilenstein in der KI-generierten Videotechnologie
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
12
Samsung und Google wollen es mit dieser Brille besser als Apple und Meta machen
Samsung und Google treten mit einer deutlich günstigeren und leichteren Computer-Brille gegen Apples Vision Pro an. Der Trend geht aber in eine andere Richtung.
Samsung bietet das neue Headset mit dem Namen Galaxy XR in den USA für 1799 Dollar an, während Apple die Vision Pro ab 3499 Dollar verkauft. Die Galaxy XR biete trotz halbem Preis ein vergleichbares Erlebnis mit 4K-Display, sei aber deutlich leichter und komfortabler zu tragen, berichtet das Techportal The Verge, das die Brille bereits ausprobieren konnte.

Von Google kommen das neue Betriebssystem Android XR und der KI-Assistent Gemini, der mit Google-Apps wie Chrome, YouTube und Gmail zusammenspielt. Gemini sei weitaus effektiver integriert als Siri in die Vision Pro, schreibt The Verge. Wichtiger jedoch: Mit Android XR und dem Play Store sind von Anfang an Tausende Apps für die Samsung-Brille verfügbar.

Netflix hat bereits eine native App für die Galaxy XR bzw. für Android XR entwickelt – und generell werden fast alle Android-Apps unterstützt. Das ist wichtig, da Apples erfolglose Vision Pro nebst dem hohen Preis auch daran krankte, dass nur wenig Inhalte verfügbar waren.
Zur Story