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Du willst nur das Beste? Voilà:
Zuerst zwei Hinweise in eigener Sache:
1. Das ist kein iPhone-Review im herkömmlichen Sinn. Den Testbericht unseres Hardware-Spezialisten Matthias Kremp (von Spiegel Online) hat watson bereits vor dem Schweizer Verkaufsstart veröffentlicht. Der Link ist in der Story-Sammlung am Ende dieses Beitrags zu finden. Und ja, der deutsche Kollege konnte auch das iPhone 7 Plus ausgiebig testen, was mir verwehrt blieb ...
2. Transparenz ist wichtig, darum sollen die watson-Leserinnen und -Leser wissen: Apple stellt dem Redaktor ein iPhone 7 als Testgerät zur Verfügung. Es ist eine langfristige Leihgabe, das Gerät geht voraussichtlich in einem Jahr zurück.
Apple bezweckt mit solchen Leihgaben, dass die Tech-Journalisten kennen, worüber sie schreiben, und der Konzern gibt ihnen uns damit auch für spätere Berichte die neuste Hardware zur Hand.
Kauft sich der iPhone-Hersteller damit eine unkritische Berichterstattung? Sicher nicht. An die Abgabe sind keine Bedingungen geknüpft. Und auch nach negativen Berichten (wie zum Beispiel diesem hier) werden weiterhin Testgeräte abgegeben.
Ich wundere mich nur, warum es andere Smartphone-Hersteller Apple nicht längst gleichtun und ihre Flaggschiffe ebenfalls zwecks sachkundiger Berichterstattung langfristig abgeben. Das wären dann gleich lange «Spiesse» ...
Doch genug getratscht, hier nun sind meine Eindrücke und Praxis-Tipps nach mehrwöchigem Dauer-Einsatz.
This is what it looks like to charge an iPhone 7 and listen to 95% of headphones on the planet. Courageous indeed. pic.twitter.com/lMNB1OH93k
— Ron M. (@Jewtastic) 8. September 2016
Apple verspricht eine längere Akkulaufzeit im Vergleich zum iPhone 6S, davon habe ich in den letzten zwei Wochen allerdings wenig gemerkt. Auch wenn das iPhone 7 abends noch ein paar Prozentpunkte mehr angezeigt hat: Nach einem intensiven Tag muss das Gerät an die Steckdose. Ein ganzes Wochenende ohne «Auftanken» durchhalten? Das bleibt enttäuschenderweise (vorerst) ein Ideal, das Apples Chefdesigner Jony Ive (siehe weiter unten) dem Schlankheitswahn geopfert hat.
Es wäre ein geschickter Schachzug der Kalifornier gewesen: Das interessanteste Zubehör wollten sie ein paar Wochen nach dem iPhone 7 lancieren und so mitten im Vorweihnachtsgeschäft wertvolle Publicity erhalten. Daraus wird nichts: Apples kabellose Ohrstöpsel, die «AirPods», kommen später. Irgendwann.
PS: Die neuen Bluetooth-Ohrstöpsel haben sich bei einem Hands-on-Test äusserst vielversprechend angefühlt und angehört. Ob sie bei ruckartigen Bewegungen (Joggen etc.) zuverlässig im Ohr bleiben, wird sich zeigen.
Das ist gewöhnungsbedürftig, weil man sich in den ersten Tagen an die neue Druck-Intensität herantasten muss. Zu Beginn fällt es mir sogar schwer, durch einmaliges Drücken zum Home-Screen zurückzukehren, nicht zu sprechen vom «Doppel-Klick», um zwischen geöffneten Apps hin- und herzuwechseln.
Zwei Wochen später fühlt sich das sanfte Vibrieren, das von der neuen «Haptic Engine» ausgeht, völlig normal an. Ja, ich frage mich bereits, wie das früher mit dem Homebutton war.
Aus praktischer Sicht ist der Verzicht auf den physischen Knopf auf jeden Fall zu begrüssen. Das wohl am stärksten beanspruchte mechanische Element ist nun weg, das heisst, eine der häufigsten und kostspieligen Reparaturen bei älteren (und alten) iPhones gehört bald der Vergangenheit an.
Das Motörchen, das sich links unten im Gehäuse versteckt, ungefähr da, wo früher die Kopfhörerbuchse war, liefert auch für andere User-Interaktionen ein spürbares «Feedback». Wer sich nicht daran gewöhnt, schaltet das «Zucken» einfach ab.
Apples Design-Guru Jony Ive muss man nicht mehr vorstellen. Der Brite mit «Sir»-Titel zeichnet für die sanften Kurven des iPhones verantwortlich. Zwar ragt die Kamera immer noch aus der Geräterückseite hervor, doch immerhin ist es gelungen, die hässlichen Antennen-Streifen an den Rand zu verlegen. Aber genug der Worte, lassen wir Bilder sprechen ...
Die Bildschirm-Spezialisten des unabhängigen Online-Mediums Display Mate sind voll des Lobes für das iPhone-Display. Es sei der beste LCD-Bildschirm, den sie je getestet hätten. Die Apple-Ingenieure hätten Aussergewöhnliches geschafft ...
Im Testbericht wird aber auch erwähnt, dass die Zukunft der Smartphone-Displays der OLED-Technologie gehöre. Apples grösster Konkurrent Samsung setzt bereits darauf. Laut Gerüchteküche wird es beim iPhone 8 so weit sein.
Im offiziellen iPhone-Handbuch steht Schwarz auf Weiss, was man mit dem Gerät NICHT tun soll:
Wer es trotzdem tut, muss vielleicht zum Portemonnaie greifen.
Wenn das Gerät richtig nass wird, soll man mindestens fünf Stunden warten bis zum nächsten Aufladen. Und vorher:
Wissenswert für Wintersportler: Leider ist die neuste iPhone-Generation nicht wintersporttauglich. Die Betriebstemperatur des iPhone 7 liegt gemäss Apple zwischen 0 und 35 Grad Celsius. Ausserhalb dieser Temperaturen drohen angeblich Hardware-Schäden und die Batterielaufzeit kann sich verkürzen.
Als Apple im letzten Herbst mit dem iPhone 6S die druckempfindliche Display-Steuerung 3D Touch lancierte, war ich zuversichtlich. Die zusätzlichen Funktionen respektive Kontext-Menüs («Rechte Maustaste fürs iPhone») versprachen, den Smartphone-Alltag zu erleichtern.
Ein gutes Jahr später herrscht bei mir eine gewisse Ernüchterung. Ich weiss, dass 3D Touch bei vielen Apps auf dem Home-Screen verfügbar ist. Doch die Gewohnheit ist stärker. So öffne ich weiterhin die Anwendungen und scrolle und klicke mich bis zu der gewünschten Funktion durch.
Nervig ist das Löschen von Apps, weil man wegen 3D Touch nicht zu fest auf ein Symbol drücken darf. Da braucht es viel Fingerspitzengefühl, um die Apps «zittern» zu lassen.
Das iPhone 7 Plus ist derzeit das beste Smartphone der Welt, so viel ist nicht zuletzt dank der neuartigen Dual-Kamera sicher. Das von mir getestete kleinere iPhone 7 ist ebenfalls ein starkes Gerät, aber die Begeisterungsstürme bleiben aus. Die Konkurrenz hat aufgeholt, auch das ist erfreulich.
Der Spruch von der «Evolution statt Revolution» ist natürlich ziemlich ausgelutscht, aber er gilt mehr denn je. Mit der 2016er-Generation hat Apple solide Arbeit geleistet und das iPhone 6S in verschiedenen Belangen verbessert. Wer ein mittlerweile dreijähriges iPhone 5S oder sogar ein noch älteres Modell nutzt, kann das Upgrade getrost wagen.
Apples nächster grosser Hardware-Wurf lässt auf sich warten. Und wir wissen auch warum: Nächstes Jahr feiert das iPhone den 10. Geburtstag. Im Herbst 2017 wird man in Cupertino ein Feuerwerk an neuen Features zünden, jede Wette!