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Apple-Keynote am 8. März: So reagiert der US-Konzern auf Ukraine-Krieg

People look at a closed 're:Store', an Apple reseller shop at a shopping mall in St. Petersburg, Russia, Wednesday, March 2, 2022. Apple on Tuesday announced halting the sales of its iPhone  ...
Geschlossener Apple-Reseller-Shop in einem Einkaufszentrum in St.Petersburg: Apple hat am Dienstag angekündigt, den Verkauf seines iPhones und anderer beliebter Produkte in Russland zu stoppen. Nächste Woche will man neue Hardware per Live-Stream vorstellen. Bild: keystone

So präsentiert Apple mitten im Ukraine-Krieg neue Produkte (und reagiert auf die Invasion)

Der iPhone-Hersteller verkauft vorläufig nichts mehr in Russland. Doch das weltweite Geschäft muss weiterlaufen, wie die jüngste Ankündigung zeigt.
03.03.2022, 07:4108.03.2022, 20:39
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Apple hält am kommenden Dienstag seinen ersten «Special Event» des Jahres ab. Die neuen Produkte sollen Corona-bedingt in einem Online-Stream präsentiert werden. Beobachter rechnen unter anderem mit einem neuen iPhone SE.

Um was gehts?

Nachdem Apple sein traditionelles Frühjahrs-Event 2021 erst im April veranstaltet hatte und unter anderem neue Pro-iPads und einen 24-Zoll-iMac präsentierte, legt der Konzern die erste Produkte-Show dieses Jahr wieder auf Anfang März. Dies trotz des seit letzter Woche tobenden Ukraine-Krieges.

Die offizielle Einladung, die am Dienstagabend verschickt wurde:

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screenshot: watson

Das Original-Motto der im Apple Park in Cupertino aufgezeichneten Veranstaltung lautet «Peek Performance». Der amerikanische Techjournalist und Apple-Kenner Mark Gurman geht davon aus, dass Apple neben einem neuen Mini-iPhone mit 5G-Verbindung auch neue Mac-Computer mit besonders leistungsfähigen eigenen ARM-Prozessoren vorstellt. Und im neuen iPad Air soll Apples A15-Chip verbaut sein, der im iPad Mini (6. Generation) und den iPhone-13-Modellen läuft.

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screenshot: twitter

Auf der Softwareseite soll Apple iOS 15.4, iPadOS 15.4 und macOS 12.3 veröffentlichen. Die neuen Betriebssystem-Versionen sind schon länger Entwicklung und bringen unter anderem Verbesserungen der Face-ID-Gesichtserkennung bei iPhones und iPads für Maskenträger mit sich.

Ausserdem soll laut Medienberichten die im Juni 2021 angekündigte Universal-Control-Funktion kommen, mit der iPads und Macs mit einer einzigen Tastatur und einem Trackpad oder einer Maus gesteuert werden können.

Wegen des Ukraine-Kriegs wird watson nicht mit einem Live-Ticker über die Produkte-Neuheiten berichten, aber zeitnah eine Zusammenfassung publizieren.

Wie hat Apple auf die russische Invasion reagiert?

Am Dienstag hatte der US-Konzern mit der Ankündigung eines Verkaufsstopps in Russland für Schlagzeilen gesorgt. Betroffen sind alle Produkte wie iPhones, iPads und Macs, die über den eigenen Onlineshop verkauft werden.

Als Reaktion auf den Angriff auf die Ukraine wurde auch der Export an russische Vertriebspartner eingestellt. Der russische Apple-Reseller «re:Store» schloss vorübergehend seine Läden – und hat zur Wiedereröffnung am Mittwoch die Preise massiv erhöht, wie der US-Techblog iMore schreibt.

Am 26. Februar 2022 hatte der ukrainische Vize-Premier Mychajlo Fedorow den Apple-CEO via Twitter aufgefordert, den kompletten App Store für russische Kunden abzuschalten. Dieser Forderung kam der Konzern nicht nach.

Wie zuvor schon Microsoft und Google entfernte Apple die Apps der russischen Propaganda-Medien RT und Sputnik – allerdings nur für User ausserhalb Russlands.

Apple hat wegen des Ukraine-Kriegs auch diverse seiner Online-Dienste eingeschränkt. Seit die US-Regierung Sanktionen gegen eine Reihe russischer Banken erlassen hat, funktioniert Apple Pay bei deren Kunden nicht mehr.

Und nachdem es über den Kartendienst Google Maps möglich war, Truppen- und Flüchtlingsbewegungen nachzuverfolgen und Google entsprechende Funktion einschränkte, deaktivierte auch Apple die Echtzeit-Verkehrsinformationen in seinem eigenen Kartendienst Apple Maps vorübergehend.

Am Dienstag wandte sich Apple-Chef Tim Cook zudem mit einer internen Mitteilung, die an US-Journalisten weitergegeben wurde, an die Belegschaft. Darin schreibt er:

«Ich weiss, dass ich für alle bei Apple spreche, wenn ich unsere Sorge um all diejenigen zum Ausdruck bringe, die von der Gewalt betroffen sind. Mit jedem neuen Bild von Familien, die aus ihren Häusern fliehen, und mutigen Bürgern, die um ihr Leben kämpfen, sehen wir, wie wichtig es ist, dass Menschen auf der ganzen Welt zusammenkommen, um die Sache des Friedens voranzutreiben.»
Tim Cook, CEO.quelle: theverge.com

Weiter versprach der Apple-Chef, das Unternehmen werde alle Spenden von Mitarbeitenden an anerkannte Hilfsorganisationen rückwirkend zum 25. Februar verdoppeln.

Apple hat erst seit 2021 eine offizielle Niederlassung in der Ukraine, wie aus einer Mitteilung hervorging. Im Sommer eröffnete das Unternehmen ein Büro in Kiew. Bereits 2020 registrierte Apple eine Firma in der Ukraine – «wohl auch, um eine Steuer für ausländische Unternehmen zu umgehen», wie das deutsche IT-Newsportal golem.de schreibt.

Quellen

Spendenaufruf dieser Ukrainerin ging viral – wir haben sie besucht

Video: watson/lea bloch
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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hansueli_4
03.03.2022 08:00registriert Februar 2019
Die Überschrift ist sehr reisserisch. Es ist nicht die ganze Welt im Krieg.
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ohu
03.03.2022 10:12registriert Januar 2014
Soll die ganze Welt wegen dem Krieg stillstehen und nichts mehr weiterentwickeln? Ich verstehe die (nicht so versteckte) Kritik nicht.
Watson bringt ja den Picdump und all die fröhlichen Themen auch weiterhin und verfällt nicht in eine kollektive Trauer.
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Tesla plant Massenentlassung – angeblich trifft es jeden 10. Angestellten
Tesla hat laut Medienberichten vor, im grossen Stil Stellen zu streichen. Weltweit soll die Belegschaft radikal reduziert werden.

Der E-Autohersteller Tesla plant offenbar, weltweit mehr als 10 Prozent aller Stellen zu streichen. Das berichtet das «Handelsblatt» unter Berufung auf ein internes Schreiben des Autobauers. Von dem Abbau sollen insgesamt 14'000 Mitarbeiter betroffen sein. «Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen», schrieb Tesla-Chef Elon Musk demnach an die Belegschaft.

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