In der EU müssen künftig alle Neuwagen Fahrassistenzsysteme gegen zu schnelles Fahren haben. Die sogenannte Intelligent Speed Adaption ISA (deutsch: Intelligente Geschwindigkeitsassistenz) soll laut EU-Verordnung ab Juli 2024 gelten. Fahrzeuge, die vorher verkauft werden, sind davon nicht betroffen.
Mit ISA werden Autofahrer darauf hingewiesen, wenn sie die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten. Auch eine automatische Geschwindigkeitsregelung ist möglich. «Die Systeme sollen Geschwindigkeitsbegrenzungen im Strassenverkehr erkennen können und beispielsweise den Tempomat automatisch an die erlaubte Geschwindigkeit anpassen», schreibt das Techportal golem.de.
Die Geschwindigkeitsassistenz ISA kann manuell übersteuert werden. «Das ISA-System soll mit dem Fahrer zusammenarbeiten und seine Handlungsmöglichkeiten während der Fahrt nicht einschränken. Der Fahrer hat immer die Kontrolle und kann das ISA-System leicht übersteuern», schreibt die EU. Schnelleres Fahren ist somit jederzeit möglich, etwa um beim Überholen dem Gegenverkehr rechtzeitig auszuweichen.
Die ISA-Verordnung sieht vier Optionen für die Rückmeldung des Systems an den Fahrer oder die Fahrerin vor, unter denen die Fahrzeughersteller frei wählen können:
Die EU schreibt hierzu: «Die ersten beiden Rückmeldeoptionen greifen nicht direkt ein, sondern geben lediglich Warnungen aus (zunächst optisch und, falls der Fahrer nicht reagiert, eine verzögerte akustische/vibrierende Warnung), die so kurz wie möglich sein müssen, um eine mögliche Verärgerung des Fahrers zu vermeiden.»
Die dritte mögliche Rückmeldung beruht auf der Rückstellkraft des Pedals. Es drückt den Fuss des Fahrers sanft zurück, wenn er zu schnell fährt. Der Fahrer kann diese Rückmeldung ignorieren und das System ausser Kraft setzen, indem er etwas stärker auf das Gaspedal drückt.
Die vierte Option ist die Geschwindigkeitsregelung, bei der die Geschwindigkeit automatisch sanft reduziert wird. «Die Bremsen werden zu keinem Zeitpunkt betätigt, sodass die Geschwindigkeit sanft und schrittweise reduziert wird», schreibt golem.de. Auch hier kann die Fahrerin das System übersteuern, indem sie das Gaspedal etwas stärker betätigt.
Die Geschwindigkeitslimits sind entweder im Navigationssystem gespeichert und/oder werden in Echtzeit durch eine Kamera-basierte Verkehrszeichenerkennung ermittelt. Moderne Autos ab der Mittelklasse haben solche Systeme meist schon integriert, nun werden sie obligatorisch. Sie sollen den Verkehr sicherer, flüssiger und leiser machen.
«Die Einführung von ISA ist ein grosser Fortschritt für die Verkehrssicherheit und hat das Potenzial, die Zahl der Verletzten und Toten im Strassenverkehr drastisch zu senken. Die Automobilhersteller haben jetzt die Möglichkeit, das Potenzial von ISA für die Schaffung sicherer Strassen für alle zu maximieren», begründet die EU die neue Verordnung.
(oli)
Die Autos werden noch penetranter, wenn du mit 120km/h auf der rechten Autobahnspur fährst und die Autokamera das 60km/h-Schild der Ausfahrt erfasst...
Navisysteme sind der Beschilderung häufig Monate hintennach.
Und auch die Kamersysteme sind alles andere als zuverlässig, ob der diversen Unterschiede beim Schilderdesign. So hat ein solches bei mir mal konsequent die 30er-Wohnzone ignoriert.
Und viel Spass in Ländern wie Italien, wo Baustellen-Schilder Jahre später noch dort stehen.
Der Ärger über Fehlalarme einerseits, andererseits wegen Bussen, weil das System etwas falsch anzeigt/nicht erkennt, ist vorprogrammiert.
Im Resultat wird ISA ignoriert werden.
Regelmässig ist es so, dass diese nicht übereinstimmen, weil veraltete Daten oder Baustellen…