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E-Auto: Warum Fords F-150 Lightning das wichtigste Auto des Jahres ist

Der Ford F-150 Lightning lädt elektrische Geräte oder andere E-Autos.
Der Ford F-150 Lightning lädt elektrische Geräte oder andere E-Autos.
bild: ford

Warum der elektrische Ford F-150 Lightning das wichtigste Auto des Jahres ist

Fords F-150 ist seit bald 50 Jahren regelmässig das meistverkaufte Auto der USA. Jetzt kommt der elektrische F-150 Lightning. Mit dem E-Pick-up kommen Elektroautos in der sozialen und geografischen Mitte Amerikas an.
19.06.2022, 17:05
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Ein Artikel von
t-online

Wenn in diesem Sommer zu Preisen knapp unter 40'000 Dollar der F-150 Lightning an den Start geht, will Ford damit die Mobilitätswende in den USA stark voranbringen. Und obwohl der Pick-up ein zutiefst amerikanisches Auto ist, machen sie sich auch in Europa bereits Hoffnungen auf den patenten Pritschenwagen. Denn ihn gibt es erstmals mit E-Antrieb.

Ein Elektroauto für Amerika

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Ford F-150 Lightning: Das E-Auto für Amerika
Ford spendiert dem F-150 einen Elektroantrieb und bringt den E-Truck ab 40'000 Dollar, um den Massenmarkt zu erreichen.
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Zwar ist der Lightning nicht der erste elektrische Pick-Up. Doch anders als den Rivian R1T gibt es den Ford in sechsstelligen Stückzahlen. Und der Tesla Cybertruck ist zweieinhalb Jahre nach der Präsentation nicht einmal über den Status einer Studie hinausgekommen. Zudem zielt das Schwergewicht aus Detroit nicht nur auf urbane Kunden, sondern will auch Farmer und Gewerbetreibende zum Umstieg bewegen.

Daher bekommt der F-150 kein trendiges Design, sondern behält sein typisches Aussehen und das ausgesprochen konventionelle Ambiente. Ausnahmen sind lediglich die LED-Bögen an Bug und Heck und das schwarze Schild anstelle des chromblinkenden Kühlergrills. Und innen ist es allein der grosse Touchscreen vor der Mittelkonsole, der den Unterschied macht. Die Mischung aus vielen Anzeigen und Schaltern, die riesigen Sessel und die grosszügigen Ablagen sowie das rustikale Interieur mit vielen Haltegriffen – all das ist dagegen so wie immer.

Platz für vier und mehr – dank Doppelkabine und Ladefläche.
Platz für vier und mehr – dank Doppelkabine und Ladefläche.bild: ford

Zieht wie ein Arbeitstier

Und vor allem will der F-150 mit bekannten Qualitäten überzeugen. Denn auch mit E-Abtrieb ist er ein echtes «Workhorse», wie Ford selbst sein Modell einmal bezeichnete. Schliesslich wurden die Protoptypen über Millionen Kilometer gemartert, damit sie in der Wüste, den Bergen und der Prärie bestehen.

Zudem haben die Amerikaner die Konstruktion so stabil ausgelegt, dass der Lightning genau so viel schleppt wie ein normaler Pick-up. Und zwar egal ob auf oder abseits der Strasse. Das macht ihn auch für Firmen diesseits des Atlantiks interessant. Denn ein E-Modell mit über einer Tonne Nutz- und rund fünf Tonnen Anhängelast sucht man hier vergebens.

Tesla gilt als E-Auto für die urbane Elite, mit dem E-Pick-up sollen Elektroautos in der sozialen wie geografischen Mitte Amerikas ankommen.
Tesla gilt als E-Auto für die urbane Elite, mit dem E-Pick-up sollen Elektroautos in der sozialen wie geografischen Mitte Amerikas ankommen.bild: ford

Der Elektroantrieb kann nicht nur mit den Verbrennern mithalten, er verschafft dem Lightning sogar einige Vorteile. Dort, wo sonst die Motoren montiert werden, gibt es jetzt erstmals bei einem Pick-up einen vor Wind und Wetter geschützten Kofferraum.

Der F-150 ist auch ein privates Notstromaggregat

Und weil die Batterie ihren Strom nicht nur an die Motoren abgibt, sondern auch wieder ins Netz speisen kann, taugt der Riesenstromer auch als mobiles Kraftwerk. So liefern die Steckdosen auf der Baustelle, auf der Weide oder beim Camping Strom, und so lässt sich zur Not auch daheim mal ein Stromausfall überstehen.

Vorne gibt es einen riesigen Frunk mit 400 Litern Stauraum und etlichen Steckdosen, um Wohnanhänger, E-Bikes etc. mit Strom zu versorgen.
Vorne gibt es einen riesigen Frunk mit 400 Litern Stauraum und etlichen Steckdosen, um Wohnanhänger, E-Bikes etc. mit Strom zu versorgen.
bild: ford

Drei Tage kommt ein normaler US-Haushalt schon mit den 98 kWh der kleinen Batterie über die Runden, mit den 130 kWh des XXL-Modells auch länger, rechnen sie in Detroit vor. Bei manchem könnte das Argument fast noch besser ziehen als die bis zu 515 Kilometer Reichweite.

Schnell im Antritt

Wie die allermeisten Elektroautos kommt der F-150 auch viel schneller in Fahrt. Egal ob mit 332 kW/452 PS oder mit 426 kW/580 PS – immer gibt es Allradantrieb und vor allem 1050 Newtonmeter Drehmoment, die den Fahrer beim Kickdown treffen wie der Blitz, der dem Lightning seinen Namen gegeben hat. Denn ohne jede Vorwarnung und ohne den kräftigen Sound eines Achtzylinders sprintet der Koloss los wie ein Topathlet. Aus dem Stand in bestenfalls 4.5 Sekunden auf Tempo 100 – da ist von den fast drei Tonnen Leergewicht kaum mehr etwas zu spüren.

Nur bei der Endgeschwindigkeit hat der Lightning das Nachsehen: Mehr als 170 km/h sind nämlich nicht drin. Aber so schnell darf man in dem USA ohnehin nirgends fahren.

Bild
bild: ford

Kommt der F-150 Lightning nach Europa?

Allerdings bleibt der Lightning womöglich kein amerikanisches Phänomen. Weil Ford in Europa seine Flotte bei den Pkw bis 2030 und bei den Nutzfahrzeugen bis 2035 auf Elektroantriebe umstellen will, wächst auch in der Zentrale in Köln das Interesse an dem grossen Pick-up. Denn ein ebenso imageträchtiges wie leistungsstarkes Fahrzeug wie der Lightning würde da gut ins Konzept passen.

Langfristig stehen die Chancen dafür laut Ford in den USA gar nicht schlecht. Doch erst einmal müssen die Amerikaner dem Andrang im eigenen Land Herr werden. Und das wird bei 200'000 Vorbestellungen ein wenig dauern.

Bild
bild: ford

Fazit: Elektrische Zugnummer

Er ist nicht nur genau so gut wie das meistverkaufte Auto der USA, sondern im vielen Disziplinen sogar deutlich besser. So könnte der Lightning einem der grössten Automärkte der Welt flächendeckend die E-Wende bringen. Damit wird der F-150 nicht nur für Ford zum wichtigsten Auto seit der Erfindung des Model T, sondern vielleicht sogar für die gesamte PS-Branche. Und obendrein verschafft ihm der E-Motor womöglich nach über 75 Jahren endlich ein Ticket für den Export.

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125 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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goschi
19.06.2022 17:47registriert Januar 2014
realistisch betrachtet sind diese ganzen Riesen-pickups für 90% der nutzer sinnlose Energieverschwendung, wo es ein kombi oder ein Lieferwagen viel eher täte.

ABER: die Dinger werden nunmal gekauft wie doof, also ist es besser diese Drecksschleudern zu ersetzen durch das gleiche in Effizienterem e-Antrieb.

Eine schlechte Lösung ist halt besser als die katastrophale, die aktuell Status Quo ist.
(Und rein technisch scheint Ford da ein gelungenes Gesamtpaket gebaut zu haben)
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HugiHans
19.06.2022 18:07registriert Juli 2018
Vermutlich müsste hier noch erwähnt werden, dass der F-150 grundsätzllich ein Nutzfahrzeug ist und in der USA hauptsächlich auch als solches verwendet wird. Deshalb ist dies schon ein echter Meilenstein, wenn er in diesem Bereich akzeptiert wird und sich auch bewährt!
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mostindianer
19.06.2022 17:26registriert Oktober 2015
In mancher Hinsicht eine Zäsur.
Wahnsinn, dieses Gefährt. Ich brauch es nicht, finde es aber echt bemerkenswert und grossartig.
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