Ford will in drei Jahren eine neue Generation erschwinglicher Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen. Ziel ist es, dem wachsenden Preisdruck aus China zu begegnen und die eigenen Verluste in der Elektrosparte zu verringern.
Grundlage soll eine neue «universelle» technische Plattform sein, um Kosten zu sparen. Erstes geplantes Modell: ein mittelgrosser, viertüriger Pick-up, der in den USA rund 30'000 Dollar kosten soll. Gebaut wird er laut der Technologie-Infoseite «The Verge» im Werk Louisville im Bundesstaat Kentucky. Ford investiert dafür knapp zwei Milliarden Dollar in den Standort und sichert nach eigenen Angaben mindestens 2'200 Arbeitsplätze. Ford selbst nennt das Ganze einen «Model-T-Moment»: Mit diesem Modell haben die Amerikaner vor mehr als 100 Jahren die Fliessbandproduktion eingeführt und damit das Automobil massentauglich gemacht.
Technisch setzt Ford auf ein Produktionskonzept, das der Hersteller «Assembly Tree» nennt. Anstelle einer einzigen Fertigungslinie entstehen mehrere Fahrzeugmodule parallel und werden am Ende zusammengefügt. Grosse Aluminiumguss-Elemente ersetzen zahlreiche Einzelteile, die Zahl der Bauteile und Verbindungselemente sinkt deutlich. Eine ähnliche Produktionsmethode nutzen auch Tesla oder Xiaomi. Die Verkabelung soll rund 1,3 Kilometer kürzer und zehn Kilogramm leichter ausfallen als beim Mustang Mach-E.
Die Fahrzeuge nutzen Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP), die ohne Kobalt und Nickel auskommen. Laut Ford sind sie günstiger, langlebiger und lassen sich schneller laden als die bisher verwendeten Akkus. Diese Batterien kommen auch in Einstiegsmodellen anderer Hersteller, beispielsweise aus dem Stellantis-Konzern, zum Einsatz.
Der Schritt kommt in einer Phase, in der der US-Autobauer mit hohen Verlusten in seiner E-Auto- und Software-Sparte kämpft – für 2024 rechnet Ford mit einem Minus von bis zu 5,5 Milliarden Dollar. Gleichzeitig wächst die Konkurrenz aus China: Hersteller wie BYD verkaufen Elektroautos bereits ab 10'000 Dollar, während der Durchschnittspreis in den USA zuletzt bei rund 47'000 Dollar lag.
Ob die neue Strategie auch für Europa relevant wird, ist offen. Nach Angaben der «Automobilwoche» aus dem Juli will Ford zwar neue Pkw-Modelle für den europäischen Markt entwickeln, Details zu Modellen oder Terminen gibt es aber nicht.
In den vergangenen Jahren hatte der Konzern in Europa vor allem sein Angebot an Volumenmodellen wie Fiesta und Focus gestrichen und sich stärker auf teurere Elektroautos, Nutzfahrzeuge und Nischenmodelle aus den USA konzentriert. Europa gilt im Konzern vor allem als Testfeld für neue Antriebs- und Vernetzungstechniken – nicht als Massenmarkt.
Verwendete Quellen:
Ja die US Autohersteller werden sich noch grün und blau ärgern, wenn die merken das ich mein nächstes Fahrzeug aus Prinzip und Boykottgründen bei einem europäischen Hersteller kaufe.