Der US-Elektroauto-Entwickler Lucid nimmt wie diverse Konkurrenten eine Abkürzung an die Börse und erzielt dabei eine ungewöhnlich hohe Bewertung von 24 Milliarden Dollar (etwa 21.6 Milliarden Franken). Lucid fusioniert mit einer bereits börsennotierten Firma und sichert sich dabei eine neue Finanzierung im Umfang von rund 4.4 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilte.
Lucid gehört seit einem finanziellen Engpass im Jahr 2018 mehrheitlich der staatlichen Finanzierungsgesellschaft Saudi-Arabiens. Die Firma will in diesem Jahr die Produktion ihres ersten Modells Lucid Air starten, das mit Teslas Model S sowie den Oberklasse-Wagen von BMW, Mercedes und Audi konkurrieren soll. Der Preis reicht je nach Ausführung von 70'000 bis 160'000 Dollar.
Für das kommende Jahr peilt Lucid den Absatz von 20'000 Fahrzeugen an, 2023 soll ein grosser SUV-Geländewagen hinzukommen, der auf derselben technischen Plattform gebaut wird. Zum Jahr 2026 will das Unternehmen jährlich 250'000 Fahrzeuge verkaufen und rund 23 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaften. Das Werk im US-Bundesstaat Arizona ist auf die Produktion von 365'000 Fahrzeugen pro Jahr ausgelegt.
Lucid-Chef Peter Rawlinson spielte bei Tesla einst eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Model S. Er wird auch nach dem Gang an die Börse an der Spitze bleiben. Im Führungsteam von Lucid finden sich mehrere ehemalige Tesla-Manager wie der Produktionsexperte Peter Hochholdinger, der einst von Audi in Elon Musks Firma gewechselt war.
In den vergangenen Monaten wählten bereits mehrerer Entwickler von Elektroautos - unter anderem Canoo, Fisker, Lordstown Motors und Faraday Future - für ihre Börsengänge die Fusion mit speziell dafür eingerichteten Firmen statt einer klassischen Aktienplatzierung. (sda/awp/dpa)