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Im Zürcher Furttal startet die Kartierungsphase für selbstfahrende Autos

Das Swiss Transit Lab (STL), die Kantone Zürich und Aargau und die SBB bereiten den Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge im Pilotprojekt «Intelligente automatisierte Mobilität» – kurz «iamo» – im Zürcher ...
Solche Elektroautos vom Typ Nissan Ariya sind mit der Technologie zum automatisierten Fahren des chinesischen Herstellers WeRide ausgestattet.Bild: STL

In diesem Schweizer Tal sollen bald «intelligente» Autos selbstständig herumfahren

Unweit der Stadt Zürich hat am Montag die Kartierungsphase für den Einsatz von autonom fahrenden Elektroautos im öffentlichen Verkehr begonnen. Das Ganze basiert auf Technik aus China.
18.08.2025, 17:5718.08.2025, 17:57
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Das Swiss Transit Lab (STL), die Kantone Zürich und Aargau und die SBB bereiten den Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge im Pilotprojekt «Intelligente automatisierte Mobilität» – abgekürzt «iamo» – vor.

Zwei Autos fahren die Strassen im Pilotgebiet mehrfach ab und erstellen eine digitale Karte – vorerst jedoch noch mit einer Fahrerin oder einem Fahrer am Steuer.

Wo ist das?

Das Streckennetz umfasst ausgewählte Strassen im Zürcher Furttal sowie in den Aargauer Gemeinden Würenlos und Killwangen, wie das Swiss Transit Lab, die Kantone Zürich und Aargau und die SBB in einer gemeinsamen Medienmitteilung schrieben. Dabei erfassen die Fahrzeugsensoren die Umgebung und erstellen eine digitale Karte der Region.

Das Swiss Transit Lab (STL), die Kantone Zürich und Aargau und die SBB bereiten den Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge im Pilotprojekt «Intelligente automatisierte Mobilität» – kurz «iamo» – im Zürcher ...
Dieses Strassennetz gilt es nun digital zu erfassen.Bild: STL

Die digitale Karte soll als Grundlage für die Navigation im autonomen Fahrbetrieb dienen und enthalte deutlich mehr Informationen als eine klassische Navigationskarte, heisst es weiter. Etwa Fahrbahnmarkierungen, Spurbreiten, Ampeln oder Randsteinhöhen.

Wie geht es weiter?

Nach der Kartierungsphase und nach Vorliegen der Ausnahmebewilligung des Bundesamts für Strassen (Astra) für automatisiertes Fahren beginnen laut Mitteilung die Trainings- und Testphasen. Zuerst lernen die Fahrzeuge, Verkehrsregeln sowie typische Situationen im Pilotgebiet sicher zu bewältigen. Erst dann sind sie automatisiert unterwegs.

Ziel: 2026 für die Bevölkerung

Bevor die Fahrzeuge erstmals ganz ohne Fahrer unterwegs sind, wird laut Medienmitteilung zuerst noch ein Sicherheitsfahrer hinter dem Steuer sitzen. Dann übernimmt eine zentrale Leitstelle bei Eurobus in Regensdorf mit Sicherheitsaufsicht die Fernüberwachung der Fahrzeuge. Das Astra begleitet alle Tests eng.

Die Bevölkerung wird die selbstfahrenden Autos voraussichtlich frühestens in der ersten Jahreshälfte 2026 nutzen können, heisst es. Dann stünden bis zu vier Autos zur Verfügung, die über eine App kostenpflichtig bestellt werden können.

Die Fahrzeuge werden die Fahrgäste an einem Haltepunkt abholen und sie zu einem anderen Haltepunkt in der Pilotregion bringen. Das Angebot soll zu Beginn pro Tag einige Stunden verfügbar sein. Die Flotte soll laut Medienmitteilung später um Kleinbusse erweitert werden. Wer diese liefert, stehe noch nicht fest.

Und der Datenschutz?

Um den Datenschutz und die Datensicherheit über den Projektverlauf hinweg sicherzustellen, haben die Verantwortlichen gemäss eigenen Angaben «entsprechende Massnahmen getroffen». Dazu gehörten:

  • «vertragliche Vereinbarungen mit den externen Dienstleistern,
  • eigene Tests (z.B. wie die eingesetzten Fahrzeuge Daten erheben, speichern und anonymisieren),
  • die Trennung von Fahrzeug- und Kundendaten und
  • die Verwendung einer eigenen Cloud in einem Schweizer Rechenzentrum für Fahrzeugdaten.»

Das Projekt werde von externen Fachleuten unterstützt. Zudem befinde sich das Projektteam im regelmässigen Austausch mit der Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich.

Noch Fragen?

Im unten verlinkten Artikel werden unter anderem auch Fragen zum chinesischen Unternehmen WeRide beantwortet, das die Technologie für das autonome Fahren zur Verfügung stellt.

Die App für das Pilotprojekt wird von der Firma Ioki bereitgestellt, einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn mit Sitz in Frankfurt. Ioki sei ein etablierter Anbieter von On-Demand-Lösungen in Europa und ergänze dank seiner Nähe zum ÖV und seiner Erfahrung aus europäischen Projekten das Projekt optimal, wie die Verantwortlichen in der Schweiz mitteilen.

Quellen

(dsc)

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