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Schlag für die Piraten-Jäger: Kim Dotcom setzt Livestream aus dem Gerichtssaal durch

Schlag für die Piraten-Jäger: Kim Dotcom setzt Livestream aus dem Gerichtssaal durch

30.08.2016, 05:4030.08.2016, 11:56
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Der deutschstämmige Internet-Tausendsassa Kim Dotcom hat eine Live-Übertragung seiner gerichtlichen Auslieferungsanhörung via Internet durchgesetzt.

Der für die Verhandlung im neuseeländischen Auckland zuständige Richter gab dem Antrag von Dotcom am Dienstag statt. Er wies damit einen Versuch seitens der USA, den Livestream zu verhindern, zurück.

Die Anwälte der US-Regierung hätten versucht, die Übertragung zu verhindern, berichtete Radio Neuseeland. Sie argumentierten, das könne potenzielle Geschworene beeinflussen, die Dotcom in den USA eines Tages den Prozess machen sollen. Der 42-jährige Dotcom twitterte: «Richter hat Livestream genehmigt! Erfolg!»

Sein Anwalt Ron Mansfield hatte am Montag beim Beginn der Anhörung gesagt, der Fall habe eine nie dagewesene Dimension des öffentlichen und internationalen Interesses. Deshalb sei es unfair, wenn die Verhandlung ohne Livestream ablaufe.

Dotcom wehrt sich in dem Berufungsprozess gegen seine Auslieferung an die USA, die Ende vergangenen Jahres genehmigt worden war.

Neuauflage angekündigt

Die Live-Übertragung wird nun mit Einschränkungen erlaubt. So ist eine 20-minütige Zeitverzögerung vorgesehen, damit das Gericht verhindern kann, dass gesperrtes Material veröffentlicht wird. Ausserdem müssen die Aufnahmen gelöscht werden, sobald die Anhörung beendet ist. Der Livestream soll am Mittwoch starten, wie Dotcom erklärte. Der Kameramann müsse sich dazu noch einrichten und die gesetzten Regeln beachten.

Dotcom drohen in den USA bis zu 20 Jahre Haft. Die dortigen Behörden werfen ihm und weiteren Mitgründern der Onlineplattform MegaUpload Urheberrechtsverletzungen im grossen Stil vor, weil über das Portal illegal Musikaufnahmen und Filme geteilt wurden. Im Januar 2012 wurde Megaupload von der US-Bundespolizei FBI geschlossen. Dotcom kündigte im Juli aber eine Neuauflage der Plattform an.

Er argumentiert, er könne nicht verantwortlich gemacht werden, wenn Nutzer auf der Plattform Copyright geschütztes Material illegal verbreiteten. Die Anhörung könnte bis zu sechs Wochen dauern.

(dsc/sda/afp/dpa)

Aufstieg und Fall des Kim Dotcom

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Dort richtete er sich die «Dotcom-Mansion» ein: ein riesiges Anwesen in Coastville.
quelle: getty images asiapac / sandra mu
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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Xi Jinping
30.08.2016 12:30registriert Januar 2014
Ganz klar unschuldig... Man verklagt ja auch nicht die Post wenn jemand einem anderen Drogen schickt, oder?
#Kimisnotguilty
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